(Coal-Grit,Mühlensandstein), der grobkörnige
Sandstein der
Kohlenformation in
England; insbesondere die an der
Basis
des produktiven oder obern
Kohlengebirges vorkommenden, das höchste
Glied der
[* 3] untern Abteilung des englischen Steinkohlengebirges
bildenden, mit
Schieferthon abwechselnden
Sandsteine, welche keine oder nur sparsame und unbedeutende
Kohlenflöze
enthalten und zu
Mühlsteinen gebraucht werden. Calcareous Grit heißt ein sandiger Konglomeratkalk aus dem Bereich des obern
Jura, der den Korallenoolith (Coralrag) umschließt, seinem größern
Teil nach unterlagert. Dieser Hauptteil, der untere Calcareous
Grit, entspricht der tiefsten
Zone unsers obern (weißen)
Jura oder
Malm, während der obere nur ein untergeordnetes
Glied der Korallenoolithbildung darstellt. Vgl.
Juraformation.
[* 4]
Theodorakis, griech.
General, geb. 1796 aus einer Armatolenfamilie in
Akarnanien, war im griechischen Freiheitskampf
Führer der rumeliotischen
Palikaren, unter
Kapo d'Istrias Oberst und Mitglied des Nationalkongresses, wurde aber nach
Kapo d'Istrias'
Tod wegen politischer
Ränke 1833 eingekerkert. VonKolettis 1834 befreit, ward er zum Generalinspektor
der griechischen
Armee ernannt. Ein von ihm Anfang Juni 1844 in der
ProvinzAkarnanien gegen die
Regierung König
Ottos organisierter
Aufstand ward unterdrückt.
Grivas, durch Versprechungen nach
Athen
[* 5] gelockt, wo man ihn verhaften wollte, entfloh auf einem französischen
Schiff
[* 6] nach
Alexandria.
Im
September 1844 amnestiert, kehrte er nach
Athen zurück, trat wieder als Mitglied in die Deputiertenkammer
ein und ward im
November nochmals zum Generalinspektor der
Armee ernannt, versuchte jedoch 1847, durch englisches
Geld unterstützt,
einen neuen
Aufstand in
Akarnanien, der aber durch türkische Vermittelung beigelegt wurde. Er lebte nun zwei Jahre zuJanina,
bis er, abermals begnadigt, in seine
Ämter wieder eintrat.
Als im
Januar 1854 der
Aufstand in
Epirus gegen die türkische Herrschaft ausbrach, nahm er seine Entlassung, sammelte bei
Janina
ein
Korps von 1500 Mann und schlug die
Türken10. März bei Kutzulios, erlitt aber später bei Mezzovo und Damoko zwei
vollständige
Niederlagen und mußte nach
Thessalien flüchten. Im Juni ward er von der griechischen
Regierung amnestiert und
als Generalinspektor der
Armee abermals wieder eingesetzt. Trotzdem gab der unruhige Parteimann im
Oktober 1862 zu Vonizza
in
Akarnanien das Zeichen zum
Aufstand gegen König
Otto, der den
Sturz der
Regierung desselben zur
Folge hatte.
Grivas überlebte denselben nicht lange und starb -
Sein Sohn
Demetrios Grivas, geb. zu
Nauplia, trat 1849 in
das
Heer, nahm an der Empörung seines
Vaters 1854 teil, spielte auch bei dem
Aufstand in
Nauplia
(Februar 1862) eine
Rolle und
betrieb die
Erhebung des
KönigsGeorg auf den
Thron.
[* 7]
(franz., spr. griwoa), s. v. w.
lustiger
Vogel, unternehmender, resoluter
Kerl;
davon
Genregrivois oder pièces grivoises, in
Frankreich
Theaterstücke, in denen
Personen der niedern Volksklasse auftreten und in dem ihnen eignen
Jargon reden.
Nachdem er 1842 zum
Generalleutnant befördert worden, erfolgte 1843 seine Ernennung zum Generaladjutanten des
KönigsFriedrichWilhelm IV. Im März 1848 ward ihm das
Generalkommando des 7.
Armeekorpsübertragen; 1849 nahm er als Befehlshaber des 2. preußischen
Armeekorps am
Feldzug in
Baden
[* 18] teil, und 1850 befehligte er die preußischen
Truppen in
Kurhessen. Im März 1852 wurde
er zum
General der
Kavallerie ernannt, erhielt im Juni 1853 das
Kommando der
Garde, und im
September d. J. ward er
Chef des 2. Ulanenregiments.
Außerdem wählte ihn der Grafenverband der
ProvinzPreußen
[* 19] zu seinem Vertreter im
Herrenhaus, in welchem er
im
November 1854 Sitz nahm und sich stets der streng kirchlichen und konservativen
Richtung zugethan zeigte. Am ward
sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert, worauf er 1858 in den
Ruhestand versetzt ward und in Schrengen starb.
s. v. w. grober, ungeschliffener
Mensch (findet sich zuerst inSeb.
Brants »Narrenschiff«,
Kap. 72, wo von einem neuen
Heiligen, »Grobianus«, die
Rede ist).
(lett. Grobihne), Kreisstadt im russ.
GouvernementKurland,
[* 20] am Flüßchen Grobin und an der
EisenbahnLibau-Romny gelegen,
mit (1881) 1858 Einw., hatte ehedem einen
Hafen an der Meeresküste
¶