Jahren 1837-39 unternahm er, unterstützt von der
Regierung und der
LondonerGeographischenGesellschaft, wissenschaftliche Expeditionen
nach dem westlichen und nordwestlichen
Australien,
[* 2] deren
Resultate er unter dem
Titel:
»Journal of two expeditions of discovery
in
North-West and Western Australia« (1841, 2 Bde.) veröffentlichte.
Bald darauf arbeitete er eine
Denkschrift über die
Politik aus, nach welcher die britischen Besitzungen
in der
Südsee und in Südafrika
[* 3] am vorteilhaftesten zu verwalten seien, und in der That hat die Befolgung seiner
Vorschläge
den gegenwärtigen blühenden Zustand jener
Kolonien wesentlich begründen helfen.
Der
Bibliothek der
Kapstadt
[* 5] schenkte er seine reiche Büchersammlung, deren
KatalogBleek herausgab (»Library of
SirGeorge Grey«,
Kapstadt
1858, 2 Bde.). Als 1861 der gefährliche
Aufstand der
Maori in
Neuseeland ausbrach, wurde Grey, der früher bei den
Maori sehr beliebt gewesen war, wieder dorthin gesandt.
Die Unterhandlungen, die er anknüpfte, waren zwar erfolglos; dagegen gelang es ihm erst im
Verein mit
GeneralCameron, später,
nachdem er mit diesem in
Konflikt geraten war, allein, von 1863 bis 1865 die
Befestigungen der
Maori zu
nehmen und diese 1865 zum
Frieden zu zwingen. 1867 kehrte Grey nach
England zurück.
(spr. gréhmöth),Stadt an der Westküste
der Südinsel von
Neuseeland, in der
Provinz Westland, an der Mündung
des
DeGrey-Flusses, mit
Hospital, Gasanstalt und (1881) 2544 Einw. In der
Nähe ergiebige Goldfelder, an denen 1884-85: 580
Europäer
und
Chinesen beschäftigt waren, sowie Kohlengruben.
Dorf in der ital.
ProvinzVerona,
[* 7] mit (1881) 523 Einw. und reichen
Marmorbrüchen, Fundort merkwürdiger
Versteinerungen.
Dabei der
Ponte di Veja, eine malerische, kolossale Naturbrücke mit
einem
Bogen
[* 8] von 47 m
Spannung und einer
Breite
[* 9] der obern
Fläche von 6 m. Ein Bergbach ergießt sich als kleiner
Wasserfall unter
dem
Bogen durch;
L.,Gattung aus der
Familie der
Myrtaceen. Grias caulifloraL. (Anschovisbirne), in
Jamaica, ein
schlanker, nicht verzweigter
Baum mit einer großen
Krone hängender, glänzend grüner, abwechselnd stehender, lanzettlicher
Blätter, welche oft über 1 m lang sind, großen, weißen, in
Büscheln aus dem alten
Holz
[* 11] herausbrechenden
Blüten und nußbraunen
Beeren, welche eingemacht genossen werden;
Alexander Ssergejewitsch, bedeutender russ. Dichter und Staatsmann, geb. zu
Moskau,
[* 16] erhielt eine sehr gute
Erziehung und schloß sich auf der
Universität seiner Vaterstadt innig an den aus
Göttingen
[* 17] dahin berufenen
Professor der Geschichte und
Ästhetik,
JohannBuhle, an, welcher ein begeisterter Verehrer
der dramatischen
Poesie war und seinem jungen
Freund in gleicher
Weise diese
Begeisterung einzuimpfen wußte. Im J. 1812 trat
in die
Armee, blieb jedoch in derselben nur ein paar Jahre und ging 1817 ins
Ministerium des
Auswärtigen über, von wo er in
demselben Jahr als
Sekretär
[* 18] der russischen Gesandtschaft nach
Persien
[* 19] geschickt wurde. In dieser
Stellung verblieb er drei
Jahre und wurde danach auf seine Bitte als
Sekretär für auswärtige
Korrespondenz bei
Jermolow, dem damaligen Oberkommandierenden
in
Grusien und im
Kaukasus, angestellt. Die
Verdienste, welche er sich im russisch-persischen
Krieg erwarb
(er leitete die Friedensverhandlungen), bewogen
KaiserNikolaus, Gribojédow 1828 als bevollmächtigten
Minister nach
Persien zu
¶
mehr
senden, obgleich Gribojédow selbst sich viel lieber ganz ins Privatleben zurückgezogen hätte. Gribojedows energisches,
die Interessen und die Würde Rußlands verfechtendes Auftreten in Teheran zog ihm aber daselbst so viele Feinde zu, daß die
Erbitterung gegen ihn eines Tags in offene Thätlichkeit ausartete. Am stürzte sich ein von der
persischen Geistlichkeit angestachelter großer Volkshaufe auf das Gesandtschaftshotel, die persische Ehrenwache vor dem Haus
wurde zurückgedrängt, die paar den Eingang schützenden Kosaken niedergemacht und Gribojédow selbst, der sich mit dem Säbel in der
Hand
[* 21] mutig zur Wehr setzte, mit 36 zu der Gesandtschaft gehörenden Personen ermordet.
Gribojedows Hauptwerk ist das in Versen abgefaßte Schauspiel »Góre ot umá« (deutsch unter andern von
Bertram [Schulz]: »Verstand schafft Leiden«,
[* 22] Leipz. 1853), ein mit bitterm Humor in großen Zügen gezeichnetes Gemälde gesellschaftlicher
Zustände in Rußland im Anfang des 19. Jahrh. Die Engherzigkeit und geistige Nichtigkeit dieser Gesellschaft, in der kein
Raum für eine ehrliche und geistig aufgeweckte Individualität war, ist in lebendigen, sich frei und sicher
bewegenden Gestalten verkörpert.
Leider ist nur der Held eine zu wenig thatkräftige Natur, so daß seinem Wesen etwas Phrasenhaftes anhaftet. Bemerkenswert
ist ferner das Shakespeareschen Geist atmende Fragment eines Dramas: »Gruscinskaja notsch« (»Eine
grusinische Nacht«);