Berühmt namentlich sind seine
Darstellungen junger Mädchen, deren liebenswürdig-naive, wenn auch etwas kokette
Haltung einen
großenReiz übt. Im
Louvre befinden sich außerdem: die Dorfbraut, des
VatersFluch und das Gegenstück
dazu: der reuevoll zurückkehrende Sohn, der zerbrochene
Krug u. a. Das
Berliner
[* 3]
Museum besitzt eins der anziehendsten
Bilder
des Künstlers: ein kleines Mädchen mit einem schwarzen
Tuch um die
Schultern, die
Eremitage zu
Petersburg
[* 4] ein andres, nicht
weniger treffliches: ein gichtbrüchiger
Alter.
(franz., spr. grähw'), s. v. w.
Arbeitseinstellung. ^[= die Unterbrechung eines Arbeitsverhältnisses seitens der Lohnarbeiter, weil diesen die Bedingungen ...]
Dorf im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis
Münster,
[* 6] an der schiffbaren
Ems und
[* 7] an der
LinieMünster-Emden
der Preußischen Staatsbahn, hat eine kath.
Pfarrkirche, Baumwollspinnerei, Seidenweberei, Zigarrenfabrikation,
Bierbrauerei
[* 8] und (1885) 5553 Einw.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Düsseldorf,
[* 9] in sehr fruchtbarer Gegend an der
Erft und an der
LinieDüren-Neuß der Preußischen Staatsbahn, hat ein
Schloß der ehemaligen
Herzöge von
Jülich-Kleve-Berg, die hier ihre
Sommerresidenz hatten, ein
Amtsgericht, eine Baumwollspinnerei und
-Weberei, 2 Dochtwebereien, Fabrikation
von
Maschinen zu Zuckerfabriken, eine Kratzenfabrik, 2 Zuckerfabriken, eine große Dampfwalzmühle, ein Dampfsägewerk,
Handel
mit Eisenwaren und
Getreide
[* 10] und (1885) 1644 meist kath. Einwohner.
ehemaliger
Name der
Place de l'Hôtel de
Ville in
Paris, bekannt als die Hinrichtungsstätte
während der großen
Revolution (bis 1793) und wieder 1795-1830;
Hatte sie schon in
PetersburgerJournalen einige
Romane, wie: »A travers des champs« und »Sonia«,
veröffentlicht, so setzte sie diese Thätigkeit jetzt in
Paris noch eifriger fort und erregte zunächst
durch
die
Romane: »Dosia« (1876) und »L'expiation
de Savéli« (1876),
worin sie mit einer durchaus urwüchsigen Darstellungsgabe ebenso neue wie anziehende und naturwahre
Bilder aus der russischen
Gesellschaft vorführte, die allgemeinste
Aufmerksamkeit. »Dosia« wurde 1878 von der
Akademie mit dem
PreisMontyon gekrönt und erlebte 32
Auflagen. Von den spätern Werken der Verfasserin, die vielleicht
etwas allzu hastig aufeinander folgten, ihr aber doch die
Gunst der Lesewelt erhielten und in fast alle
SprachenEuropas übersetzt
wurden, nennen wir: »La princesse Oghéroff« (1876);
Seinen politischen Überzeugungen blieb er unerschütterlich treu und brachte sie ohne phrasenhafte
Eitelkeit, aber furchtlos
zur Geltung, wo es nötig war. 1868 wurde er
Bâtonnier (Vorsteher) des
Pariser Advokatenstandes. In demselben Jahr siegte
er bei einer
Nachwahl für den
GesetzgebendenKörper im Juradepartement mit großer
Majorität über den
Regierungskandidaten; noch mehr
Stimmen erhielt er 1869 bei den allgemeinen
Wahlen. Seine
Opposition gegen die kaiserliche
Regierung
war fest, aber gemäßigt und stets auf das Sachliche gerichtet; gegen die
Komödie des
Plebiszits sprach er sich energisch
aus. Am erklärte er sich gegen die Errichtung einer
Diktatur und für Bewahrung gesetzlicher
Formen. Er verlangte vor allem
Berufung einer
Volksvertretung. Im
Februar 1871 in die
Nationalversammlung zweimal gewählt, wurde
er von dieser zu dem wichtigen
Amte des
Präsidenten berufen und bis 1873 immer mit großer Stimmenmehrheit wieder gewählt.
Er verwaltete sein
Amt mit großer
Ruhe und Unparteilichkeit. Als die
Rechte gegen einen von ihm
erlassenen
Ordnungsruf, der den
DeputiertenGrammont betraf, protestierte, legte er sein
Amt nieder und nahm auch seine Wiederwahl
nicht an, da sie mit zu geringer
Majorität erfolgte. Grévy gehörte seitdem der
Linken der
Nationalversammlung an.
¶
mehr
Gegen die monarchistischen Intrigen schrieb er: »Le gouvernement nécessaire« (1873)
und sprach sich auch gegen das Septennat aus. Eine Wahl in den Senat lehnte er 1875 ab und trat 1876 als Mitglied in die Deputiertenkammer
ein, welche ihn 14. März zum Präsidenten erwählte. Nach Thiers' Tod wurde er das Haupt der gemäßigten republikanischen
Partei und ward nach MacMahons Rücktritt mit 563 gegen 99 Stimmen zum Präsidenten der Republik auf sieben Jahre erwählt.
Er bewahrte als Oberhaupt des Staats eine echt konstitutionelle Zurückhaltung, führte mit seiner Familie, Frau und einziger
Tochter, die seit 1881 mit dem als Politiker bekannten Wilson verheiratet ist, ein einfaches Privatleben
und vertrat, wenn er bei offiziellem Anlaß sich öffentlich zeigte, sein Amt mit bescheidener Würde. Obwohl ihm seine Unthätigkeit
und Sparsamkeit vielfach zum Vorwurf gemacht wurden, wählte ihn der Nationalkongreß dennoch wiederum auf sieben
Jahre zum Präsidenten der Republik, da kein ihm ebenbürtiger Staatsmann vorhanden war. Seine Biographie
schrieb Barbou (Par. 1879).
Seit 1876 Mitglied der Deputiertenkammer, beteiligte er sich eifrig an den gesetzgeberischen Arbeiten in den Kommissionen.
Nach der Wahl seines Bruders zum Präsidenten wurde er zum Generalgouverneur in Algerien
[* 15] ernannt mit der Aufgabe, daselbst
die Zivilverwaltung zu begründen. Er hatte auch das Glück, daß gleich bei Beginn seiner Verwaltung ein
Kabylenaufstand in Batna unterdrückt wurde. Im übrigen war aber seine Verwaltung wenig erfolgreich, so daß ihr die Unruhen,
welche 1881 ausbrachen, schuld gegeben wurden. Grévy nahm daher im November 1881 seine Entlassung. Seit 1880 ist erSenator.