Napoleon I. errichtete besondere Grenadierbataillone,
-Regimenter und
-Brigaden, zuletzt (wie auch Rußland) ein ganzes Grenadierkorps.
Aber gegen Ende vorigen
Jahrhunderts konnten die Granatwerfer gegen die in ihren
Bewegungen schneller gewordene
Kavallerie nicht
mehr standhalten und kamen deshalb außer Brauch. Die
GardeNapoleons III. hatte bis zu ihrer
Auflösung 1870 Grenadierregimenter
(s.
Elite). In
Deutschland
[* 3] bedingt jetzt der
Name Grenadiere, der bei den
Garde- und den ersten zwölf Linienregimentern für die ersten
beiden
Bataillone beibehalten ist, keinen Unterschied in dem
Ersatz und dem
Werte derTruppe.
Rußlands Grenadiere zu
Pferde
[* 4] sind ein Kürassierregiment der
Garde. Die Grenadiere zeichneten sich besonders durch hohe
Mützen (Grenadiermützen)
von
Tuch und mit
Blech beschlagen (bei den
Preußen
[* 5] und
Russen) oder von
Bärenfell (bei den Österreichern,
Sachsen
[* 6] und zum Teil
bei den
Franzosen) aus, welche seiner Zeit eingeführt wurden, weil der breitrandige
Hut
[* 7] der
Infanterie
die Grenadiere am Granatwerfen hinderte. Jetzt tragen die deutschen Grenadierregimenter bei
ParadenHaarbüsche auf den
Helmen; die
alten Grenadiermützen haben sich nur noch bei dem preußischen 1. Garderegiment zu
Fuß und der
Schloßgardekompanie ausschließlich
als Paradestück erhalten.
Inselkette zwischen den britisch-westindischen
Inseln St.
Vincent und
Grenada, 34 qkm groß mit 7300 Einw.,
wovon (1881) 5154 auf den 28 qkm großen Carriacou kommen.
(spr. grönjeh),Edouard, franz. Dichter, geb. 1819 zu
Baumes lesDames
(Doubs), war längere Zeit Gesandtschaftssekretär und widmete sich dann dichterischen
Arbeiten. Wir nennen
von seinen
Schriften, die beim
Publikum wie von seiten der
Kritik günstige
Aufnahme fanden: »Petits poèmes« (1859, 4. Ausg.
1871),
von der
Akademie gekrönt (darin die Gedichte: »La mort du juif errant«, »L'infini«,
»Elkovan« etc.),
und »Poèmes dramatiques« (1861;
enthaltend: »Stéphen«, »In excelsis«,
»Le
[* 15] premier jour de l'Éden« und »Promethée
délivré«);
ferner die Gedichtsammlung
»Amicis« (1868; darin das preisgekrönte Poem »La mort du président
Lincoln«);
die
Dichtungen: »Seméïa« (1869, ebenfalls gekrönt),
Unmittelbar über der Stadt erheben sich die beiden
Forts Rabot und La
Bastille, welche eine herrliche Aussicht
gewähren. An
Stelle der alten
Enceinte, welche seit 1880 weiter hinausgeschoben worden ist, entsteht ein neuer Stadtteil;
auch die enge, schlecht gebaute alte Stadt wird vielfach verschönert. Unter den Gebäuden sind hervorzuheben: die
KircheSt.-André (um 1220 gegründet, mit dem
GrabmalBayards), die
KircheNotre Dame mit prachtvollem
Sakramentshäuschen
aus dem 15. Jahrh., die
KircheSt.-Laurent mit merkwürdiger
Krypte, der schöne gotische Justizpalast, die Präfektur, das
Stadthaus, das
Bibliotheks- und Museumsgebäude, das
Theater, das
Spital für Geisteskranke etc. Auch die
Kais an der
Isère und
die schönen Spaziergänge sind erwähnenswert.
Die Zahl der Einwohner beträgt (1881) 48,485. In industrieller Hinsicht spielt die erste
Rolle die Handschuhfabrikation,
die in 115 Etablissements 2000
Arbeiter und 20,000 Näherinnen in der Stadt und Umgegend beschäftigt und jährlich
ca. 6 Mill.
PaarHandschuhe im Wert von 17 Mill.
Frank liefert. Außerdem bestehen zahlreiche
Fabriken für
Likör, Hanfprodukte,
Strohhüte,
Gips,
[* 20]
Zement und Eisenwaren. Auch der
Handel mit
Getreide,
[* 21]
Holz,
Likör
(»Chartreuse«),
Nation und wurde die Hauptstadt der Dauphiné, welche 1349 an Frankreich fiel. Die Befestigungen von Grenoble wurden von Chevalier de
Ville angelegt und durch Vauban vermehrt. Im März 1815 war Grenoble die erste Stadt, welche dem von Elba zurückkehrenden Napoleon
I. die Thore öffnete, mußte aber nach dreitägiger Belagerung sich den Österreichern ergeben.
1825-39 wurde die Stadt in eine Festung ersten Ranges umgewandelt.