Bald darauf trat es der
Hansa bei. Es erhielt 1451 durch den
Bürgermeister Rubenow (Denkmal desselben auf dem Rubenowplatz)
seine im wesentlichen noch bestehende
Verfassung und 1456 auf desselben Betreiben eine
Universität, welche jedoch anfangs
wenig über 100
Studenten zählte. Im Dreißigjährigen
Krieg wurde Greifswald von den Kaiserlichen befestigt,
kam aber 1631 in
Besitz der
Schweden,
[* 10] denen es auch beim
WestfälischenFrieden verblieb. Am ward Greifswald von dem
Kurfürsten
von
Brandenburg
[* 11] erobert, 1679 aber zurückgegeben. Die
Russen verwüsteten 1713 die Stadt; 1715 kam sie an
Dänemark,
[* 12] 1721 wieder
an
Schweden, 1815 aber an
Preußen.
[* 13]
Vgl. Gesterding, Beitrag zur Geschichte der Stadt Greifswald (Greifsw. 1827-29, 3 Bde.);
Samuel, russ.
Admiral, geb. 1736 in
Schottland, wurde in jungen
JahrenSeemann, nahm 1759 an der
Schlacht bei
Belle-Isle
teil und trat 1764 in russische
Dienste.
[* 14] Als bald darauf der türkische
Krieg ausbrach, war Greigh einer der
Hauptbefehlshaber auf der Mittelmeerexpedition, focht mit Auszeichnung in der
Schlacht bei Tschesme (1770) und hatte einen
Hauptanteil an den geschickten
Dispositionen, welche die Vernichtung der türkischen
Flotte bewirkten. 1788 beim
Ausbruch des
schwedischen
Kriegs war Greigh Oberbefehlshaber der Ostseeflotte und siegte bei
Hogland 6. (17.) Juli über
die schwedische
Flotte, welche sich nach
Sweaborg zurückzog und dort längere Zeit von der russischen blockiert wurde. Greigh starb 15. (26.)
Okt. 1788 auf einem
Schiff
[* 15] bei
Reval
[* 16] und wurde in
Reval bestattet. -
Sein Sohn
Alexei, geb. 1775, widmete sich ebenfalls dem Seefach,
weilte längere Zeit wegen nautischer
Studien in
England und nahm später regen
Anteil an der
Verwaltung
des Seewesens in Rußland; im
Verein mit englischen
Geschwadern focht
er an der
Spitze eines russischen
Geschwaders 1804 und 1805 im
Mittelmeer gegen die
Franzosen und gegen die
Türken, wie er denn im Mai 1805 die
InselLemnos eroberte. 1812 und 1813 war
er teils mit diplomatischen
Missionen, teils mit Flottendispositionen beschäftigt. 1816 wurde er Oberbefehlshaber der
Flotte
im
SchwarzenMeer; in dem Türkenkrieg am Anfang der
Regierung des
KaisersNikolaus nahm er
Anteil an der
EroberungAnapas und
Warnas.
Er starb 18. (30.) Jan. 1845. -
Sein Sohn
Samuel Alexejewitsch Greigh war vom Juli 1878 bis Ende 1880 Finanzminister
Rußlands.
Aloys,Maler, geb. zu
Linz,
[* 17] studierte seit 1858 auf der
WienerKunstakademie und in der
Schule des
DirektorsRuben, bei welchem er bis zum Jahr 1862 blieb.
Sein Erstlingswerk waren mehrere
Kartons aus der Geschichte
des oberösterreichischen
Bauernkriegs. Nachdem er einige Zeit abwechselnd in
Stuttgart,
[* 18]
Wien
[* 19] und
Linz gelebt hatte, ließ er
sich 1873 dauernd in
Wien nieder, wo er sich vorzugsweise mit der
Aquarellmalerei und der
Illustration beschäftigt. Er kultiviert
besonders das Kostümbild. Unter seinen
Arbeiten sind zu nennen: Durchzug kaiserlicher
Husaren durch eine
schwäbische
Landschaft,
Husaren in der Dorfschmiede, gefangene Edelleute aus der Zeit der oberösterreichischen
Bauernkriege,
die Klosterbibliothek, Künstlers Erdenwallen, aus dem Philisterleben.
Stadt in der oberösterreich. Bezirkshauptmannschaft
Perg, an der
Donau, mit (1880) 1391 Einw.,
Holz- und
Getreidehandel,
ist Sitz eines Bezirksgerichts und wegen seiner angenehmen
Lage beliebter Sommeraufenthalt. Oberhalb der
Stadt das stattliche
SchloßGreinburg; unterhalb bildet die
Donau den ehedem gefährlichen
Strudel und
Wirbel. Nach Grein benannt
ist der
Greinerwald, ein
Ausläufer des
Böhmerwaldes, welcher (950-1250 m hoch) in
Stufen mit tief eingeschnittenen
Thälern
zur
Donau abfällt. Nördlich von Grein liegt die Kaltwasserheilanstalt
Kreuzen, westlich über einer Waldschlucht
die schöne
BurgClam
(Klamm).
Michael,
Germanist, geb. zu Willingshausen in
Hessen,
[* 20] studierte zu
Marburg
[* 21] und
Jena
[* 22]
Mathematik und
Naturwissenschaften,
wandte sich später der Germanistik zu und habilitierte sich 1862 in
Marburg. Zwei Jahre später wurde er zum
Sekretär
[* 23] und 1865 zum
Archivar am kurfürstlichen
Haus- und Staatsarchiv zu
Kassel
[* 24] ernannt, siedelte bei dessen Verlegung 1870 mit diesem wieder
nach
Marburg über, wurde hier 1873
Professor und starb in
Hannover,
[* 25] wohin er 1876 versetzt war. Greins Forschungen
bewegen sich meist auf dem Gebiet der angelsächsischen
Sprache
[* 26] und Litteratur. Seine Hauptwerke sind:
»Bibliothek der angelsächsischen
Poesie in kritisch bearbeiteten
Texten, mit
Glossar«
(Götting. 1857-64, 4 Bde.);
gemengtes Silikatgestein, wenig verbreitet, bestehend aus einem meist grobkörnigen
Gemenge
von hellgrauem
Quarz und wenig grauem, gelbem oder schwarzgrünem
Glimmer (meist
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