Eine Sammlung epischer
Dichtungen von F. erschien unter dem
Titel: »Deutsche
[* 11] Gedenkblätter«
(Stuttg. 1875).
Greifs lyrische
Poesien zeichnen sich durch feine und tiefe
Empfindung und Formgewandtheit gleich vorteilhaft
aus; seinen Bühnendichtungen fehlt der eigentliche dramatische
Nerv.
Infolge der geringen Tiefe (bis 34 m) friert er in strengern
Wintern bald zu. Am Ostufer das
Schloß Greifensee, im alten Zürichkrieg (1444) durch den
Hauptmann Wildhans von Breiten-Landenberg
heldenmütig gegen die Eidgenossen verteidigt.
Nach der
Übergabe wurde er nebst 70 seiner Mitkämpfer auf der Blutwiese bei
Nänikon hingerichtet.
[* 1] Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Stralsund,
[* 31] an der
LinieAngermünde-Stralsund der Preußischen Staatsbahn
und am schiffbaren Rykgraben, der 4 km unterhalb in den Greifswalder
Bodden, einen Teil der
Ostsee, mündet, hat meist breite
und geradeStraßen und besonders am Marktplatz eine Anzahl sehr interessanter und schöner hoher Giebelhäuser.
Unter den vier
Kirchen (3 evangelische und eine katholische) sind die frühgotische Marienkirche (Backsteinhallenbau), die
gotische Nikolaikirche wegen ihres kühnen
Turms u. eines im J. 1883 hergestellten prachtvollen »Lutherfensters«,
die Jakobikirche wegen eines sehr alten
Taufsteins bemerkenswert. Die Zahl der meist evang. Einwohner
betrug 1885 mit
Garnison (ein Inf.-Bat.
Nr. 14) 20,333. An gewerblichen Etablissements hat Greifswald eine bedeutende Eisenbahnwaggon-
u. Maschinenfabrik,
Eisengießereien, Fabrikation von
Ketten und landwirtschaftlichen
Maschinen,
Schiffbau, Heringsräuchereien,
Bergungsdampfschiffe mit
Taucherapparat und ein
Sol- und Moorbad. Der
Seehandel ist lebhaft. Greifswald besaß 1883: 40
Schiffe
[* 32] mit
durchschnittlich 225 Registertons Raumgehalt. Der
Hafen liegt beim Dorf
Wyk, an der Mündung des Rykgrabens, wo sich auch ein
See-
Bald darauf trat es der Hansa bei. Es erhielt 1451 durch den Bürgermeister Rubenow (Denkmal desselben auf dem Rubenowplatz)
seine im wesentlichen noch bestehende Verfassung und 1456 auf desselben Betreiben eine Universität, welche jedoch anfangs
wenig über 100 Studenten zählte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Greifswald von den Kaiserlichen befestigt,
kam aber 1631 in Besitz der Schweden,
[* 41] denen es auch beim WestfälischenFrieden verblieb. Am ward Greifswald von dem Kurfürsten
von Brandenburg
[* 42] erobert, 1679 aber zurückgegeben. Die Russen verwüsteten 1713 die Stadt; 1715 kam sie an Dänemark, 1721 wieder
an Schweden, 1815 aber an Preußen.
[* 43]
Vgl. Gesterding, Beitrag zur Geschichte der Stadt Greifswald (Greifsw. 1827-29, 3 Bde.);