MaximilianKarlFriedrichWilhelm, philosophischer und juridischer Schriftsteller: geb. zuBelgard
[* 4] in
Pommern,
[* 5] gehörte seit 1805 dem preußischen
Staatsdienst in verschiedenen
Stellungen an, wurde jedoch 1818 wegen seiner
Schrift »Neueste Behandlung eines preußischen Staatsbeamten« (Leipz.
1818) vom
Amt suspendiert und privatisierte hierauf, bis er auf sein Ansuchen 1834 entlassen ward, welche Vorgänge er in
einer
Schrift: »Die Geschichte meines
Austritts aus dem
Staatsdienst«
(Jena
[* 6] 1837, 2
Tle.),
Hier fand die dritte
Schlacht um
Metz (s. d. mit
»Karte der
Schlachten
[* 10] bei
Metz«) statt; obwohl die
Entscheidung des
Tags nicht bei Gravelotte, sondern bei
St.-Privat fiel, so wird die
Schlacht doch nach ersterm
Ort genannt, weil während derselben das
große
Hauptquartier sich dort befand.
Bazaine hatte seine
Armee nach der
Schlacht von
Vionville (s. d.) 16. Aug. näher an
Metz heran
auf dem Höhenrücken zwischen Roncourt und Rozérieulles aufgestellt, der, durch künstliche
Befestigungen
verstärkt, eine ausgezeichnete Defensivstellung gewährte. Er glaubte, der Feind wolle ihn von
Metz abdrängen.
Vom linken
Flügel ab standen das 2., 3., 4. und 6.
Korps in erster
Linie, die
Garde auf dem
Plateau von Plappeville in
Reserve
(zusammen etwa 140,000 Mann). Deutscherseits waren von der ersten
Armee das 7. und 8., von der zweiten
das 3., 9., 10., 12. und Gardekorps zur
Stelle, das 2. von
Pont à Mousson in Anmarsch (210,000 Mann mit 726
Geschützen). Vom
rechten
Flügel ab standen in der
Fronte das 7., 8., 9.,
Garde- und 12.
Korps, das 3. und 10. in
Reserve.
Da man den rechten französischen
Flügel umfassen wollte und diesen bei
Amanvillers vermutete, so bekam das 9.
Korps gegen
Mittag
Befehl, denselben mit
Artillerie anzugreifen, während das
Garde- und 12.
Korps die
Umgehung ausführen sollten.
Auch die
Infanterie hatte einen schweren
Stand. Die 18.
Division kam nicht über Chantrenne, die 25. nicht über das
Bois de
la Cusse hinaus und mußte in ungünstigen
Stellungen das verheerende Chassepotfeuer aushalten. Inzwischen
hatten auch das 7. und 8.
Korps kurz nach
Mittag den
Kampf begonnen. Die tiefe, nur von einem schmalen, hohen Straßendamm durchschnittene
Einsenkung des Mancethals erschwerte den
Angriff auf die
Höhe von Moscou und
Pointdu Jour außerordentlich.
Mit Mühe wurde der Pachthof
St.-Hubert erobert und behauptet, und ein höchst kritischer
Moment trat ein,
als
General v.
Steinmetz, der Oberbefehlshaber der ersten
Armee, in der irrigen
Annahme, der Feind sei im Zurückweichen, nach 3
Uhr
[* 13] nachmittags die 1. Kavalleriedivision vorgehen ließ, diese, den einzigen Thalübergang versperrend, die
Artillerie hinderte,
der bedrängten
Infanterie zu
Hilfe zu kommen, und, da sie, gänzlich nutzlos, wieder umkehrte, die
Franzosen
die allgemeine Stockung und Verwirrung zu einem
Vorstoß benutzten.
Die aufopfernde
Tapferkeit mehrerer Truppenteile und das Eingreifen des 39.
Regiments setzten demselben noch zur rechten Zeit
ein
Ziel. Ein gegen
Abend im
Verein mit dem eben eingetroffenen 2.
Korps unternommener allgemeiner
Angriff der ersten
Armee brachte den Berghang von Moscou und
Pointdu Jour, aber nicht diese
Gehöfte selbst in die
Gewalt derDeutschen, welche,
durch die Dunkelheit gezwungen, das
Gefecht abzubrechen, dicht vor den französischen
Linien sich sammelten, um am andern
Morgen
den
Kampf fortzusetzen.