zu Graupen gerundet. Am gangbarsten sind Gerstengraupen
(Koch- oder
Rollgerste und feinere
Perlgraupen). Die Anfertigung der Graupen aus
Gerste
[* 2] erfordert fast dieselben
Maschinen und ähnliche
Manipulationen wie das
Spitzen des
Weizens. Sind die
Körner von ihrer
äußern
Hülse
[* 3] oder
Schale befreit, so bringt man sie auf die Graupenmühle, in welcher ein einziger sehr
großer, horizontal gehender
Stein aus stets rauh und körnig bleibendem
Material in einer konzentrischen
Kapsel
(Bütte) läuft.
Letztere ist innen, der
Stirn- und Bodenfläche des
Steins gegenüber, mit einem
Reibeisen versehen, welches den
Bart dem
Stein
zukehrt und 10-20
mm von demselben entfernt ist. Das Graupenmachen wird lediglich durch die Mantelfläche
des Läufersteins unter Mitwirkung der Reibeisenbleche bewirkt, indem die
Körner zwischen
Stein und
Bütte so lange in spiralförmigen
Bahnen herumgejagt und abgerieben werden, bis
sie denBoden erreicht haben. Ist ein bestimmtes
QuantumGerste eine gewisse, durch
Versuche ermittelte Zeit lang bearbeitet worden, so entleert man die
Mühle.
Auf den neuern Graupenmühlen
[* 4] mit vertikalen
Steinen (sogen. holländischen
Gängen) arbeitet der
Stein mit seiner ganzen Oberfläche
gegen
Reibeisen, die in einer denselben umgebenden
Kapsel (Graupenring) angebracht sind, welche sich in entgegengesetzter
Richtung
langsam dreht. Nach dem Vergraupen und bei feinern
Sorten auch vor jedesmaligem wiederholten Aufschütten bringt
man das Mahlgut auf Sauber- und Sortierwerke und reibt oder poliert die Graupen schließlich wohl auch noch zwischen
Läufern ohne Reibeisenbeschläge oder in besondern Poliermaschinen.
Für feinere Graupen zerbricht man die gereinigten oder enthülsten
Körner zunächst auf gewöhnlichen
Mahlgängen (Reißgängen)
oder auf nach Art der Kaffeemühlen konstruierten
Reißmaschinen oder zerschneidet sie mit
Hilfe mehr oder
weniger vollständiger Schneidewerke (Spaltmaschinen), deren drehbare
Messer
[* 5] die
Körner rechtwinkelig zur
Länge halbieren
oder zwei- bis dreimal teilen. 17 Ztr.
Gerste liefern 11-12 Ztr. ordinäre, aber nur 5-6 Ztr. extrafeine
oder 3-4 Ztr.
Perlgraupen. Graupen bilden einen starken Handelsartikel und werden in
Ulm,
[* 6]
Wien,
[* 7]Nürnberg,
[* 8]
Frankfurt
[* 9] a. M., namentlich auch in
Thüringen, häufig fabriziert. Graupen aus unreifen Dinkelkörnern bilden das
Grünkorn (s. d.).
Stadt in der böhm. BezirkshauptmannschaftTeplitz, in einem tiefen
Thal
[* 11] am südlichen
Abhang des
Erzgebirges, an der
Dux-BodenbacherEisenbahn, mit altem
Schloß, (1880) 2904 Einw.,
Zinn- und Braunkohlenbergbau,
Bierbrauerei,
[* 12] Brettsäge,
Wirkerei
[* 13] und Fabrikation von Schuhwaren und Dachsteinpappe.
Dabei zwei von
Teplitz vielbesuchte Aussichtspunkte,
die Rosenburg und
Wilhelmshöhe.
Auf der
Höhe des
Erzgebirges über Graupen das Mückentürmchen (805
m).
Graupen wurde 1478 zur
Bergstadt erhoben.
Vgl.
Hallwich, Geschichte der Bergstadt Graupen
(Prag
[* 14] 1868).
(Veh, Feh), graue Winterfelle der
Eichhörnchen, kommen besonders aus Rußland und
Sibirien
in den
Handel und sind um so heller, aus je westlichern
Ländern sie stammen; die dunkelsten, welche am geschätztesten sind,
liefert
Ostsibirien. Die amerikanischen
Felle sind schwarz oder grau, fast wertlos. Nur der
Rücken der
Felle ist grau, derBauch
[* 17] weiß, der
Schweif mehr oder weniger schwarz. Die
Felle werden daher in erster oder zweiter
Hand
[* 18] meist zerschnitten und die
drei
Partien besonders verkauft.
Die
Rücken bilden die teuerste
Ware; die Seitenstücke heißen Fehwammen, sie geben, zu Tafeln zusammengenäht, sogen.
bunte, d. h. aus
Schwarz und
Weiß gemischte, Pelzfutter. Es kommen jährlich etwa 7 Mill.
Felle in den
Handel; die Hauptkonsumenten sind
China,
[* 19] Rußland,
Amerika,
[* 20]
Deutschland,
[* 21]
Frankreich und
England, und der Verbrauch ist ein ziemlich
beständiger, da die
Mode dieses
Pelzwerk
[* 22] wenig beherrscht. Die
Schweife dienen zu
Boas, zum Aufputz andrer Gegenstände, aber
auch zu Malerpinseln.
(spr. graw'lihn, deutsch Gravelingen), befestigte Stadt
im franz.
DepartementNord,
ArrondissementDünkirchen,
[* 25] an der kanalisierten
Aa, 2 km vom offenen
Meer, an der
EisenbahnCalais-Dünkirchen,
besteht aus drei Teilen, der eigentlichen, von
Wällen und nassen
Gräben umgebenen Stadt und dem großen und dem kleinen
FortPhilipp zu beiden Seiten der Kanalmündung, hat (1876) 4182 Einw.,
welche
Schiffbau betreiben, und einen durch Versandung leidenden
Hafen, welcher für die Küstenfischerei
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