Graue
Brüder und Schwestern, gemeinsamer Name der Barmherzigen Brüder und Schwestern (s. d.);
Graue Brüder, die Laienbrüder des Cistercienserordens.
Brüder und Schwestern, gemeinsamer Name der Barmherzigen Brüder und Schwestern (s. d.);
Graue Brüder, die Laienbrüder des Cistercienserordens.
Hörner, s. Sardona. ^[= ausgedehnte Hochgebirgsgruppe der Glarner Alpen, um den Saurenstock (3056 m) auf der Grenze ...]
s. v. w. Kamm-, Speer-, Leberkies und Markasit; [* 2]
s. Markasit.
diejenige Furcht, die zugleich mit sittlichem Abscheu vor dem Gegenstand derselben verbunden ist.
Bund, s. Graubünden, S. 637.
Star, s. Star. ^[= # die Herabsetzung oder gänzliche Aufhebung des Sehvermögens eines oder beider Augen, sofern ...]
s. v. w. Blättertellur. ^[= (Blättererz, Nagyagit, Nagyager Erz), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisie ...]
s. v. w. Fahlerz. ^[= (Tetraedrit, Schwarzerz), Mineralien aus der Ordnung der Sulfosalze, von sehr ungleicher Zusammenset ...] [* 3]
Klostergut im preuß. Regierungsbezirk Hildesheim, [* 4] Kreis [* 5] Goslar, [* 6] Knotenpunkt der Linien Halle-Zellerfeld der Preußischen und Langelsheim-Grauhof der Braunschweigischen Staatsbahn, ehemals Augustiner-Mönchskloster, hat eine Pfarrkirche und (1885) 152 meist evang. Einwohner.
Dabei eine Mineralquelle, aus welcher der weithin bekannte Harzer Sauerbrunnen gewonnen wird.
in Grau, s. Kamaïeu. ^[= (franz., spr. -jöh), erhaben oder vertieft geschnittener Onyx, Sardonyx etc., wobei die verschieden ...]
s. Flüevogel. ^[= (Accentor Bchst.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Sänger (Sylviidae ...]
s. v. w. Kupferglanz. ^[= (Kupferglas, Chalkosin, Redruthit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, ...] [* 7]
Karl, deutscher Missionär, geb. zu Wörlitz bei Dessau, [* 8] übernahm 1844 die Direktion der evangelisch-lutherischen Missionsanstalt in Dresden, [* 9] welche 1848 nach Leipzig [* 10] verlegt ward. In den Jahren 1849-53 machte er eine Reise über Palästina [* 11] und Ägypten [* 12] nach Ostindien, [* 13] auf welcher er das Studium der tamulischen Sprache [* 14] und Litteratur sich angelegen sein ließ. Im Gegensatz zur Baseler Mission hatte es nämlich nicht auf Einzelbekehrung, sondern auf Volksbekehrung abgesehen und verlangte deshalb von seinen Missionären Eingehen auf die wissenschaftliche und Kulturentwickelung der Völker. Nachdem er 1861 seine Stellung aufgegeben hatte, starb er in Erlangen. [* 15] In der theologischen Litteratur erwarb er sich einen Namen durch seine »Unterscheidungslehren der verschiedenen christlichen Bekenntnisse« (11. Aufl., Leipz. 1884) und »Die christliche Kirche an der Schwelle des Irenäischen Zeitalters« (das. 1860); für weitere Kreise [* 16] bestimmt war seine »Reise nach Ostindien« (das. 1854-1856, 5 Bde.). Die Resultate seiner tamulischen Studien enthält seine »Bibliotheca tamulica« (Leipz. 1854 bis 1865, 4 Bde.).
(spr. grolä), Stadt im franz. Departement Tarn, Arrondissement Lavaur, links am Dadou, mit (1876) 4435 Einw., Gerberei, Hutfabrikation, Wollspinnerei und Handel.
Über den Fluß führt eine schöne Brücke [* 17] aus dem 16. Jahrh. und eine neue seit 1860.
s. Dyasformation. ^[= (permische Formation, hierzu Tafel "Dyasformation"), jüngste Formation der paläozoischen ...]
s. Manganit. ^[= (Graubraunstein), Mineral aus der Ordnung der Hydroxyde, kristallisiert rhombisch, ...]
Karl Heinrich, Komponist, geb. zu Wahrenbrück, östlich von Torgau, [* 18] kam 1713 auf die Kreuzschule in Dresden, wo er durch seine schöne Stimme Aufsehen erregte, studierte neben den Wissenschaften die Komposition unter dem Kapellmeister Schmidt und wurde 1725 als Tenorist nach Braunschweig [* 19] berufen, bald darauf aber daselbst zum Vizekapellmeister ernannt. 1735 als Kammersänger bei der Kapelle des Kronprinzen von Preußen [* 20] (nachmaligen Königs Friedrich II.) zuvörderst in Rheinsberg angestellt, hatte er hier vorzüglich Konzertkantaten zu komponieren und vorzutragen, deren Anzahl man auf 50 schätzt. Im J. 1740, nach Friedrichs II. Thronbesteigung, wurde Graun zum Kapellmeister ernannt und nach Italien [* 21] gesendet, um für die in Berlin [* 22] zu errichtende Italienische Oper Sänger und Sängerinnen zu gewinnen.
Nach Berlin und zu seinem Amt zurückgekehrt, wendete er sich ganz und gar der Oper zu und wußte dem Geschmack des Königs wie des Publikums so sehr zu entsprechen, daß er bald als unumschränkter Beherrscher des Berliner [* 23] Opernwesens dastand und sich als solcher bis zu seinem Tod behaupten konnte. Graun teilt mit dem Dresdener Kapellmeister Hasse (s. d.) das Verdienst, die italienische Oper des A. Scarlatti zum Höhepunkt ihrer Ausbildung geführt zu haben, und erntete, wie jener, dafür den Dank der Zeitgenossen in so reichem Maß, daß dem Publikum für die Werke eines Bach und Händel nur geringe Teilnahme übrigblieb.
Mit dem Auftreten Glucks verschwanden seine Opern für immer vom Repertoire, dagegen hat sich seine Passionsmusik »Der Tod Jesu« an verschiedenen Orten, namentlich in Berlin, bis zur Gegenwart in der Gunst des Publikums erhalten, und dies verdientermaßen, denn sie zeigt nicht allein die höchste Formvollendung, sondern auch eine edle Geschmacksrichtung und einen zwar an die italienische Oper erinnernden, dem geistlichen Charakter jedoch nicht widersprechenden sinnlichen Reiz.
Hinsichtlich der wirkungsvollen Behandlung der Singstimmen steht Grauns »Tod Jesu« weit über den Werken gleicher Gattung von J. S. Bach und läßt seinen Verfasser als einen der würdigsten Vertreter des italienischen Kunstgesanges erkennen. Außer diesem Werk und 28 Opern hinterließ Graun noch eine große Zahl von Kirchenkompositionen, unter denen ein zu Ehren des Siegs bei Prag [* 24] 1756 geschriebenes Tedeum hervorragt, sowie eine Menge von Instrumentalkompositionen, die jedoch mit seinen Vokalwerken nicht auf gleicher Höhe stehen.
(spr. gro-uji), ein bis in die neuere Zeit hinein in der Kathedrale zu Metz [* 25] aufbewahrtes Abbild des angeblich von J. Clemens daselbst erlegten Drachen, das zu kirchlichen Umzügen diente, ebenso wie der von der heil. Martha getötete Tarasque von Tarascon und der Drache [* 26] von Poitiers, den die heil. Radegonde erlegt haben sollte. Vgl. Drache und Schlangenkultus.
(Schneegraupeln, Riesel, franz. Grésil), kugelrunde, erbsengroße, undurchsichtige, leicht zerdrückbare Schneebälle, die besonders im Frühjahr und Herbst oder überhaupt dann häufig niederfallen, wenn die Temperatur unter vielfachen Schwankungen über den Gefrierpunkt steigt oder unter ihn sinkt. Sie unterscheiden sich vom Hagel (s. d.) durch eine weichere Konsistenz und fallen auch gelegentlich mit Schneeflocken zusammen. Die Entstehung der Graupeln läßt sich aus der Eigenschaft des Schnees erklären, knetbar oder plastisch zu werden, wenn seine Temperatur dem Gefrierpunkt nahe ist.
Bei solchen Temperaturen besitzen deshalb die einzelnen Schneekristalle [* 27] eine gewisse Klebrigkeit (vgl. Eis, [* 28] S. 398), infolge deren sie stärker aneinander adhärieren und sich zu größern Flocken vereinigen, welche sich verdichten und abrunden, wenn ein stürmischer Wind sie heftig und häufig zusammenstößt. Deshalb bilden sie sich am häufigsten und heftigsten (in Graupelschauern) bei den der Verdrängung des Äquatorialstroms durch den Polarstrom eigentümlichen nordwestlichen Winden [* 29] wie bei dem Übergang der kältern in die wärmere Jahreszeit.
enthülste und entspitzte, durch Schälen, Abreiben, Schleifen und Polieren in eine mehr oder weniger vollkommene Kugelgestalt gebrachte Gersten- oder Weizenkörner. Oft werden die Körner auch mehrfach zerbrochen und die Bruchstücke erst ¶
zu Graupen gerundet. Am gangbarsten sind Gerstengraupen (Koch- oder Rollgerste und feinere Perlgraupen). Die Anfertigung der Graupen aus Gerste [* 31] erfordert fast dieselben Maschinen und ähnliche Manipulationen wie das Spitzen des Weizens. Sind die Körner von ihrer äußern Hülse [* 32] oder Schale befreit, so bringt man sie auf die Graupenmühle, in welcher ein einziger sehr großer, horizontal gehender Stein aus stets rauh und körnig bleibendem Material in einer konzentrischen Kapsel (Bütte) läuft.
Letztere ist innen, der Stirn- und Bodenfläche des Steins gegenüber, mit einem Reibeisen versehen, welches den Bart dem Stein zukehrt und 10-20 mm von demselben entfernt ist. Das Graupenmachen wird lediglich durch die Mantelfläche des Läufersteins unter Mitwirkung der Reibeisenbleche bewirkt, indem die Körner zwischen Stein und Bütte so lange in spiralförmigen Bahnen herumgejagt und abgerieben werden, bis sie den Boden erreicht haben. Ist ein bestimmtes Quantum Gerste eine gewisse, durch Versuche ermittelte Zeit lang bearbeitet worden, so entleert man die Mühle.
Auf den neuern Graupenmühlen [* 33] mit vertikalen Steinen (sogen. holländischen Gängen) arbeitet der Stein mit seiner ganzen Oberfläche gegen Reibeisen, die in einer denselben umgebenden Kapsel (Graupenring) angebracht sind, welche sich in entgegengesetzter Richtung langsam dreht. Nach dem Vergraupen und bei feinern Sorten auch vor jedesmaligem wiederholten Aufschütten bringt man das Mahlgut auf Sauber- und Sortierwerke und reibt oder poliert die Graupen schließlich wohl auch noch zwischen Läufern ohne Reibeisenbeschläge oder in besondern Poliermaschinen.
Für feinere Graupen zerbricht man die gereinigten oder enthülsten Körner zunächst auf gewöhnlichen Mahlgängen (Reißgängen) oder auf nach Art der Kaffeemühlen konstruierten Reißmaschinen oder zerschneidet sie mit Hilfe mehr oder weniger vollständiger Schneidewerke (Spaltmaschinen), deren drehbare Messer [* 34] die Körner rechtwinkelig zur Länge halbieren oder zwei- bis dreimal teilen. 17 Ztr. Gerste liefern 11-12 Ztr. ordinäre, aber nur 5-6 Ztr. extrafeine oder 3-4 Ztr. Perlgraupen. Graupen bilden einen starken Handelsartikel und werden in Ulm, [* 35] Wien, [* 36] Nürnberg, [* 37] Frankfurt [* 38] a. M., namentlich auch in Thüringen, häufig fabriziert. Graupen aus unreifen Dinkelkörnern bilden das Grünkorn (s. d.).
(Gräuple), größere Erzkörner, welche bei der Aufbereitung (s. d.), namentlich der Siebsetzarbeit, ausgeschieden werden;
mit dem Namen Zinn- oder Visiergraupen bezeichnet man den in Zwillingskristallen vorkommenden Zinnstein. [* 39]
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Teplitz, in einem tiefen Thal [* 40] am südlichen Abhang des Erzgebirges, an der Dux-Bodenbacher Eisenbahn, mit altem Schloß, (1880) 2904 Einw., Zinn- und Braunkohlenbergbau, Bierbrauerei, [* 41] Brettsäge, Wirkerei [* 42] und Fabrikation von Schuhwaren und Dachsteinpappe.
Dabei zwei von Teplitz vielbesuchte Aussichtspunkte, die Rosenburg und Wilhelmshöhe.
Auf der Höhe des Erzgebirges über Graupen das Mückentürmchen (805 m).
Graupen wurde 1478 zur Bergstadt erhoben.
Vgl. Hallwich, Geschichte der Bergstadt Graupen (Prag 1868).