legt im Juni 4-6 grauweiße, grau und braun gefleckte
Eier.
[* 2] Sie singt ausgezeichnet und fleißig und wird in der Gefangenschaft
sehr zahm. Der
Meistersänger(S. orpheaTemm.), 17
cm lang, 25
cm breit,
oben aschgrau, auf dem
Rücken bräunlich angeflogen,
dem
Kopf und
Nacken matt schwarz, unten weiß, seitlich der
Brust licht rostfarbig,
Schwingen und Steuerfedern
schwarzbraun, die äußerste der letztern an der Außenfahne weiß; die
Augen sind hellgelb, der
Schnabel schwarz, die
Füße
rötlichgrau. Er bewohnt Südeuropa und Westasien, geht im
Winter bis Mittelafrika und
Indien, erscheint selten bei uns, lebt
und nistet auf Eichbäumen, legt 5 weiße oder grünlichweiße, violettgrau und gelbbraun gefleckte
Eier
(s. Tafel
»Eier I«,
[* 1]
Fig. 31) und singt vorzüglich.
Die Gartengrasmücke (S. hortensisBechst.), 16
cm lang, 25
cm breit,
oben olivengrau, unten hellgrau, an der
Kehle und am
Bauch
[* 3] weißlich;
Schwingen und
Schwanz sind olivenbraun, außen schmal fahlgrau gesäumt, die
Augen sind licht
graubraun,
Schnabel und
Füße dunkel blaugrau. Sie bewohnt Mitteleuropa, geht im
Winter bis Westafrika, weilt bei uns vom Mai
bis
September, bevorzugt den
Wald, findet sich aber auch in buschreichen
Gärten, singt gern in mäßiger
Höhe, nistet in
Büschen
und auf kleinen
Bäumen, legt im Mai 5-6 stark variierende, meist rötlichweiße, braun, grau und weiß
gefleckte und marmorierte
Eier, hält sich im Käfig sehr gut und gehört zu den besten deutschen
Sängern.
14
cm lang, 21
cm breit, der Gartengrasmücke
ähnlich gefärbt, lebt in fast ganz
Europa
[* 6] und einem großen Teil
Asiens bis
China,
[* 7] geht im
Winter bis Mittelafrika
und
Indien, weilt bei uns vom Mai bis
September in
Gärten, Gebüschen,
Hecken, auch in
Städten und im
Wald, ist äußerst munter
und anmutig, nistet in niedrigem Gebüsch (Dorngesträuch, Stachelbeerbüschen), legt 4-6 weiße oder bläulichgrüne, grau
und gelbbraun gefleckte
Eier (s. Tafel
»Eier I«,
[* 1]
Fig. 30), hält sich gut im Käfig und wird sehr zahm.
Der
Plattmönch(schwarzköpfigeGrasmücke,
Mönch,
Schwarzplättchen,
Kardinälchen,
Klosterwenzel, S. atricapillaBechst.), 15
cm lang, 21
cm
breit,
oben grauschwarz, unten hellgrau, an der
Kehle weißlichgrau, im
Alter auf dem
Scheitel tief schwarz, das Weibchen
rotbraun; die
Augen sind braun, der
Schnabel schwarz, die
Füße bleigrau. Er bewohnt ganz
Europa, Westasien,
Madeira,
[* 8] die
Azoren
und Kanaren, überwintert schon in Südeuropa, geht aber auch bis Innerafrika, lebt bei uns vom April bis
September in Wäldern,
Gärten und im Gebüsch, nistet im
Mai und im
Juli in dichtem Gebüsch, legt 4-8 fleischfarbene, dunkel
gezeichnete
Eier (s. Tafel
»Eier I«,
[* 1]
Fig. 53), singt ausgezeichnet und wird in der Gefangenschaft sehr zahm; am
schönsten singen die aus Fichtenwäldern des
Gebirges stammenden.
Die Dorngrasmücke
(Wald- oder
Nachtsänger,
Weißkehlchen, S. cinereaBechst., s. Tafel
»Sperlingsvögel I«)
[* 5] ist 15
cm lang, 22
cm
breit, schlank und langschwänzig,
oben rötlich erdbraun, am Oberkopf und Hinterhals braungrau,
Kehle weiß, die übrige Unterseite
zart fleischrötlich, an den Seiten rostbräunlich,
Schwingen olivenbraun, Schwanzfedern dunkelbraun, die beiden äußersten
außen weiß; die
Augen sind braun, der
Schnabel bräunlich, die
Füße gelb. Sie bewohnt den größten Teil
Europas und
Nordwestasien, geht im
Winter weit nach
Afrika
[* 9] hinein, weilt bei uns vom Mai bis
August, bevorzugt Dorngebüsch, nistet in
Büschen,
im
Ried oder langen
Gras und legt im April 4-6 in der Färbung stark variierende
Eier (s. Tafel
»Eier I«,
[* 1]
Fig. 52), der ersten
Brut folgt unmittelbar die zweite, singt angenehm, wird aber seltener im Käfig gehalten.
JohannGeorgTheodor, Bibliograph und Litterarhistoriker, geb. zu
Grimma,
[* 18] studierte in
Leipzig
[* 19] unter
HermannPhilologie und ließ sich dann in
Dresden
[* 20] nieder, wo er 1843 zum Bibliothekar des
Königs, 1848 zum
Inspektor des
Münzkabinetts, 1861 zum
Direktor der Porzellansammlung und 1864 zum
Direktor des
GrünenGewölbes mit dem Hofratstitel
ernannt ward. Er trat 1882 in den
Ruhestand und starb Sein »Lehrbuch einer allgemeinen Litterärgeschichte aller
bekannten
Völker der
Welt« (Leipz. 1837-60, 4 Bde.
in 13 Abtlgn.) war durch die
Fülle bibliographischer Nachweisungen und die
Masse des zusammengetragenen
Stoffes ein seltenes
Dokument deutschen Sammlerfleißes, behandelte jedoch die Litteratur mehr vom bibliographischen als vom historischen
Standpunkt aus. Einen
Auszug daraus mit übersichtlicher
Darstellung und berichtigender Umarbeitung gab er
als »Handbuch der allgemeinen Litteraturgeschichte«
(Dresd. 1844-50, 4 Bde.) heraus.
Rein bibliographische
Arbeiten sind: die
»Bibliothek magica« (Leipz. 1843);
die »Bibliotheca psychologica« (das. 1845)
und der
»Trésor des livres«
(Dresd. 1857-1867, 6 Bde.; Suppl.
1869).
»Beiträge zur Geschichte der Gefäßbildnerei« (Dresd. 1853),
denen sich später der »Guide de l'amateur de porcelaines
et de poteries« (das. 1864, 7. Aufl. 1885) und als Ergänzung
hierzu der »Guide de l'amateur d'objets d'art et de curiosité« (das. 1871, 2. Aufl.
1876),
ferner der »Beschreibende Katalog des GrünenGewölbes« (5. Aufl. 1881) und der »Beschreibende
Katalog der königlichen Porzellansammlung« (das. 1874) anschlossen.
Weitere Werke von Grässe sind: die Märchensammlung »Nord
und Süd« (Dresd. 1858, mit Asbjörnson);
»Jägerbrevier« (das. 1857; 2. Aufl.,
Wien
[* 23] 1869);