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gekniet, nie aber rankenartig gewunden, findet sich z. B. an den Spelzen vieler Gräser [* 2] (s. Ährchen), [* 3] an den Antheren der Erikaceen, an den Früchten der Geraniaceen.
gekniet, nie aber rankenartig gewunden, findet sich z. B. an den Spelzen vieler Gräser [* 2] (s. Ährchen), [* 3] an den Antheren der Erikaceen, an den Früchten der Geraniaceen.
in Italien [* 4] und Spanien [* 5] Bezeichnung des Graus;
auch alte Kupfermünze in Neapel, [* 6] = 12 Cavallo;
auf den Philippinen = 1/12 Real = 4,25 Pf.
(spr. -noljērs), Bezirksstadt in der span. Provinz Barcelona, [* 7] in engem Thal [* 8] am Congostfluß und an der von Barcelona nach Frankreich führenden Eisenbahn gelegen, mit altem Turm und [* 9] Mauerresten, bedeutenden Märkten und (1878) 5740 Einw. In der Umgebung der Wallfahrtsort Notre Dame de Bellula, die Kirche San Miguel del Fay, mitten in einem prächtigen Felsenzirkus stehend, und mehrere Mineralquellen.
[* 10] Sasso d'Italia, der höchste Berg der Apenninen, an der Grenze der ital. Provinzen Aquila und Teramo, eine 2919 m hohe Bergmasse mit nacktem Gipfel, der eine herrliche Aussicht auf das Meer gewährt.
Wegen seines hornähnlichen Ansehens wird der Gipfel von den Anwohnern auch Monte Corno genannt.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 11] Kreis [* 12] Ruppin, an einem See und der Linie Berlin-Stralsund der Preußischen Staatsbahn, hat eine schöne Pfarrkirche, Mauern mit einem historisch wertvollen Thor und gotischem Turm, ein Amtsgericht, eine große Stärkefabrik, Landwirtschaft und (1885) 3754 evang. Einwohner.
Auf dem Luisenplatz ein gußeisernes Denkmal der Königin Luise.
In der Schlacht bei Schulzendorf unweit Gransee wurde 1316 Markgraf Waldemar von dem Herzog Heinrich von Mecklenburg [* 13] u. a. besiegt.
(Grandson, spr. grangssong), Landstädtchen im schweizer. Kanton Waadt, [* 14] am Neuenburger See, Station der Bahnlinie Lausanne-Neuchâtel, mit (1880) 1742 Einw. Im Burgunderkrieg wurde Granson (1475) von den Eidgenossen erobert, aber schon im Februar 1476 von Karl dem Kühnen erstürmt, der die aus 500 Bernern bestehende Besatzung töten ließ. Erbittert über diese Unthat, rückten nach wenigen Tagen 20,000 Eidgenossen (die Berner unter Nikolaus v. Scharnachthal, die Züricher unter Hans Waldmann, ferner Leute aus den Waldstätten) heran, überfielen den Herzog auf seinem Marsch nach Neuchâtel und schlugen die Vorhut seines 50,000 Mann starken Heers in die Flucht. Die Burgunder verloren 1000 Tote, die Schweizer nur 70. Eine Beute von mehr als 3 Mill. Gulden fiel den Siegern zu. Drei große Granitblöcke stehen als Denkmal auf dem Schlachtfeld. Von da bis 1803 bildete Granson, wie Orbe und Echallens, eine der »gemeinen Herrschaften« der Eidgenossen.
Vgl. Rodt, Die Feldzüge Karls des Kühnen (Schaffh. 1844-45, 2 Bde.).
(spr. grännt), 1) Sir Francis, schott. Maler, geb. 1804 zu Kilgraston in Schottland als Sohn eines Edelmanns, war mehrere Dezennien lang der Porträtmaler der vornehmen Welt in England, deren Haltung und Kleidung er mit höchster Anmut und Eleganz, aber in etwas matter Farbe darstellte. 1866 wurde er Präsident der Akademie der Künste und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod, Mit großer Naturwahrheit wußte er in seinen Jagdstücken nicht allein die menschlichen Figuren, die Pferde [* 15] und Hunde [* 16] wiederzugeben, sondern auch die nebelige Luft Englands. Unter seinen Hauptporträten namhafter Persönlichkeiten erwähnen wir das Reiterporträt der Königin Viktoria (1841), das des Feldmarschalls Lord Clyde (1861), des Grafen von Elgin (1862), Disraelis (1863), des Herzogs von Cambridge (1868) und das Porträt Palmerstons (1874).
2) Sir James Hope, engl. General, geb. zu Kilgraston in Perthshire, trat 1826 als Kornett in die Armee ein, focht 1840-42 in China [* 17] und kam darauf nach Indien, wo er sich in den Kriegen von 1846 bis 1849 und während des Aufstandes 1856-1858 vielfach auszeichnete. In letzterm trug er zu Nawalgandsch bei Lakhnau einen glänzenden Sieg davon. Ende Juli brachte er hierauf Faizabad in seine Gewalt, überschritt im November mit Lord Clydes Vorhut die Gogra und jagte die Reste der Aufständischen über die Grenze von Nepal.
Infolgedessen ward er zum Generalmajor ernannt und erwarb sich den Ruf eines der tüchtigsten Offiziere der indischen Armee. Daher wurde er, als die Engländer zur Genugthuung für die Vorgänge im Peiho einen abermaligen Zug gegen China beschlossen, zum Befehlshaber der Landungstruppen ernannt. Er nahm die Tangku-Forts, besetzte sodann Tiëntsin, schlug im September in der Zeit von vier Tagen die Chinesen zweimal und zog 13. Okt. als Sieger in Peking [* 18] ein. Für den glänzenden Verlauf dieses Kriegs, in dem Grants ehrliche, selbstlose Haltung von der seiner französischen Waffengenossen auffällig abstach, empfing er den Dank des Parlaments. Im J. 1861 ward er zum Oberbefehlshaber in Madras [* 19] ernannt, kehrte indes 1865 nach England zurück und war 1865-70 Generalquartiermeister der britischen Armee, demnächst Kommandeur des Lagers in Aldershot. Seit 1871 Divisionär, starb er Aus seinen Tagebüchern gab Knollys »Incidents of the Sepoy war« (1873) heraus.
3) Ulysses Sidney, Präsident der Vereinigten Staaten [* 20] von Nordamerika, [* 21] geb. zu Point Pleasant im Staat Ohio von Eltern schottischer Abkunft, trat 1839 in die Militärakademie zu West Point ein, ward 1843 Leutnant in dem 4. Infanterieregiment und nahm in demselben mit Auszeichnung am mexikanischen Krieg teil, so daß er zum Kapitän befördert wurde. Des Soldatenlebens im Frieden überdrüssig, schied Grant als Kapitän 1854 aus dem regulären Heer und bebaute eine kleine Farm in der Nähe von St. Louis. 1859 begründete er in Gemeinschaft mit seinem Vater in Galena im Staat Illinois eine Lederhandlung. Er wendete derselben sofort den Rücken, als Abraham Lincoln die erste Proklamation erließ durch die 75,000 Mann unter die Waffen [* 22] gerufen wurden. Grant ward Adjutant des Gouverneurs von Illinois, und es gelang ihm in kurzer Zeit, das Kontingent nicht nur zusammenzubringen, sondern auch für den aktiven Dienst fertigzustellen.
Zum Obersten des 21. Freiwilligenregiments von Illinois ernannt, rückte er mit demselben nach dem südlichen Missouri und besetzte dann, inzwischen zum Brigadegeneral befördert, das strategisch äußerst wichtige Cairo im südlichen Illinois. Die Vorteile dieser Position rasch erkennend, überschritt er zunächst den Ohio und vereitelte durch Besitznahme von Paducah und Smithland im September 1861 nicht nur die Absicht der Sezessionisten, den Mississippi und Ohio zu blockieren, sondern gewann zugleich die Herrschaft über den Tennessee- und Cumberlandfluß. Darauf trieb er die Konföderierten durch das Gefecht bei Belmont (7. Nov.) aus dem Südosten von Missouri zurück. Im Februar 1862 nahm er durch einen kühnen Handstreich die Forts Henry und Donelson, wodurch er einen großen Teil des Mississippithals den Sezessionisten entriß, und wurde dafür zum Generalmajor ¶
ernannt. Zwar ward er bei Pittsburg Landing von Beauregard überfallen, aber er stellte durch die siegreichen Gefechte gegen Bragg bei Juka Corinth und am Hatchiefluß (4. und 5. Okt.) seinen Feldherrnruhm wieder her und begann Anfang Februar 1863 die Belagerung von Vicksburg, welches er 3. Juli nach siegreicher Abwehr aller Entsatzversuche zur Kapitulation zwang. Der Fall von Vicksburg zog die Übergabe von Port Hudson, Yazoo City und Little Rock in Arkansas nach sich; der Zweck der hier geführten Kämpfe war also vollständig erreicht, die Schiffahrt auf dem Mississippi freigemacht, die Trennung der südlichen Konföderation in zwei Teile erreicht worden. Lincoln ernannte Grant zum Generalmajor in dem regulären Heer und zum Oberbefehlshaber aller am Mississippi, Ohio, Tennessee und Cumberland stehenden Bundestruppen. Durch die Kämpfe bei Chattanooga im November 1863 und die Besetzung von Knoxville im Dezember kam der ganze Staat Tennessee in den Besitz der Union. Durch die unerschütterliche Ruhe und Konsequenz, mit der er in festem Vertrauen auf den Erfolg seine Ziele verfolgte, hatte er den Sieg der Union im Westen entschieden. Überall wurde nunmehr Grants Leistungen die vollste Anerkennung zu teil. Anfang 1864 wurde er zum Generalleutnant und Oberbefehlshaber aller Unionsheere ernannt. Nach der unentschiedenen Schlacht bei Chancellorsville (im Mai) und nach den blutigen Kämpfen bei Wilderneß, Spottsylvania Court House, Cold Harbor, Petersburg, [* 24] Richmond, Boydton und Plankroad gelang es Grant endlich im Herbst 1864, Lees Defensivstellung zu durchbrechen, den Jamesfluß zu überschreiten und sich auf dem rechten Ufer zu behaupten. Nachdem er im Winter sein Heer reorganisiert, durch Rekruten ergänzt und diese ausgebildet hatte, schnitt er durch einen schnellen Marsch auf Burkesville im März 1865 Lee den Rückzug nach Nordcarolina ab, eroberte 3. April Richmond und zwang am 12. Lee mit dem Rest seiner Armee zur Kapitulation.
Durch diesen Sieg stieg Grant aus den Gipfelpunkt der Popularität. Er blieb Obergeneral sämtlicher amerikanischen Truppen und wurde in dieser höchsten militärischen Würde vom Kongreß bestätigt. Im übrigen aber bewährte er eine bescheidene und kluge Zurückhaltung, aus der er nur in besondern Fällen heraustrat, um seine Anhänglichkeit an die herrschende republikanische Partei und seinen Gehorsam gegen die Bundesbehörden zu bethätigen. Er übernahm im August 1867 provisorisch das Amt eines Kriegsministers unter Johnson und bekleidete es bis zum Frühjahr 1868, obwohl er in dem Streit zwischen dem Präsidenten und dem Kongreß auf der Seite des letztern stand und Johnson in einem Schreiben auf die Grenzen [* 25] seiner Gewalt und auf die Pflicht des Gehorsams gegen den Volkswillen aufmerksam machte.
Deswegen stellte ihn die im Mai 1868 zu Chicago versammelte Nationalkonvention der republikanischen Partei als ihren Kandidaten für die im Dezember bevorstehende Präsidentenwahl auf, in der Grant mit 206 Wahlmännerstimmen gegen 88 über seinen Gegner Seymour siegte. Sein Amt trat er mit der Erklärung an, daß er niemals seine Ansichten gegen den Willen des Volkes durchsetzen wolle. Sein Ministerium bildete er aus meist unbedeutenden Anhängern seiner Partei.
In der auswärtigen Politik zeigte er große Begehrlichkeit nach Annexionen und Erweiterung der Macht der Union in Zentralamerika. [* 26] Er wollte die Landenge von Panama [* 27] durchstechen (Vertrag mit Kolumbien [* 28] Februar 1869) und San Domingo annektieren, mußte aber auf letzteres Lieblingsprojekt sowie auf den Ankauf der dänischen Antillen angesichts der entschiedenen Opposition im Kongreß, namentlich von seiten der Senatoren Sumner und Schurz, verzichten. Dem Aufstand in Cuba gegenüber verhielt er sich infolgedessen vorsichtiger.
Mit England schloß er den Vertrag von Washington, [* 29] der die Alabamafrage zu gunsten Amerikas entschied und die Höhe der Entschädigungssumme zu bestimmen einem Schiedsgericht überließ, das 1872 in Genf [* 30] zusammentrat und dieselbe 14. Sept. auf 15 Mill. Doll. festsetzte. Auch in dem Streit mit England über die San Juan-Frage erlangte Grant von dem zum Schiedsrichter erwählten deutschen Kaiser einen der Union günstigen Spruch. Die Freundschaft mit Rußland pflegte er eifrigst.
Schwieriger war die Ordnung der innern Verhältnisse, welche der Verfassungsstreit zwischen dem Kongreß und Johnson bislang verzögert hatte. Hier war Grants unselbständige Haltung, namentlich seine Nachgiebigkeit gegen die alte republikanische Partei, welche im Kongreß die entschiedene Mehrheit hatte und in schamloser Weise zum persönlichen Vorteil ihrer Mitglieder mißbrauchte, verhängnisvoll. In allen Ämtern saßen Verwandte oder Kreaturen der Parteihäupter, mehrere Senatoren hatten sich ihre Stellen nur durch Korruption verschafft;
die Beamten und Mitglieder des Kongresses ließen sich für Eisenbahnanlagen, Staatskäufe u. dgl. bezahlen;
Untersuchungen wurden wohl angestellt, blieben aber erfolglos. Grant selbst verhielt sich allen Beschwerden gegenüber indifferent;
ja, er trat ihnen sogar durch Beibehaltung oder Anstellung korrumpierter Beamten offen entgegen.
Die Unzufriedenheit der südstaatlichen weißen Bevölkerung [* 31] über die Negeremanzipation wurde noch gesteigert durch die habgierigen, gewissenlosen Abenteurer aus dem Norden, [* 32] welche in den rekonstruierten Staaten unter dem Schutz der Regierung und der Kongreßmajorität die höchsten Stellen an sich rissen und zu ihrer Bereicherung schamlos ausbeuteten. Widerstand wurde durch Waffengewalt unterdrückt, die Verschwörung des Kuklux (s. d.) streng verfolgt.
Selbst offenbare Gesetzwidrigkeiten der Gouverneure und Legislaturen wurden von der Bundesregierung in Schutz genommen. Die ehrenwerte Minderheit der Partei unter Sumner und Schurz versuchte eine Besserung durch Gründung einer Reformpartei, der liberal-republikanischen, welche im Verein mit der alten demokratischen bei der neuen Präsidentenwahl 1872 gegen Grants Wiederwahl sich erklärte. Aber die unglückselige Nomination Greeleys (s. d.) zum Gegenkandidaten auf der Konvention von Cincinnati verschaffte Grant 4. Nov. bei der Wahlmännerwahl einen noch entscheidendern Sieg als 1868: er erhielt 289 gegen 77 Stimmen, und nach Greeleys plötzlichem Tod (29. Nov.) wählten ihn 6. Dez. sogar 300 Stimmen. In der Botschaft vom 4. Dez. versprach auch eine Reform des Staatsdienstes, welche der Korruption ein Ende machen sollte; aber sehr bald erlahmte sein guter Wille, als der Kongreß Schwierigkeiten machte, und er ließ die Sache fallen. Nur gegen den Plan, die Einlösbarkeit der Bonds in Papiergeld zu dekretieren und damit einen betrügerischen Bankrott herbeizuführen, legte er sein Veto ein. Die allgemeine Entrüstung über das System der Korruption unter Grant, das man Grantismus nannte, wuchs endlich so, daß er 1876 mehrere hochgestellte Beamte, deren Betrügereien und Bestechungen allzu ¶