benutzen. Nächst
Sibirien und
Finnland, aus deren
Gebirgen Rußland jenes prachtvolle
Material gewinnt, welches in den
Petersburger
Monumentalbauten und zu
Vasen,
[* 2]
Säulen,
[* 3]
Sockeln etc. Verwendung gefunden hat, besitzt (von
Nubien abgesehen) nur
Schweden
[* 4] einen
Reichtum an feinkörnigen, festen Graniten von mannigfachsten und farbenschönsten Tönungen vom zartesten
Rosa bis
Purpur,
Hellgrau, Schwarzgrün, Grauviolett etc., welche in
Deutschland
[* 5] mit vielfach wesentlich verbesserten
Maschinen
verarbeitet werden.
Außerdem dienen feinkörnige Granite in Würfelform zu
Straßenpflastern, großkörnige
Varietäten liefern Glimmertafeln,
und manche verwittern zu reiner
Porzellanerde. Die Erzführung des Granits ist nicht so bedeutend wie diejenige des
Gneises,
immerhin aber wird sie für einzelne Gegenden wichtig. So sind namentlich die
ZinnerzeSachsens,
Cornwalls
und
Indiens, die silber-, kobalt- und nickelhaltigen
GängeSachsens und des
Schwarzwaldes an granitische
Gesteine
[* 6] geknüpft.
lose und unverbundene Gemengteile des
Granits, hervorgegangen aus der beginnenden
Verwitterung desselben,
welche in manchen Gegenden
(Lausitz,
Harz etc.) auf größern
Massen dieses Gesteins aufliegen. Er läßt sich mitunter mit
Vorteil zur Herstellung von hydraulischem
Mörtel verwenden, indem man ihn, dem
Traß ähnlich, statt
Sand dem Kalkmörtel
beimengt;
ebenso dient er zum Beschütten von Promenadenwegen u. dgl.
An den Granitgruß reiht sich als ferneres Verwitterungsprodukt der noch mehr den lockern
Sanden ähnelnde Heidesand. Vgl.
Granit.
ein vorzugsweise aus kleinen
Bryozoen
[* 7] und
Foraminiferen zusammengesetzter
Kalkstein des südbayrischen
Nummulitengebirges, der in
München
[* 8] viel bei den Prachtbauten angewendet wird und seinen
Namen der
Ähnlichkeit
[* 9] des polierten Gesteins mit grauem, klein- und feinkörnigem
Granit verdankt.
Man bricht ihn bei Neubeuern südlich von
Rosenheim.
eine
Gattung des
Buntpapiers (s. d.), bei welcher auf den weißen oder
einfarbigen
Grund durch einen
Pinsel bunte
Flecke aufgespritzt werden, so daß das
Papier das Aussehen einer Granitplatte erhält.
Georg, österreich.
Abgeordneter, geb. zu
Wien,
[* 16] beteiligte sich schon 1848 als Mitglied der
Wiener
Studentenlegion an den revolutionären
Bewegungen, trat nach Beendigung seines juristischen
Studiums in
die Advokatenpraxis ein und wirkte politisch als
Korrespondent von
Zeitungen; namentlich verteidigte er als Großösterreicher
und
Zentralist mit großem
EiferSchmerlings Februarverfassung auch nach dem
Sturz dieses Staatsmannes gegen
Belcredis Sistierungspolitik;
ein heftiger
Artikel in
Kurandas »Ostdeutscher
Post« brachte ihn sogar auf die Anklagebank, doch wurde er
freigesprochen.
Während er journalistisch ferner thätig
war in der
»NeuenFreienPresse«,
[* 17] wurde ihm 1867 durch die
Wahl in den
Gemeinderat von
Wien und 1868 in den niederösterreichischen
Landtag die politische
Arena eröffnet, auf der er sich namentlich durch den (angenommenen)
Antrag auf direkte Reichsratswahlen hervorthat. Als 1873 diese zuerst erfolgten, wählte ihn der
BezirkMistelbach-Großenzersdorf in das Abgeordnetenhaus, in
dem er sich durch Rührigkeit auszeichnete. Er gehörte zum
Klub
der
Linken.
schön bewaldete Hügelkette im östlichen Teil der
InselRügen, 10 km östlich von
Putbus, mit dem gleichnamigen
Jagdschloß des
Fürsten von
Putbus, von dessen 38 m hohem
Turm
[* 19] man eine herrliche Aussicht auf die
Insel
und das
Meer hat.
Licinianus, ein röm. Geschichtschreiber, von dem bisher nur der
Name aus einigen beiläufigen Erwähnungen
bekannt war, lebte vermutlich im 2. Jahrh.
n. Chr. und schrieb ein Geschichtswerk in annalistischer Form, welches wahrscheinlich
in 40
Büchern von der
ErbauungRoms bis zum
TodCäsars (44
v. Chr.) herabreichte. Die Bruchstücke desselben
wurden 1853 von Granius Licinianus H.
Pertz in einer dreimal beschriebenen
Handschrift als die unterste
Schrift entdeckt und, soweit sich die
mit den größten Schwierigkeiten verbundene
Lesung ermöglichen ließ, von K.
A. F.
Pertz (Berl. 1857) auf
Grund einer nochmaligen
Untersuchung herausgegeben; eine zweite
Ausgabe ist von sieben
Bonner Philologen (Leipz. 1858) veranstaltet
worden. Die Bruchstücke enthalten einige wertvolle
Notizen, besonders aus den
Jahren 173 und 78
v. Chr.