Einhörnern ähnliches
Kammergeschütz, welches, länger als die gewöhnlichen
Haubitzen, den damit geschossenen
Granaten
[* 2] sowohl
eine größere Schußweite als auch eine genauere
Richtung gab und die Anwendung verhältnismäßig sehr starker
Ladungen gestattete,
daher im wesentlichen gleich den spätern
Granatkanonen (s. d.), als deren
Vorläufer es zu betrachten ist.
PerAdolf, schwed. Geschichtschreiber, geb. zu
Gotenburg, betrat zuerst die Beamtenlaufbahn, verließ sie aber bald, um eine Buchdruckerei zu übernehmen, verkaufte
auch diese wieder und wurde
Sekretär
[* 3] an der landwirtschaftlichen
Akademie. Granberg versuchte sich als
Lyriker, fand jedoch mehr
Beifall mit seinen
Dramen; einen
Namen haben ihm aber nur seine historischen und statistischen
Schriften
erworben. Granberg starb in
Stockholm.
[* 4] Seine bekanntesten Werke sind: »Kalmare-unionens historia« (Stockh. 1807-11, 3
Tle.);
»Historisk tafla
af f. d.
Kon.
Gustav IV.
Adolfs senaste regeringsår« (das. 1810-11);
»Skandinaviens historia under konungarne
af Folkunga ätten« (das. 1819).
[* 5]Canāria
(Canaria), die zweitgrößte der
Kanarischen Inseln, 1667 qkm (30,3 QM.) groß mit
(1878) 90,030 Einw., besteht aus einer domförmigen Gebirgsmasse
mit rundlichem
Umriß. Strahlenförmig verlaufen vom Gebirgsstock des
Zentrums die
Thäler nach allen Seiten. Die
Insel besteht
aus vulkanischem
Gestein, welches über dem
Grünstein- und Thonschiefergebirge aufgeschüttet und durchHebung
[* 6] seit der Tertiärzeit
vergrößert ist, wie die
Miocän- und Pliocänschichten beweisen; die kleine
Halbinsel Isleta im
NO. ist
jungvulkanisch.
Hauptstadt ist
LasPalmas, am
Strande der Nordostküste, an einer Felsschlucht, umgeben von weißen
Mauern und beherrscht von
einer
Citadelle, mit (1878) 17,611 Einw., ein lebhafter
Ort mit bischöflichem
Palast,
Kathedrale, Erziehungsanstalten, Schiffswerften,
Seebädern und beträchtlichem
Handel. Zweite Stadt der
Insel ist Telde im Innern, mit 9263 Einw.; Teror,
mit warmen
Bädern, Bischofsitz und sehr besuchter Wallfahrtsort, hat 4070, Aguines 2161 Einw. Das
Städtchen Galdar war einst Sitz der alten kanarischen
Könige.
Canal, der wichtigste
Kanal
[* 9]
Irlands, seit 1753 erbaut, verbindet
Dublin
[* 10] mit dem
Shannon bei Banagha, ist 138 km lang
(mit seinen Zweigkanälen 264 km) und 1,8 m tief.
ein rechtsseitiger Nebenfluß des
Rhône im schweizer. Kanton Waadt.
[* 13] Von den Wildnissen der
Diablerets herab durchzieht der
Fluß das durch
Wasserfälle, Felspartien und gute
Weide
[* 14] ausgezeichnete
Val d'Ormont, das aber auch den
Lawinen, Wildwassern und
Bergstürzen
ausgesetzt ist. In zahllosen
Häusern und Berghütten angesiedelt, wohnt hier ein rühriges protestantisches
Völkchen. Es bildet zwei
Gemeinden:
Ormont-dessus (1022 Einw.) und
Ormont-dessous (1710 Einw.). In der obern ist
Vers l'Eglise,
in der untern Sepey der Hauptort. Aus einem Seitenthal des obern
Val d'Ormont rauscht vom Pillonpaß herab der Dard, welcher
einen
Wasserfall bildet. Das Grande-Eau verläßt das Bergthal durch einen schluchtartigen
Ausgang und betritt
die
Rhône-Ebene bei
Aigle.
(span.
Grandes), im kastilischen
Königreich seit dem 13. Jahrh.
Titel des höchsten
Adels, der außer den Anverwandten
des königlichen
Hauses alle durch
Ahnen und
Reichtum hervorragenden Leute, in
Aragonien Ricos hombres genannt,
in sich begriff.
Im
Besitz gewisser königlicher
Lehen, waren sie dem König zum
Kriegsdienst und zur
Stellung einer verhältnismäßigen
Anzahl von
Lanzen verpflichtet. Übrigens besaßen sie ihre
Würde erblich, waren
frei vonSteuern, durften ohne besondern Befehl
des
Königs vor keinen
Gerichtshof gezogen werden und konnten sich sogar in gewissen
Fällen ihrer dem König zu leistenden
Lehnspflicht entziehen und andern
Fürsten, selbst gegen jenen, dienen.
Außer der
Anwartschaft auf die höchsten Staatsämter hatten sie das
Recht, in Gegenwart des
Königs das
Haupt zu bedecken,
wurden vom König mit
»Mi primo« (»mein
Vetter«) angeredet, hatten bei den
Cortes, die anfangs bloß aus ihnen und den
Bischöfen
bestanden, ihren Platz unmittelbar hinter den
Prälaten und vor den Titulados und genossen noch andre
dergleichen äußere Auszeichnungen, wie z. B. den
Fußkuß. Unter
Isabella und
Ferdinand dem
Katholischen ward die Macht dieses
hohen Lehnsadels durch Jimenes gebrochen, und
Karl V. schuf ihn in einen von der
Krone abhängigen Hofadel um. Seitdem teilten
sich die in drei
Klassen.
Den erster
Klasse befahl der König, sich zu bedecken, ehe sie ihn angeredet hatten; die der zweiten
Klasse erhielten diese
Weisung erst, nachdem sie geredet hatten, und vernahmen des
Königs Antwort mit bedecktem
Haupt; die der dritten
Klasse durften
sich erst nach
Vernehmung der Antwort des
Königs bedecken. Die Granden führten den
TitelExzellenz. Während
der kurzen Herrschaft
JosephNapoleons wurde die Grandenwürde abgeschafft, nach der
Restauration zwar wiederhergestellt, ohne
daß jedoch irgend wesentliche Vorrechte damit verknüpft wurden. Durch das
Estatuto real vom wurde den Granden der
erste
Platz in der
Kammer der
¶
mehr
Proceres oder Pairs eingeräumt, den sie auch behielten, bis zur Zeit der Republik alle Rechte und Titel der Granden nochmals aufgehoben
wurden. König Alfons stellte die Grandenwürde wieder her.