Einhörnern ähnliches Kammergeschütz, welches, länger als die gewöhnlichen Haubitzen, den damit geschossenen Granaten sowohl
eine größere Schußweite als auch eine genauere Richtung gab und die Anwendung verhältnismäßig sehr starker Ladungen gestattete,
daher im wesentlichen gleich den spätern Granatkanonen (s. d.), als deren Vorläufer es zu betrachten ist.
Per Adolf, schwed. Geschichtschreiber, geb. 17. April 1770 zu
Gotenburg, betrat zuerst die Beamtenlaufbahn, verließ sie aber bald, um eine Buchdruckerei zu übernehmen, verkaufte
auch diese wieder und wurde Sekretär an der landwirtschaftlichen Akademie. Granberg versuchte sich als Lyriker, fand jedoch mehr
Beifall mit seinen Dramen; einen Namen haben ihm aber nur seine historischen und statistischen Schriften
erworben. Granberg starb 5. Febr. 1841 in Stockholm. Seine bekanntesten Werke sind: »Kalmare-unionens historia« (Stockh. 1807-11, 3 Tle.);
»Historisk tafla af f. d. Kon. Gustav IV. Adolfs senaste regeringsår« (das. 1810-11);
»Skandinaviens historia under konungarne
af Folkunga ätten« (das. 1819).
Canāria (Canaria), die zweitgrößte der Kanarischen Inseln, 1667 qkm (30,3 QM.) groß mit
(1878) 90,030 Einw., besteht aus einer domförmigen Gebirgsmasse
mit rundlichem Umriß. Strahlenförmig verlaufen vom Gebirgsstock des Zentrums die Thäler nach allen Seiten. Die Insel besteht
aus vulkanischem Gestein, welches über dem Grünstein- und Thonschiefergebirge aufgeschüttet und durch Hebung seit der Tertiärzeit
vergrößert ist, wie die Miocän- und Pliocänschichten beweisen; die kleine Halbinsel Isleta im NO. ist
jungvulkanisch.
Höchster Punkt ist der Pico de los Pechos (1951 m), unter den erloschenen Kratern am merkwürdigsten die 335 m tiefe Caldera de
Bandama. Die Produkte der Insel sind mannigfaltig; neben den Kulturpflanzen Europas gedeihen die des Orients,
und der Landbau wird mit Sorgfalt betrieben. Die Kochenilleausfuhr beträgt jährlich 80,000 kg.
Rindvieh-, Ziegen- und Schafzucht sind ergiebig. Ein- und Ausfuhren betragen jährlich über 1 Mill. Pesos; die Insel besitzt
über 100 eigne Seeschiffe und treibt starke Fischerei. Zu ihrer Verteidigung dienen 7 Forts, 3 Batterien und 2000 Mann
Milizen.
Hauptstadt ist Las Palmas, am Strande der Nordostküste, an einer Felsschlucht, umgeben von weißen Mauern und beherrscht von
einer Citadelle, mit (1878) 17,611 Einw., ein lebhafter Ort mit bischöflichem Palast, Kathedrale, Erziehungsanstalten, Schiffswerften,
Seebädern und beträchtlichem Handel. Zweite Stadt der Insel ist Telde im Innern, mit 9263 Einw.; Teror,
mit warmen Bädern, Bischofsitz und sehr besuchter Wallfahrtsort, hat 4070, Aguines 2161 Einw. Das
Städtchen Galdar war einst Sitz der alten kanarischen Könige.
feiner Kies oder grober Sand;
dann die vom Gestein abgesprungenen feinen Splitter, s. v. w. Gruß;
niederdeutsch
s. v. w. feine Weizenkleie, daher Grandmehl, kleiehaltiges.
Mehl.
Canal, der wichtigste Kanal Irlands, seit 1753 erbaut, verbindet Dublin mit dem Shannon bei Banagha, ist 138 km lang
(mit seinen Zweigkanälen 264 km) und 1,8 m tief.
Sein Gipfelpunkt liegt 85 m ü. M.
La (spr. grāng-kongb'), aus mehreren zerstreuten Ortschaften bestehende
Gemeinde im franz. Departement Gard, Arrondissement Alais, an der Eisenbahn von St.-Germain des Fossés nach
Nîmes, mit reichen Steinkohlenbergwerken, Zink- und Bleihütten, Glasfabrikation und (1876) 10,152 Einw.
(spr.
grāng-kuronn), Ort im franz. Departement Niederseine, Arrondissement Rouen, nahe der Seine, an der
Eisenbahn Elbeuf-Rouen, mit Fischerei, Tüllfabrikation und (1876) 1300 Einw. Hier 31. Dez. 1870 siegreiches
Gefecht der Deutschen (erste Armee) gegen französische Übermacht.
La (spr. grāng-krŏá), Stadt im franz. Departement Loire, Arrondissement St.-Etienne, am Gier und der Eisenbahn
St.-Etienne-Lyon, mit bedeutenden Steinkohlenminen, Eisenwerken, Fabrikation landwirtschaftlicher Instrumente u. (1876) 3434 Einw.
(spr. grāngd'oh, »Großwasser«),
ein rechtsseitiger Nebenfluß des Rhône im schweizer. Kanton Waadt.
Von den Wildnissen der Diablerets herab durchzieht der Fluß das durch
Wasserfälle, Felspartien und gute Weide ausgezeichnete Val d'Ormont, das aber auch den Lawinen, Wildwassern und Bergstürzen
ausgesetzt ist. In zahllosen Häusern und Berghütten angesiedelt, wohnt hier ein rühriges protestantisches
Völkchen. Es bildet zwei Gemeinden: Ormont-dessus (1022 Einw.) und Ormont-dessous (1710 Einw.). In der obern ist Vers l'Eglise,
in der untern Sepey der Hauptort. Aus einem Seitenthal des obern Val d'Ormont rauscht vom Pillonpaß herab der Dard, welcher
einen Wasserfall bildet. Das Grande-Eau verläßt das Bergthal durch einen schluchtartigen Ausgang und betritt
die Rhône-Ebene bei Aigle.
(span. Grandes), im kastilischen Königreich seit dem 13. Jahrh. Titel des höchsten Adels, der außer den Anverwandten
des königlichen Hauses alle durch Ahnen und Reichtum hervorragenden Leute, in Aragonien Ricos hombres genannt, in sich begriff.
Im Besitz gewisser königlicher Lehen, waren sie dem König zum Kriegsdienst und zur Stellung einer verhältnismäßigen
Anzahl von Lanzen verpflichtet. Übrigens besaßen sie ihre Würde erblich, waren frei von Steuern, durften ohne besondern Befehl
des Königs vor keinen Gerichtshof gezogen werden und konnten sich sogar in gewissen Fällen ihrer dem König zu leistenden
Lehnspflicht entziehen und andern Fürsten, selbst gegen jenen, dienen.
Außer der Anwartschaft auf die höchsten Staatsämter hatten sie das Recht, in Gegenwart des Königs das Haupt zu bedecken,
wurden vom König mit »Mi primo« (»mein Vetter«) angeredet, hatten bei den Cortes, die anfangs bloß aus ihnen und den Bischöfen
bestanden, ihren Platz unmittelbar hinter den Prälaten und vor den Titulados und genossen noch andre
dergleichen äußere Auszeichnungen, wie z. B. den Fußkuß. Unter Isabella und Ferdinand dem Katholischen ward die Macht dieses
hohen Lehnsadels durch Jimenes gebrochen, und Karl V. schuf ihn in einen von der Krone abhängigen Hofadel um. Seitdem teilten
sich die in drei Klassen.
Den erster Klasse befahl der König, sich zu bedecken, ehe sie ihn angeredet hatten; die der zweiten Klasse erhielten diese
Weisung erst, nachdem sie geredet hatten, und vernahmen des Königs Antwort mit bedecktem Haupt; die der dritten Klasse durften
sich erst nach Vernehmung der Antwort des Königs bedecken. Die Granden führten den Titel Exzellenz. Während
der kurzen Herrschaft Joseph Napoleons wurde die Grandenwürde abgeschafft, nach der Restauration zwar wiederhergestellt, ohne
daß jedoch irgend wesentliche Vorrechte damit verknüpft wurden. Durch das Estatuto real vom 10. April 1834 wurde den Granden der
erste Platz in der Kammer der
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Proceres oder Pairs eingeräumt, den sie auch behielten, bis zur Zeit der Republik alle Rechte und Titel der Granden nochmals aufgehoben
wurden. König Alfons stellte die Grandenwürde wieder her.