Konservatorium eintrat. 1863 kam er als
Organist nach
Winterthur, nahm aber vier Jahre später seinen
Wohnsitz in Zürich
[* 2] und zog sich 1870 nach
Hottingen bei Zürich
zurück, wo er starb. Götz war eine echt musikalische, gemütvoll und poetisch angelegte
Künstlernatur. Seine
Oper »Die Zähmung der Widerspenstigen« (nach
Shakespeare) sowie seine
Symphonie in
F dur haben allgemeinen Beifall erlangt. Eine zweite
Oper: »Francesca von
Rimini«, zu welcher
er denText selbst schrieb, beendete
er nicht mehr;
Andre Werke von Götz sind: »Nänia«, für
Chor und
Orchester,
ein
Violin- und ein Klavierkonzert, Frühlingsouvertüre, der 137.
Psalm für
Chor und
Orchester, Kammermusikstücke u. a.
jeder als Gott verehrte körperliche Gegenstand, besonders das Abbild einer
Gottheit, mag dasselbe ein Naturprodukt
oder durch die (plastische)
Kunst geschaffen sein. Die Verehrung von Götzenbildern oder
Götzen
(Götzendienst)
ist eine höhere
Stufe des
Fetischismus (s. d.) und findet sich bei Völkern, welche zwar nicht mehr
der niedersten Wildheit angehören, aber höchstens einen mittlern
Grad von
Zivilisation erreicht haben, wie die
Juden in der
Zeit, wo sie Hausgötzen und das
goldene Kalb verehrten.
Doch wurden von den
Kirchenvätern in ihrer
Polemik gegen das
Heidentum auch die auf einem höhern Standpunkt stehenden
Religionen
der Ägypter, Griechen und
Römer
[* 6] als
Götzendienst gebrandmarkt, weil dieselben ihre Götzenbilder vielfach nicht bloß als
Repräsentanten der
Götter, sondern als von ihnen beseelte Leiber derselben ansahen. Mit den
Heiligenbildern
der christlichen
Kirche geschieht indessen vielfach dasselbe.
Vgl.
Scholz,
Götzendienst und Zauberwesen bei den alten
Hebräern
und den benachbarten Völkern (Regensb. 1877).
Johann,
Graf von,
General im Dreißigjährigen
Krieg, aus lüneburgischem adligen
Geschlecht, geb. 1599, diente
bis 1626 der protestantischen
Partei, trat aber hierauf in
WallensteinsArmee, kommandierte auf
Rügen und vor
Stralsund
[* 10] (1628)
und ging bald auch zur katholischen
Religion über, worauf er erst in den
Freiherren-, dann in den Grafenstand
erhoben wurde. In der
Schlacht bei
Nördlingen
[* 11] trug er nicht unwesentlich zum
Sieg der kaiserlichen
Armee bei, erhielt später
selbständigere Aufträge, insbesondere gegen
Bernhard vonWeimar
[* 12] am
Oberrhein, trat in die bayrischeArmee
(1636), wurde aber, nachdem er die kaiserlichen und bayrischen
Truppen beim
KlosterSchuttern zusammengezogen hatte und gegen
Breisach vorrücken ließ, bei Wittenweier gänzlich geschlagen.
(franz., spr. guásch-, v.
ital. guazzo,
»Wasserfarbe«),
Deckfarbenmalerei, eine Modifikation der
Aquarellmalerei (s. d.), wobei die
mit
Gummi oder
Leim und destilliertem oder filtriertem Regenwasser bereiteten
Farben nicht durchscheinen oder sich miteinander
verbinden, sondern sich decken. Während man bei der gewöhnlichen
Aquarellmalerei für die
Lichter das weiße
Papier entweder
gar nicht oder nur mit ganz schwachen
Lasurfarben übermalt, werden bei der Gouachemalerei die lichten
Stellen mit
Weiß und andern hellen
Farben auf den dunklern
Grund aufgetragen (aufgehöht).
Letztere werden zu diesem Behuf mit dem besser deckenden
Weiß vermischt. Man malt Gouache nicht nur auf
Papier, sondern auch
auf
Pergament,
Seide,
[* 23]
Atlas
[* 24] und
Elfenbein (namentlich bei
Fächern, die aus solchen
Stoffen angefertigt werden,
bei
Adressen,
Buch- und Albumdecken u. dgl.). Die Gouachemalerei umspannt
alle
Fächer
[* 25] der
Malerei und ist gegenwärtig (in
Deutschland
[* 26] namentlich durch A.
Menzel) zu großer Vollkommenheit ausgebildet
worden. Eine
Abart derselben ist die sogen. Halbgouache, bei der
man es vorzieht, bei sehr hellen
Tönen den weißen
oder hell übermalten
Grund des
Papiers hervorscheinen zu lassen, statt mit
Weiß aufzuhöhen, im übrigen aber mit
Deckfarben
malt und die hellern
Töne auf die dunklern aufträgt.
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