541 das des
Jordanis oder
Jornandes (s. d.) ist ein
Auszug desselben. Übrigens behandeln beide seit der Trennung des
Volkes
nur die Geschichte der Ostgoten, deren
Untergang auch Procopius in seinem
»GotischenKrieg« ausführlich erzählt.
Das vornehmste Bauwerk der Stadt ist das auf dem 332 m hohen Schloßberg liegende, weithin sichtbare
SchloßFriedenstein. Es ward seit 1648 an
Stelle des zerstörten
Schlosses Grimmenstein (s. unten) erbaut, besteht aus einem
mächtigen
Viereck
[* 13] mit Seitenflügeln und dicken, 45 m hohen Ecktürmen, dient gegenwärtig zum Sitz mehrerer
Landesbehörden,
zur
Aufbewahrung einer
Bibliothek von 200,000
Bänden (darunter seltene Litteraturschätze und 3000
Manuskripte)
und einer sehr bedeutenden
Münzsammlung. Nach W.,
S. und O. hin wird der
Friedenstein von einem herrlichen
Park umrahmt. In
demselben, der Südseite des
Schlosses gegenüber, das
¶
(in den ältesten Urkunden Gotegewe, später Gotaha genannt) kommt zuerst um 930 vor als ein Dorf, das zum StiftHersfeld
[* 22] gehörte
und durch dessen Abt Gothard (nachherigen Schutzheiligen von Goth) mit Mauern umgeben wurde. Später kam es
in Besitz der Landgrafen von Thüringen, welche daselbst eine Kemnate erbauten, aus welcher das feste Schloß Grimmenstein entstand.
Um 1200 wird Goth zuerst als Stadt genannt, deren Wassermangel Landgraf Balthasar 1350 abhalf, indem er den Leinekanal nach Goth leiten
ließ.
Ernst II. (1772-1804) räumte die alten Festungswerke um Goth weg und ersetzte sie durch Anlagen. Mit dem Aussterben dieser Linie
(1825) kam an Koburg. In Goth blühte im 18. Jahrh. unter Ekhofs Leitung und der Mitwirkung von Böck, Iffland,
Beck etc. bis 1779 die Schauspielkunst, während neuerdings durch A. Petermann (bis 1878 Leiter der geographischen Anstalt von
J. ^[Justus] Perthes) ein Mittelpunkt für die geographischen Wissenschaften auf der ganzen Erde geworden ist.
Vgl. Beck, Geschichte
der Stadt Goth (Gotha 1870);
Kühne, Beiträge zur Geschichte der Entwickelung der sozialen Zustände der
Stadt und des Herzogtums Goth (das. 1862).