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Gorillagarn - Görlitz
Seite 7.524.
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Gorillagarn aus Alpako, Mohair, Schafwolle und vegetabilischen Faserstoffen im Gemisch mit Seidenabfällen / 23
Gorinchem (Gorkum, lat. Gorcomium), befestigte Stadt in der niederländ. Provinz Südholland, am Einfluß / 58
Gorionides Joseph ben Gorion, genannt Pseudo-Josephus, Verfasser einer dem Flavius Josephus untergeschobenen / 80
Göritz Stadt im preuß. Regierungsbezirk Frankfurt, Kreis Weststernberg, an der Oder und der Linie / 37
Görkau Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Komotau, am Fuß des Erzgebirges, an der Biela und / 49
Gorkha kleine Stadt im Himalajastaat Nepal, nordwestlich von der Hauptstadt Kathmandu, mit etwa 2000 / 95
Gorki Kreisstadt im russ. Gouvernement Mohilew, an der Proni (zum Sosch), 32 km von der Eisenbahn / 34
Gorkum Stadt, s. Gorinchem. / 4
Gorl s. Gimpe. / 3
Gorlice (spr. -lize), Stadt im westlichen Galizien, an der Ropa, einem Zufluß der Wisloka, und an der / 90
Görlitz Stadt und Stadtkreis im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, 221 m ü. M., an der Neiße, Knotenpunkt / 668
Fortsetzung:
Gorilla , (Troglodytes Gorilla Sav., Gorilla gina Geoffr.), Affe aus der Familie der schmalnasigen Affen
mehr
karthagischen Seefahrers
Hanno über die von ihm und seiner
Mannschaft bei
Sierra Leone bekämpften Gorilloi begeht sich auf
den
Schimpansen . Ein junger Gorilla erschien zuerst 1861 in Wombwells Reisemenagerie, einen zweiten brachte
Falkenstein 1876 ins
Berliner
[* 2 ]
Aquarium , wo er länger als ein Jahr gelebt hat.
Vgl.
Hartmann , Der Gorilla (Leipz. 1879).
aus Alpako,
Mohair , Schafwolle und vegetabilischen
Faserstoffen im Gemisch mit Seidenabfällen fabriziertes
Garn , welches mit einer gewissen Regelmäßigkeit Rauhigkeiten und
Knötchen zeigt.
(Gorkum , lat. Gorcomium ), befestigte Stadt in der niederländ.
Provinz
Südholland , am Einfluß der
Linge in die Merwede und Endpunkt der
Eisenbahn Geldermalsen-Gorinchem, hat ein
Arsenal ,
Gymnasium , eine
höhere Bürgerschule ,
Handel mit Landesprodukten,
Fischerei ,
[* 3 ] ein trefflich eingerichtetes
Armenwesen und (1883)
10,099 Einw. 1787 wurde Gorinchem von den
Preußen ,
[* 4 ] 1795 von den
Franzosen und 1814 von den Verbündeten eingenommen.
Spottiswoode - Sprache
* 5
Sprache .
Joseph ben Gorion, genannt
Pseudo-Josephus , Verfasser einer dem
Flavius
Josephus untergeschobenen jüdischen
Geschichte in hebräischer
Sprache ,
[* 5 ] lebte im 9. Jahrh. in
Frankreich .
Sein Werk, eine geschmack- und kritiklose
Kompilation aus dem echten
Josephus , erschien zuerst zu
Mantua
[* 6 ] vor 1480, dann zu
Konstantinopel
[* 7 ] 1510, zu
Venedig
[* 8 ] 1544, lateinisch
von Gagnier
(Oxford
[* 9 ] 1706) und von
Breithaupt (Gotha
[* 10 ] 1707), auch deutsch und englisch, im
Auszug von
Münster
[* 11 ]
(Worms
[* 12 ] 1529 und Basel
[* 13 ] 1549). Einen arabischen
Auszug findet
man in
Jays und
Waltons Polyglottenbibeln.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Frankfurt ,
[* 14 ]
Kreis
[* 15 ]
Weststernberg , an der Oder und der
Linie
Breslau-Stettin der
Preußischen Staatsbahn, hat Braunkohlengruben und (1885) 2616 evang.
Einwohner.
Die Stadt war von 1276 bis 1325
Residenz der
Bischöfe von
Lebus .
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Komotau , am
Fuß des
Erzgebirges , an der
Biela und an der
Eisenbahn
von
Bodenbach nach
Komotau , hat (1880) 3531 Einw., 5 Baumwollspinnereien, eine
Weberei ,
[* 16 ] Papierfabrik, Bierbrauerei,
[* 17 ] Dampfmühle,
Obstbau und ist Sitz eines Bezirksgerichts.
In der
Nähe die
Schlösser Rothenhaus und
Eisenberg mit Parkanlagen.
kleine Stadt im
Himalajastaat
Nepal , nordwestlich von der Hauptstadt
Kathmandu , mit etwa 2000 Einw.,
nach welcher der seit 1768 in
Nepal herrschende
Stamm der Khas selbst den
Namen Gorkha erhielt. Die Gorkha sind durchschnittlich 158
cm
groß, stark gebaut, im Äußern ein echtes Himalajavolk, jedoch etwas verbessert durch
Blut von
Brahmanen ,
daher von hellerer Gesichtsfarbe; ihre
Sprache , das Khas oder Parbatya, wurde die
Hof -,
Amts- und Umgangssprache in ganz
Nepal .
In der englisch-indischen
Armee wie
Polizei dienen einige tausend Gorkha als
Soldaten und Subalternoffiziere, die sich stets
durch
Tapferkeit ,
Treue und Zuverlässigkeit ausgezeichnet haben.
Kreisstadt im russ.
Gouvernement
Mohilew , an der Proni (zum Sosch), 32 km von der
Eisenbahn
Moskau-Warschau entfernt, mit 5 griech.-katholischen und einer römisch-kath.
Kirche , einer
Synagoge , ziemlich lebhaftem
Handel
u. (1882) 5035 Einw.
Stadt, s.
Gorinchem . ^[= (lat. Gorcomium), befestigte Stadt in der niederländ. Provinz Südholland, am Einfluß ...]
s.
Gimpe . ^[= (franz. Guimpe, auch Guipure), mit farbiger Seide auf der Faden- und Gimpmühle übersponnene ...]
Krakau (Beschreibung d
* 18
Krakau .
(spr.
-lize), Stadt im westlichen
Galizien , an der Ropa, einem Zufluß der Wisloka, und an der
Galizischen Transversalbahn, auf steiler Anhöhe, mit (1880) 4550 Einw.
(Nachkommen deutscher Einwanderer aus
Görlitz in der
Oberlausitz ), bedeutendem
Getreidehandel und Petroleumraffinerie, Sitz
einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. In der Gegend von Gorlice und Zukluczyn am
Dunajec breitete sich einst
die
Sekte der Arianer aus, deren
Gründer F.
Socinus (gest. 1604) in Luclawice bei
Krakau
[* 18 ] begraben liegt.
In der
Nähe befinden sich
Bergöl - und Erdwachslager. Am 4. Okt. 1874 brannte die Stadt total nieder.
[* 1 ] Stadt und
Stadtkreis im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz ,
[* 19 ] 221 m ü. M., an der
Neiße ,
[* 20 ]
Knotenpunkt der
Linien
Kohlfurt-Görlitz , Görlitz-Lauban,
Görlitz-Zittau und
Berlin-Görlitz der Preußischen und
Dresden-Görlitz der
Sächsischen Staatsbahn,
ist nach
Breslau
[* 21 ] die bedeutendste Stadt
Schlesiens und eine der reichsten (Görlitz besitzt allein 25,774
Hektar
Wald ) und schönsten
Städte
Deutschlands .
[* 22 ] Unter den 7
Kirchen (6 evangelische und eine katholische) sind die gotische St.
Peter - und Paulskirche
(1423-97 aufgeführt, mit fünf
Schiffen und einer
Krypte ), die Dreifaltigkeitskirche mit kunstvollen
Holzschnitzereien ,
die
Frauen - und die
katholische Kirche bemerkenswert.
Kreuz (religiöses Symb
* 23
Kreuz .
Vor der Stadt liegt das
Heilige Grab mit der dazu gehörigen
Kapelle zum
Heiligen
Kreuz ,
[* 23 ] eine
Nachbildung des
Heiligen
Grabes zu
Jerusalem
[* 24 ] aus den
Jahren 1481-1489. Die bemerkenswertesten weltlichen Gebäude sind: das
Rathaus (1537) mit reicher
Bibliothek ,
die alte
Bastei , Kaisertrutz genannt, jetzt als
Hauptwache und
Zeughaus benutzt, die Gebäude des
Gymnasiums
und
Realgymnasiums in gotischem
Stil , die
Kaserne , das Zentralhospital, das Ständehaus mit schönen
Anlagen , der Zentralbahnhof
etc. An
Denkmälern besitzt Görlitz das Bronzestandbild des
Bürgermeisters Demiani (von
Schilling , 1876) am Demianiplatz und ein
Kriegerdenkmal (für 1870/71). Die Zahl der Einwohner beläuft sich mit
Garnison (Jägerbat. Nr. 5 und 1 Inf.-Bat.
Nr. 19) auf (1885) 55,470, darunter 48,000
Evangelische , 5900 Katholiken und 700
Juden .
Die
Industrie der Stadt ist bedeutend. Hervorzuheben sind: die
Tuch -,
Woll -, Halbwoll-,
Baumwoll - und Leinenwarenfabrikation,
Eisengießerei ,
[* 25 ]
Eisenbahnwagen - und Maschinenbau, Fabrikation von Nähmaschinenteilen,
Glas ,
[* 26 ]
Porzellan ,
Schamotte - und
Marmorwaren und
Ziegeln ,
Spiritus -,
Tabaks -,
Parkett -,
Spielwaren -,
Holzstoff -,
Leder -,
Seifen -, Posamenten-,
Knöpfe -, Stahlwaren-
und Blumenfabrikation, Bierbrauerei und Müllerei. Der Handelsverkehr beschäftigt sich außer mit den genannten
Fabrikaten
mit
Getreide ,
[* 27 ]
Produkten ,
Lumpen , Kolonial- und
Materialwaren ,
Haus - und Küchengeräten etc. Nennenswert sind auch die Speditionsgeschäfte.
Der Geschäftsumsatz der Reichsbanknebenstelle betrug 1884: 193 Mill. Mk., der
der Kommunalständischen
Bank 436 Mill. Mk. An
Bildungs - und sonstigen Anstalten besitzt ein
Gymnasium mit
Realgymnasium , eine
höhere Töchterschule mit Lehrerinnenseminar, ein
Theater ,
[* 28 ] ein
Zuchthaus ; auch bestehen dort eine
Naturforschende
Gesellschaft ,
die
Oberlausitzer
Gesellschaft zur
Förderung der
Wissenschaften , mit
Bibliothek und reichen Sammlungen, ein
Gewerbeverein etc.
Die städtischen Behörden zäh-
Görlitzer Neiße - Goro
* 30
Seite 7.525.
[* 1 ]
^[Abb .:
Wappen
[* 29 ] von Görlitz.]
¶
Meißen - Meißner
* 34
Meißen .
mehr
len 2 Bürgermeister , 15 Stadträte und 60 Stadtverordnete . Sonst ist Görlitz Sitz eines Landratsamts für den Landkreis Görlitz, eines
Hauptsteueramts , eines Landgerichts (für die 10 Amtsgerichte zu Görlitz, Hoyerswerda , Lauban , Marklissa , Muskau , Niesky , Reichenbach ,
[* 31 ] Rothenburg
[* 32 ] a. R., Ruhland und Seidenberg ) und einer Handelskammer . hat Gas - und Wasserleitung ,
[* 33 ] Kanalisation und
eine Pferdebahn . Die nächste Umgegend von hat manches Interessante , z. B. den herrlichen Stadtpark mit einem Denkmal A. v.
Humboldts , das Blockhaus , ebenfalls in Parkanlagen, im Frieden als Restauration dienend, mit herrlicher Aussicht auf das Iser -
und Riesengebirge , dicht dabei eine Schillerbüste auf Marmorpastament (seit 10. Nov. 1859); ferner die 830 m
lange, 36 m hohe und auf 34 Pfeilern ruhende Eisenbahnbrücke über das Neißethal und weiter den hohen Basaltkegel der Landeskrone
(s. d.). - Görlitz, dessen Name entweder als Zgorzelice (»Brandstadt« ) erklärt, oder von gora
(»Berg « ) abgeleitet wird, ist slawischen Ursprungs und erscheint zuerst um 1071 als Dorf (Gorelitz im
Gau Milsen), indem König Heinrich IV . dem Stift Meißen
[* 34 ] Landbesitz schenkte. Im 12. Jahrh. erhielt es Stadtrecht und Mauern , trat 1346 zum
Sechsstädtebund und war von 1377 bis 1396 unter Johann von Görlitz Hauptstadt des Herzogtums Görlitz, eines Teils der Oberlausitz . 1429 ward
die Stadt von den Hussiten vergeblich belagert und von Kaiser Siegmund dafür durch die Verleihung eines
Wappens belohnt, das unter Karl V. seine jetzige Gestalt erhielt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1623 von den Schweden
[* 35 ] und Kaiserlichen abwechselnd, namentlich 1633 von Wallenstein mit Sturm genommen und mußte, von den Schweden seit 1639 besetzt, 1641 eine
harte Belagerung durch die kaiserlich-kurfürstliche Armee aushalten.
Längere Zeit war Görlitz der Aufenthaltsort Karls XII. Im Gefecht bei Moys in der Nähe , 7. Sept. 1757, fiel General Winterfeld, dem am
Holzberg ein Denkstein errichtet ist, und 1813 bei Markersdorf Duroc . Napoleon hatte 1813 in Görlitz öfters sein Hauptquartier .
Auf dem Gebiet friedlicher Entwickelung knüpft sich an Görlitz unter anderm der Name des theosophischen Schusters
Jakob Böhme , der hier lebte und starb.
Vgl. Neumann , Geschichte von Görlitz (Görl. 1850);
»Görlitz und seine Umgegend« (3. Aufl.,
das. 1883).