mauern,
Amulette etc. Die spätere
Kunst formt es zu einer im Todeskampf erstarrten, doch wunderbar schönen Frauenmaske um
(Medusa Rondanini in der
MünchenerGlyptothek
[* 1]
[Fig. 2], Reliefkopf der Ludovisischen
Medusa), wobei an
Stelle der das
Haar
[* 2] durchzüngelnden
Schlangen
[* 3] schließlich das wirr flatternde
Haar selber tritt.
Vgl. Levezow, Über dieEntwickelung des Gorgonenideals
in der
Poesie und bildenden
Kunst der Alten (Berl. 1833).
Wesen der griech.
Mythologie, die verschieden geschildert werden.
Homer kennt nur eine
Gorgo, die er als ein
Ungetüm der
Unterwelt darstellt, und deren schrecklich blickendes
Haupt sich in der
Ägis des
Zeus
[* 4] befand. Hesiod dagegen erzählt
von drei Gorgonen:
Stheino oder Stheno,
Euryale und
Medusa, als Töchtern des Meergreises
Phorkys und der
Keto.
Es sind furchtbare geflügelte
Jungfrauen mit versteinerndem
Blick, statt der
Haare
[* 5]
Schlangen tragend und mit
Schlangen gegürtet;
auch mit ehernen
Klauen und Eberzähnen waren sie abgebildet, wie z. B. aus dem
Kasten des
Kypselos. In
späterer, zuerst bei
Pindar hervortretender Auffassung erscheint jedoch
Medusa als schöne
Jungfrau.
Der Aufenthaltsort der Gorgonen wurde an den äußersten Westrand der
Erde, in die Nachbarschaft der
Nacht und der
Hesperiden, verlegt.
Mit
Medusa verbindet sich
Poseidon
[* 6] und zeugt mit ihr den
Chrysaor und den
Pegasos, die, als ihr von
Perseus
[* 7] (s. d.) das
Haupt abgeschlagen wurde, aus dem hervorquellenden
Blut entsprangen. Das abgeschlagene
Haupt (s.
Gorgoneion)
[* 8] erhielt
später
Athene
[* 9] von
Perseus und setzte es in ihren Brustpanzer oder in ihren
Schild.
[* 10] Nach andern wurde es auf dem
Markt zu
Athen
[* 11] unter einem
Erdhügel begraben.
(TroglodytesGorillaSav., Gorilla gina Geoffr.),
Affe
[* 17] aus der
Familie der schmalnasigen
Affen
[* 18] (Catarrhini) und
der Unterfamilie der
Anthropomorphen, der größte der menschenähnlichen
Affen, wird 2 m hoch, besitzt einen mächtigen
Kopf
mit hohem
Scheitel-
und Hinterhauptskamm, mächtigen Nackenmuskeln, mit starker Prognathie nach vorn hervorragendem
Gesichtsteil, nicht großen
Ohren und
Augen, letztere überdacht von mächtigen
Wülsten, breiter, sehr flacher, stumpfspitziger
Nase
[* 19] mit breiten Nasenflügeln, ziemlich niedriger Oberlippe und wulstigen Hautpartien, welche das einen wild tierischen
Ausdruck zeigende
Gesicht
[* 20] einrahmen. Am
Rumpf und an den
Gliedern tritt die herkulisch entwickelte Muskulatur hervor, derHals
erscheint, von vorn gesehen, wie eingegraben zwischen den starken, gewölbten
Schultern, die
Brust ist breit und gewölbt,
der ganze
Rumpf sehr lang; die mächtigen Vorderextremitäten, in allen Teilen gleichmäßig stark, sind verhältnismäßig
nicht viel länger als beim
Menschen, die
Hände groß und breit mit kurzem
Daumen.
Die Oberschenkel sind abgeflacht, aber doch stark und muskelreich, an den Unterschenkeln zeigt sich mehr
Wadenbildung als beim
Schimpansen und
Orang-Utan. An dem langen, breiten
Fuß ist die große
Zehe ungemein entwickelt und wie
ein
Daumen beweglich. Das erwachsene Weibchen ist viel kleiner als das Männchen und schmächtiger gebaut, auch fehlen die
Kämme am
Kopf, und die
Wülste über den
Augen sind weniger stark entwickelt. Bei den
Jungen ist der
Kopf
mehr gerundet und die Kiefergegend weniger prognath, so daß der
Kopf etwas unverkennbar Menschenähnliches besitzt; die
Gliedmaßen
sind bereits robust, aber weniger mächtig,
Hände und
Füße kürzer und schmäler als beim altenTier.
Die
Haut
[* 21] des Gorillas ist runzelig, tief schwarz, die
Behaarung nicht sehr dicht, besonders spärlich an
Brust und
Bauch,
[* 22] an der
Innenseite der
Gliedmaßen, auf
Fuß- u. Handrücken.
Gesicht, Handteller und Fußsohlen sind kahl. Gewölbte, breite
Nägel
[* 23] decken
Finger- und Zehenspitzen. Die
Behaarung ist auf dem
Scheitel braunrot, sonst fahlgrau bräunlich
und schwarzbraun meliert, an den Unterarmen und Unterschenkeln schwärzlichbraun. Der Gorilla findet sich in den dichten,
feuchten Küstenwäldern der westafrikanischen Tropenwelt auf ziemlich beschränktem Gebiet, etwa zwischen dem
Äquator und
dem 5.° südl.
Br. Hier führt er hauptsächlich ein Baumleben. Er klettert geschickt, nährt sich von den rotenFrüchten
einer
Anonacee, wildem
Zuckerrohr, verwildertem
Ananas und bestiehlt auch die Yams-,
Maniok-,
Zuckerrohr- und Sorghumfelder der
Eingebornen. Er bildet
Gemeinschaften von 1-3
Familien und wechselt öfters den Aufenthalt.
Etwa 2 m über der
Erde baut er sich ein Nachtlager auf starken
Ästen aus Knüppeln,
Laub und
Moos, welches er aber
höchstens drei- bis viermal benutzt. Auf der
Erde läuft er gewöhnlich auf allen vieren. Die Eingebornen schildern den Gorilla als
ein gar fürchterliches
Tier, und der Reisende
Du Chaillu erzählte von ihm haarsträubende
Geschichten, die aber durch andre
auf ein bescheidenes
Maß zurückgebracht worden sind. Danach erscheint der Gorilla im ganzen als ein feiges
Tier, welches beim geringsten
Geräusch flieht.
Angeschossen und in die
Enge getrieben, verteidigt er sich aber mit großer
Energie und bringt den
Jäger durch sein furchtbares
Gebiß und seine riesige Muskelkraft in große
Gefahr.
Junge Gorillas sind bis jetzt nur selten lebend nach
Europa
[* 24] gebracht worden,
das
Berliner
[* 25]
Exemplar erwies sich als höchst intelligent und freundlicher Behandlung überaus zugänglich. Der Gorilla ist
uns erst seit dem 16. Jahrh. bekannt geworden, wo Battel, ein englischer Abenteurer, die ersten
Nachrichten gab. Genauere Nachrichten lieferten nach 1840
Wilson,
Savage und
Ford. Die Nachricht des
¶
mehr
karthagischen Seefahrers Hanno über die von ihm und seiner Mannschaft bei Sierra Leone bekämpften Gorilloi begeht sich auf
den Schimpansen. Ein junger Gorilla erschien zuerst 1861 in Wombwells Reisemenagerie, einen zweiten brachte Falkenstein 1876 ins
BerlinerAquarium, wo er länger als ein Jahr gelebt hat.