(spr. guddahl),Frederick, engl.
Maler, geb. zu
London,
[* 6] begann seine
Studien unter Leitung seines
VatersEdward Goodall (1795-1870), eines rühmlichst bekannten Kupferstechers, und erhielt 1836 von der Society of
arts eine
Medaille und bald darauf von derselben einen
Preis für sein erstes
Ölgemälde: die
Leiche eines
Bergmanns, bei Fackellicht
gefunden. Die königliche
Akademie nahm in der
Ausstellung von 1839 ein Gemälde von ihm auf: französische
Soldaten, in einer
Schenke trinkend.
Seine
Reisen in
Frankreich,
Wales,
Belgien
[* 7] und
Irland lieferten ihm den
Stoff zu vielen beliebten Bildern,
wie: das Zigeunerlager, der
Traum des
Soldaten,
Hunt the slipper, das Postbüreau,
Paris 1848, das Dorffest (1847, in der Nationalgalerie),
der
Ball zu gunsten der
Witwe und ein glücklicher
TagKarls I. (1855). Eine 1860 nach
Italien und dem
Orient unternommene
Reise erweiterte den Anschauungskreis des Künstlers. Es entstanden nun die
Bilder: Vorlesung aus
»Tasso« in
Chioggia, Frühmorgen in der
Wüste, Rückkehr eines
Pilgers von
Mekka, Nilüberschwemmung,
Mater dolorosa,
Rebekka am
Brunnen.
[* 8] Von seinen neuesten Bildern sind die hervorragendsten: Schafwäsche bei den
Pyramiden von
Gizeh, Wasserträger in
Ägypten
[* 9] (1877),
die Töchter
Labans, der
Palmsonntag (1878) und
Inneres einer
Moschee in
Kairo
[* 10] (1880). Sorgliche Ausführung
charakterisieren namentlich seine frühern
Bilder; bei den spätern wird seine Auffassung breiter, ohne jedoch der Solidität
zu entbehren. Seine Aquarelle stehen den
Ölgemälden voran.
dikotyle, etwa 200
Arten umfassende, in
Australien
[* 11] und am
Kap einheimische Pflanzenfamilie
aus der
Ordnung der
Kampanulinen unter den Sympetalen, von den zunächst verwandten
Lobeliaceen hauptsächlich durch ein unterhalb
der
Narbe befindliches becherförmiges, am
Rand mit einem
Kranz von
Haaren besetztes
»Indusium« verschieden.
Vgl. H. de
Vriese,
Goodeniaceae (in »Naturkundel. Verhandelingen etc.
te
Harlem«, 2.
Reihe, Bd. 9).
(spr. guddritsch),SamuelGriswold, amerikan.
Pädagog und Schriftsteller unter dem
PseudonymPeter Parley, geb. zu
Ridgefield in
Connecticut, widmete sich dem
Buchhandel und ließ sich, nachdem er 1824
Europa
[* 12] besucht hatte, in
Boston
[* 13] nieder,
wo er 1828-42 das illustrierte Jahrbuch »Token« herausgab, für
das er selbst eine große Anzahl Gedichte und
Erzählungen schrieb. Seine weitverbreitete
»PeterParley series of juvenile books«
füllt 177
Bände. Außerdem schrieb er: »Fireside education« (1838);
»Recollections of a lifetime«
(1857, 2 Bde.; neue Ausg. 1880) und
»Illustrated natural history of the animal kingdom« (1859, 2 Bde.).
Unter dem
PräsidentenFillmore bekleidete Goodrich (1851) den Konsulatsposten in
Paris. Er starb Seine Selbstbiographie
(»Story of my own life«) gab
Freeman 1862 heraus.
Sands (spr. guddwin ssänds), zwei gefährliche
Sandbänke an der
Küste der englischen
GrafschaftKent,
Deal gegenüber, sind 11 km breit und 15 km lang und vom
Festland durch den 10-15 km breiten
Kanal
[* 14] der
Downs, welcher eine
ziemlich geschützte
Reede bildet, getrennt. Sie bestehen aus Triebsand, der zur Ebbezeit trocken und fest, bei derFlut
aber so locker wird, daß das darüberkommende
Schiff
[* 15] einsinkt und bei stürmischem
Wetter
[* 16] ganz vergraben wird. Das Unternehmen,
einen
Leuchtturm auf dem
Sand zu errichten, scheiterte; statt dessen werden mehrere schwimmende
Leuchtfeuer unterhalten. Die
Goodwin Sands sollen ehemals festes Land und Besitztum eines sächsischen
Grafen,
NamensGoodwin, gewesen sein, bis ein
Sturm 1100 die
Insel zerstörte.
(spr. gulwa), wichtige Hafenstadt in
Südaustralien, am untern
Murray, 11 km von dessen Mündung.
Ein großer
Teil des
Handels der großen Weidedistrikte am
Murray,
Darling und
Murrumbidschi nimmt seinen Weg über Goolwa, das, da die Murraymündung
für Seeschiffe schwer passierbar ist, als
End- und Ausgangspunkt der
Flußschiffahrt angesehen werden muß.
Der
Ort hatte 1881 erst 688 Einw., aber zahlreiche
Warenlager, Schiffswerfte u. a. und ist mit
Adelaide
[* 20] durch
Eisenbahn verbunden.
(spr. -tschewits),Spiridion, politischer und militär.
Schriftsteller, geb. zu
Triest
[* 21] als Sohn des Großhändlers Spiridion Gopcevic (geb. 1809, gest.
1861), von montenegrinischer Abkunft, ward auf dem
Gymnasium zu
Melk erzogen, widmete sich darauf militärischen, geographischen
und linguistischen
Studien und machte größere
Reisen. Als 1875 derAufstand in der
Herzegowina ausbrach,
begab er sich nach
Montenegro
[* 22] und trat in die
Dienste
[* 23] des
Fürsten, für den er sich in
London erfolglos bemühte, um eine
Anleihe
zu stande zu bringen. 1880 wurde er von der
»Wiener Allgemeinen
Zeitung« als Spezialberichterstatter nach
Albanien geschickt,
wo er mit derLiga in
Verbindung trat und eine Vertreibung der
Türken mit
HilfeMontenegros plante, was sich
aber nachher zerschlug. Er schrieb außer zahlreichen
Artikeln in
Zeitschriften und Sammelwerken: »Montenegro und die Montenegriner«
(Leipz. 1877; auch franz., Par. 1877);
»Der turko-montenegrinische
Krieg 1876-1878«
(Wien
[* 24] 1877-79, 3 Bde.);
»Die französische Expedition nach
Ägypten 1798-1801«
(in den
»Jahrbüchern für die deutsche
Armee«, Berl. 1879);