Blättern und in dichte
Ähren oder
Köpfchen gestellten
Blüten mit trockenhäutigen Deckblättern und Perigon. Gomphrena globosaL. (rote
Immortelle), einjährig, mit 30-40
cm hohem, sehr ästigem, gabelteiligem
Stengel
[* 2] und länglichen, weichhaarigen Blättern,
ursprünglich in
Ostindien
[* 3] einheimisch, jetzt aber auch in
Westindien
[* 4] und
Südamerika
[* 5] verwildert vorkommend, wird der schönen
roten, auch rosenroten oder weißen
Blüten halber, welche ihre
Farben nach dem
Trocknen behalten, nicht
selten in
Gärten und
Gewächshäusern kultiviert.
(Kwo), Längenmaß in
Anam, = 191,64 m = 300 Handelsthuok à 63,88cm. In der
Praxis schwankt die
Länge des
Thuok zwischen 52 und 64
cm und dem entsprechend auch die
Länge des Gon.
Stadt an der Westküste der
InselHaïti,
[* 6] an schöner
Bai, mit Ausfuhr von
Kaffee (1885: 9 Mill. kg),
Baumwolle
[* 7] (317,000 Pfd.),
Blauholz (20,4 Mill. kg),
Häuten etc., zusammen für 2,136,444 Mk. Die Einfuhr hatte 1885 einen
Wert von 1,449,846 Mk. Es liefen 126
Schiffe
[* 8] von 115,496 (deutsch 48,702)
Ton. ein. Gonaives ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
(spr. gongkuhr),Edmond de und Jules de, franz.
Schriftstellerpaar,
Söhne eines Eskadronschefs der Kaiserzeit und Enkel von
JeanAntoine Huon de Goncourt, einem
Deputierten der
Nationalversammlung
von 1789, der ältere zu
Nancy,
[* 9] der jüngere zu
Paris
[* 10] geboren, betraten zuerst 1851 die schriftstellerische
Laufbahn und haben dieselbe seitdem immer in
Gemeinschaft rüstig verfolgt. Von einem ernsten
Streben beseelt
und durchaus selbständigen Kunstanschauungen huldigend, sind die
BrüderGoncourt auf dem
Felde des
Romans neben
Flaubert die
Führer
der modernen naturalistischen
Schule, in welcher sie mit diesem gewissermaßen den rechten, aristokratischen
Flügel bilden,
während
Zola den jüngern linken und demokratischen befehligt.
Ihr
Stil ist überaus sorgfältig gepflegt und von dem erstaunlichsten Farbenreichtum, aber nicht selten affektiert und etwas
überladen. Den
Grundton ihrer
Romane bildet eine melancholische, pessimistisch resignierte Weltansicht, daher man dieselben
zwar stets auf das lebhafteste angeregt, aber selten befriedigt und in angenehmer
Stimmung aus denHänden
legt. Wir nennen davon: »Les hommes de lettres« (1860; neue Aufl. u. d. T.:
»Charles Demailly«, 1869);
Daneben haben die
BrüderGoncourt auf dem Gebiet der
Kunst- und Kulturforschung in den Werken: »Histoire de la société française pendant
la
Révolution« (1854),
»La sóciété française pendant le Directoire« (1855),
»Portraits intimes du XVIII. siècle« (neue
Aufl. 1878, 2 Bde.),
»SophieArnould d'après sa correspondance« (1857, 2. Ausg. 1876),
»L'amour au XVIII. siècle« (1875) u. a.
Vorzügliches geleistet und sich namentlich für die
Kunst- und Sittengeschichte des
vorigen
Jahrhunderts als geradezu klassisch
erwiesen. Nach dem
Tod Jules' de Goncourt, der erfolgte, veröffentlichte Edmond allein noch die
ultrarealistischen
Romane: »La fille
Élisa« (1878),
die Geschichte einer Straßendirne, die unzählige
Auflagen erlebte, »La
Faustin« (1882) und »Chérie« (1885);
ferner »Les frères Zemganno« (1879),
ein rührendes Denkmal der Bruderliebe, sowie zwei schätzenswerte räsonierende
Kataloge:
»L'œuvre de
Watteau« (1876) und
»L'œuvre dePrudhon« (1877);
das kulturgeschichtliche Werk »La maison d'un
artiste« (1881);
der größte der drawidischen Völkerreste in
Britisch-Indien, die Hauptbevölkerung des waldigen
Gondwana (»Land
der Gond«),
namentlich jenes
Striches, welcher zwischen der Weyne Ganga, Pranita und
Godaweri im W., der
Indravati im O. und dem sogen. Gondwanagebirge, der
Kette im S. der
Narbada, im N. gelegen ist. Jetzt ist die einstige Stammeszusammenhörigkeit
der Gond, wodurch sie die im
Dekhan aufgerichtete arische
Kultur im
Laufe von
Jahrhunderten wieder vernichten konnten, vollständig
gebrochen.
IhreFürsten herrschen nur noch in den Waldgebirgen
Orissas und in den benachbarten
Gauen und
zwar jetzt als gefügige
Diener der englischen
Regierung.
Die
Größe der Gond beträgt durchschnittlich 161
cm;
ihre Hautfarbe ist dunkel, fast schwarz, die
Stirn
breit, die
Augen sind klein, tiefliegend und rötlich, die
Lippen dick, die
Haare
[* 14] dick, lang und schwarz, zuweilen rötlich,
die
Brust breit, die
Schenkel lang;
Mund, Nasenende und
Augen laufen nicht parallel, sondern stehen schief. Im
Umgang zeigen sich
die halbhinduisierten Gond mißtrauisch und zurückhaltend;
(Guendar), Hauptort der abessin.
ProvinzDembea, in
Amhara, auf einem basaltischen
Hügel, 37 km nördlich vom
Tanasee, die gegenwärtig verfallene und verödete
Residenz der frühern
Kaiser oder Atse, von deren Prachtliebe das berühmte
Kaiserschloß, der Gemp, auf dem höchsten
Punkte, der
Palast des
Ras und großartige Lustschlösser in der
Umgegend, sämtlich in
Ruinen, noch heute zeugen, ist Sitz des
Abuna, mit einer
Bevölkerung, die
Bruce¶
mehr
auf 40,000 Seelen schätzte, die jetzt aber kaum 4000 beträgt. Viele derselben zeigen in ihren schlichten Haaren die Abstammung
von den hier ehemals vorzugsweise lebenden Portugiesen. Die mohammedanische Stadt (Islambed) am Fuß des Hügels, ausgezeichnet
durch ihre hübschen Gebäude und ihre Sauberkeit, ist ganz verlassen, seitdem die gewaltsame Taufe aller
Mohammedaner angeordnet wurde; dagegen wohnen die Juden, Falascha (s. d.), noch immer in ihrem alten Quartier (Falaschabed).
Die Einwohner von Gondar zeichnen sich durch ihre prächtigen Gold- und Silberarbeiten, musikalischen Instrumente, Kirchengefäße
und kunstvollen Sättel aus; die Geistlichen der 40 Kirchen sind Meister in der Kalligraphie, malen Kirchenbilder und verfertigen
Andachtskrücken, originelle Lesepulte u. a. Gondar ist auch Sitz
für Wissenschaft und Gelehrsamkeit, wo die meisten Geistlichen ihre Ausbildung erhalten. Derart wurde um die Mitte des 17. Jahrh.
unter Kaiser Fasilides (Alem Saged) gegründet und in den Bürgerkriegen wiederholt verwüstet, so noch 1867 unter Theodoros
II.