Abschieber wirft die
Münze in einen
Kanal,
[* 2] durch den sie in einen Schubkasten unter den
Apparat gelangt. Während jedes
Wägens
bewegt sich an dem nach unten gerichteten Zeiger der
Wage
[* 3] ein keilförmiges
Stück einmal auf und ab, welches bei der Ruhelage
der
Wage an der linken Seite des Zeigers hingeht, ohne diesen zu berühren. Ist aber das
Passiergewicht
ein klein wenig schwerer als die zu wägende
Münze, so bewegt sich der Zeiger der
Wage nach links über die
Spitze des keilförmigen
Stückes hinweg, und dieses drückt ihn nun beim Hochgehen bedeutend nach links, stellt damit die ganze
Wage schief und
hebt die linke Wagschale so hoch, daß der Abschieber das minderwichtige
Stück in einen höher gelegenen zweiten
Kanal wirft.
Durch diesen fällt es dann in einen andern Schubkasten, in dem alle falschen, beschnittenen oder angeätzten
Münzen
[* 4] aufgefunden
werden. Vor jedem neuen
Spiel des
Apparats führt die eine Sicherungsvorrichtung den Wagebalken in seine
Normallage zurück; damit keine Zeit durch unnützes Hin- und Herpendeln verloren gehen kann. Diese
Wage wird mit einem Uhrwerk
oder mittels eines kleinen Wassermotors betrieben und arbeitet selbstthätig mit größter Genauigkeit und verhältnismäßiger
Schnelligkeit. Bei gleichmäßigem Betrieb werden 20 Goldstücke in der
Minute gewogen, jede Wägung dauert also
nur 3
Sekunden und fällt selbst bei den kleinen 5-Markstücken auf 5
mg genau aus.
(ChrysididaeLatr.),
Familie aus der
Ordnung der
Hautflügler
[* 6] (Hymenoptera),
Insekten
[* 7] von geringerer oder
mittlerer
Größe, mit herrlichen Metallfarben, stumpfem oder gestrecktem, hinten abgerundetem,
oben gewölbtem, am
Bauch
[* 8] ausgehöhltem
Hinterleib in welchen sie, wenn sie angegriffen werden,
Kopf und Vorderrücken, sich zusammenkugelnd, einziehen. Das Weibchen
besitzt eine fernrohrartig ausstreckbare Legröhre, mit deren Hornspitze es bisweilen sticht.
Der Mittelleib ist viereckig und hat hinten scharfe, manchmal zahnartig ausgezogene
Ecken. An dem queren
Kopf stehen ovale
Augen, auf dem
Scheitel drei Punktaugen und 13gliederige, gebrochene
Fühler. Die Goldwespen fliegen im
Sommer während
der Mittagszeit an
Planken, Lehmwänden etc. umher und suchen
Nester von
Bienen,
Wespen und
Grabwespen, um ihre
Eier
[* 9] in deren noch
nicht geschlosseneZellen zu legen. Die
Larven fressen das von jenen eingetragene
Futter weg; kriechen sie
aber erst aus, wenn die rechtmäßigen Bewohner der
Zellen stark herangewachsen sind, so greifen sie diese an und verzehren
sie in kurzer Zeit. Von den etwa 400
Arten leben die meisten in
Europa.
[* 10] Die gemeine Goldwespe(ChrysisignitaL., s. Tafel
»Hautflügler«) ist 5-11
mm breit, am
Kopf und
Thorax blau oder grün, am
Hinterleib goldglänzend, bisweilen
grün schillernd, oft intensiv rot, am
Bauch schwarzfleckig. Sie ist überall in
Europa gemein und legt ihre
Eier in die
Nester
zahlreicher
Immen.
El,Oase in der algerischen
Sahara (El Areg), 350 km südwestlich von
Wargla, bewohnt von 1500 Schamba-Arabern
und
Negern, welche die
Felder der erstern bestellen. Gebaut werden
Gerste
[* 11] und
Weizen, die
Oase hat
ca. 2000
Dattelpalmen und zahlreiche
andre Fruchtbäume, die
Bewässerung geschieht aus
Brunnen.
[* 12] Der einzige
Ort derOase besteht aus zwei Teilen,
der befestigten Oberstadt, El Menia, auf einem 60 m hohen Kegelberg, und der Unterstadt, deren Bewohner teils in künstlichen
Höhlen des
Bergs, teils in Steinhütten mit flachen Dächern aus Palmwedeln und
Thon leben. Die
Oase, welche als vorgeschobener
Grenzposten und als Rastort für die vom N. und
NO.
Algeriens nach
Tunis
[* 13] und
Timbuktu ziehenden
Karawanen
wichtig ist, wurde schon 1861 zum französischen
Besitz erklärt, aber erst 1871 von
Gallifet faktisch in
Besitz genommen.
1)
Nikolaus, rumän. Staatsmann, geb. 1810 zu Campu-Longu als Sprößling
einer walachischen Bojarenfamilie, erhielt seine
Erziehung in Genf.
[* 17] 1829 in die
Walachei zurückgekehrt, trat er in das dortige
Militär
und ward zum Obersten und
Adjutanten des
HospodarsAlexanderGhika befördert.
Später trat er in den Zivildienst über und bekleidete
verschiedene hohe
Ämter. Nach dem
Ausbruch der walachischen
Revolution von 1848 spielte er eine hervorragende
Rolle und hatte einige
Monate lang die oberste Leitung aller Angelegenheiten des
Fürstentums in seinen
Händen.
2) Stephan, Bruder des vorigen, geb. 1809, wurde gleich jenem in Genf
erzogen, trat anfangs in den Militärdienst
und bekleidete später mehrere höhere Zivilverwaltungsstellen. Wie sein Bruder, beteiligte er sich an der Revolution von 1848 und
ging mit demselben als Verbannter nach Frankreich. Heimgekehrt, ward er als Abgeordneter Mitglied des Diwansad hoc und bekleidete später das Amt eines Präsidenten der Kontrollkommission für die Finanzen und die Wirtschaftspolitik,
von dem er indes 1861 zurücktrat. Nach des FürstenKarl Thronbesteigung war er 1867-68 Ministerpräsident. Er hatte dieselbe
politische Richtung wie Nikolaus Golésco, nur noch schärfer ausgeprägt. Golésco starb
3) AlexanderGeorg, ein Vetter des vorigen, geb. 1819 zu Bukarest, hielt sich lange Jahre im Ausland auf und erwarb, in die Heimat
zurückgekehrt, nach kurzer Zeit den Ruf eines sehr tüchtigen Ingenieurs. Gleich seinem Vetter nahm er an den politischen Zuständen
seines Vaterlandes lebhaften Anteil, war in die Revolution des Jahrs 1848 verwickelt und hielt sich dann
mit seinen Vettern in Paris auf. Hier verfaßte er ein Werk, welches ihn in weitern Kreisen bekannt machte, nämlich: »De l'abolition
du servage dans les principautés danubiennes« (1856). In die Heimat zurückgekehrt, fungierte er 1857 als Mitglied des Diwans.
Er starb 1881.