nacheinander an. Zum
Ersatz der sehr beschwerlichen
Handarbeit kommen in neuerer Zeit immer mehr die mechanischen Federhämmer
(s.
Hammer)
[* 2] statt der Handhämmer in
Aufnahme. Die fertige
Ware legt
man in kleine Büchelchen aus Seidenpapier, welches mit
Englischrot eingerieben ist. Das
Blattgold ist 1/9000-1/7000
mm dick, die stärkste
Sorte
(Fabrikgold), welche
zur Vergoldung von Silberdraht dient, 1/250-1/140
mm.
Blattsilber wird ebenso dargestellt wie
Blattgold, aber weniger fein geschlagen
und ist etwa 1/4500mm dick.
Blattaluminium ist teurer als
Blattsilber, läuft nicht, wie dieses, braun oder schwarz an, oxydiert
sich aber allmählich zu
Thonerde.
Zwischgold ist
Blattsilber, welches auf der einen Seite einen sehr dünnen
Überzug von
Gold
[* 3] hat; man erhält es, indem man vor Vollendung der
Arbeit auf ein
Silberblatt ein Goldblättchen legt und dann
wie gewöhnlich die Bearbeitung vollendet. Es läuft wie
Silber an.
Für viele
Zwecke ist der
Ersatz des teuern
Blattgoldes durch ein ähnliches billigeres
Fabrikat ausKupferlegierungen
wünschenswert, und seit dem Ende des vorigen
Jahrhunderts wird daher viel
Messing und Tombakblech auf Blattmetall verarbeitet.
Man gießt auch hier die
Legierung (von Kupferrot bis
Blaß- und Grüngelb) in halbrunde
Barren, walzt diese zu einem 2
cm breiten,
papierdünnen
Band
[* 4] aus, bindet letzteres zu einem 60
cm langenPack zusammen und schlägt es unter dem Zainhammer
zu einem 4
cm breiten
Band aus.
Später bedienten sich die Griechen desselben vielfach zur Ausschmückung von Skulpturwerken. Nach
Plinius vergoldeten die
Römer
[* 6] nach der Zerstörung
Karthagos die
Decken ihrer
Tempel
[* 7] und
Paläste, und dieser
Luxus fand sehr bald
große Verbreitung.
Plinius erzählt, eine
UnzeGold sei zu 750 Blättern ausgeschlagen worden, von denen jedes vier
Finger im
Quadrat groß gewesen; dies
Blattgold war mithin mehr als dreimal stärker als das, welches man jetzt anfertigt.
Die moderne Goldschlägerei ist wahrscheinlich von
Fürth
[* 8] und
Lechhausen bei
Augsburg
[* 9] ausgegangen und von dort nach
Nürnberg
[* 10] verpflanzt.
Der Hauptsitz ist noch gegenwärtig
Fürth und
Nürnberg.
2)
MeierAaron, bekannter dän.
Publizist und
Novellist, geb. zu
Vordingborg von jüdischen Eltern, studierte von 1836 an,
unterbrach jedoch seine
Studien und begann eine publizistische Thätigkeit, zuerst in dem von ihm gegründeten »Nestved
Ugeblad«, später in dem bekannten politischen und litterarischen Witzblatt »Corsaren«
(1840 ff.). Er wurde infolge der scharfen
Satire des
Blattes 1843 verhaftet; freigelassen, besuchte er
Paris, wo er auch später
noch öfters seinen Aufenthalt nahm. 1845 erschien sein
Roman »En
Jöde« (deutsch von E.
Zoller, Leipz. 1852),
1846 seine vortrefflichen
»Fortällinger af min
OnkelsHus«. Erfreut über den Beifall, den diese
Schöpfungen seiner
Phantasie fanden,
zog er sich nun vom »Corsaren« zurück, machte eine
Reise ins
Ausland, namentlich nach
Italien,
[* 18] und begann nach seiner Heimkehr 1847 die
Herausgabe der Monatsschrift
»Nord og Syd«, die er ganz allein schrieb, und worin er in stilistisch meisterhaften
Artikeln die
Bewegung der Zeit überschaute und für die Wiederherstellung des Gesamtstaats und Heranbildung zur konstitutionellen
Freiheit kämpfte. In dieser
Zeitschrift begann er auch seinen großen
Roman »Hjemlös« (»Heimatlos«,
1853),
der erst 1857 beendigt wurde. Eine Auswahl seiner Zeitungsartikel erschien als »Blandede
Skrifter« (Kopenh. 1859-60, 4
Tle.). Nach einem abermaligen zweijährigen Aufenthalt im
Ausland gab er 1861 ein
neues Wochenblatt: »Hjemme og ude« (»Daheim und
draußen«),
hauptsächlich zur Verfechtung politischer
Ideen, heraus. Nach dem
Eingehen desselben wandte er sich ganz der poetischen
Produktion zu und entfaltete als
Novellist wie als
Dramatiker eine große Thätigkeit. Wir nennen in letzterer
Beziehung: »Svedenborgs Ungdom« (1863),
»En Kvindehistorie« (1875) u. a.
Seine kleinern
Novellen (deutsch in Auswahl vonPeters,
Brem. 1874) sind wahre
Perlen der Erzählungskunst und zeugen von einer
außerordentlichen
Schärfe in der Auffassung der
Details sowie von einer seltenen
Gabe, die feinsten und leisesten
Bewegungen
der
Seele zu erfassen und festzuhalten;
am bedeutendsten aber
ist er in der Schilderung jüdischen
Lebens,
das er kennt und schildert wie kein andrer in
Dänemark
[* 20] neben ihm. In seinen Reiseschilderungen: »En Hedereise i
Viborg-Egnen«
u. a. geht er nicht über
Dänemark hinaus;
doch hat er in seinen »Fortällinger og Virkelighedsbilleder« (2 Sammlungen, 1877 und
1883) eine
Reihe von
Erinnerungen aus seinem Reiseleben im
Ausland gegeben.
Sein letztes Werk sind seine
»Livs-Erindringer og
Resultater« (1877,
¶
mehr
2 Bde.), worin er sein Leben erzählt und seine Weltanschauung entwickelt, wie sie sich in ihm infolge seiner philosophischen
und mythologischen Studien, insbesondere der ägyptischen Götterlehre, gebildet hat.
An den
»Entscheidungen des Bundes- (dann Reichs-) Oberhandelsgerichts« (Stuttg. 1870-80, 25 Bde.)
hatte er hervorragenden Anteil. Von der Stadt Leipzig ward er im Sommer 1875 zu ihrem Vertreter im deutschen
Reichstag erwählt.