und der gröbsten Sittenlosigkeit. Seine wenig glaubwürdigen, ruhmredigen
Memoiren erschienen französisch zu
Paris
[* 2] (1836, 8 Bde.;
deutsch von
Diezmann, Leipz. 1836-37, 4 Bde.).
(franz., spr. -óng), Rundfalte, an Metallgegenständen
ein länglicher oder geschwungener
Buckel, wie auf den sogen. venezianischen
Emails, die davon godroniert heißen.
Landschaft in Südabessinien
(Amhara), wird im N. von Agomeder, Afereuennat und Begemeder,
im
S. und O. von der
Krümmung des
Abai
(BlauerNil), im W. von der
Landschaft Damot begrenzt und breitet sich an den Abhängen
des Tschokégebirges aus. Es ist ein wenig angebautes Land, um dessen
BesitzAbessinien und mohammedanische
Galla oft
stritten.
(Godefó), ein noch nicht genauer erforschter großer
Fluß im S. der
LandschaftSchoa in
Abessinien, entspringt
in der
Landschaft Gumaru, vereinigt sich mit dem aus
Enarea kommenden Gibié oder Omo (Umi der Warrata), wendet sich dann in
einem großen
Bogen
[* 3] um die
Landschaft Dschima und
Kasa nach W. und ist wahrscheinlich der Oberlauf des
Dschubb.
1)
William, engl. Schriftsteller, geb. zu
Wisbeach in
Cambridgeshire, erst
Prediger einer Dissentergemeinde
in
Suffolk, dann in
London
[* 6]
Beamter unter dem
MinisteriumGrey. Als Schriftsteller trat er zuerst mit seinen
»Sketches of history
in six sermons« (Lond. 1784) auf.
Größere Beachtung fand sein »Inquiry concerning political justice«
(Lond. 1792; 3. Aufl. 1797, 2 Bde.;
deutsch, Frankf. 1803). Als um 1794 die Hochverratsprozesse begannen, trat er mit schonungsloser
Schärfe gegen die
Gerichte
auf, während er gleichzeitig in seinem
Roman »Caleb
Williams« (Lond. 1794,
3 Bde.,
u. öfter; deutsch, Leipz. 1797-98, 2
Tle.) die englische Kriminalgesetzgebung angriff. 1796 verheiratete
er sich mit der Schriftstellerin
Mary Wollstonecraft und fing in
London einen
Buchhandel an;
die von ihm unter dem
NamenEdward
Baldwin verfaßten
Kinderschriften verlegte er selbst. Er starb Von seinen Werken nennen wir noch: »The enquirer:
reflexions on education, manners and literature« (1797, 1823);
»History of the life of Geoffrey
Chaucer«
(1803, 2 Bde.);
»Inquiry concerning the power of increase in the numbers of mankind« (1821);
»Thoughts on man« (1831);
»History of the
Common wealth of
England« (1824-28, 4 Bde.) und »Lives
of the necromancers« (1834).
»Mandeville«
(1817, 3 Bde.) und »Cloudesley«
(1830, 3 Bde.) fanden viel Beifall;
mit den
Tragödien:
»Antonio« (1801) und »Faulkner« (1807) fiel er durch.
Vgl. K.
Paul,
W. Godwin, his friends and contemporaries (Lond. 1876, 2 Bde.).
2)
Mary, geborne Wollstonecraft, engl. Schriftstellerin,
Gattin des vorigen, geb. 1759, Tochter eines Gutsbesitzers
bei
London, eröffnete mit ihren
Schwestern eine Unterrichtsanstalt, bereiste
Portugal,
[* 7]
Frankreich und
Norwegen
[* 8] und starb Mit
ihrer »Vindication of the rights of women« (Lond.
1792; deutsch von
Salzmann,
Schnepfenthal 1793, 2 Bde.) und andern ähnlichen
Schriften trat sie als Vorkämpferin
der
Frauenemanzipation auf. Außerdem schrieb sie mehrere
Romane.
Ihre »Posthumous works« erschienen
London 1798, 4 Bde. -
Ihre Tochter
Mary Wollstonecraft-Godwin, geb. 1797 zu Sancrs
Town bei
London, verheiratete sich 1816 mit dem Dichter
Shelley (s. d.)
und starb Sie ist Verfasserin mehrerer
Romane
(»Frankenstein«, 1814; »Valperga«, 1823;
»Rambles in Italy and
Germany«, 1834-40, u. a.).
(spr. chūs), 1)
Hugo van der, niederländ.
Maler, geboren zu
Gent,
[* 13] bildete sich nach van
Eyck,
wurde 1465 Mitglied der Malergilde in
Gent, war 1473-75
Dechant derselben, zog sich bald darauf in das
Rooden Clooster von
Soignies
bei
Brüssel
[* 14] zurück und starb, in
Wahnsinn verfallen, 1482 in diesem
Kloster. Um sein
Leben haben sich
Legenden gesponnen, die
vor der historischen
Kritik nicht
Stich gehalten haben. Von den ihm zugeschriebenen Werken ist nur eins
sicher, das im Auftrag des
Agenten der Mediceer in
Brügge, Portinari, gemalte
Triptychon
(Florenz,
[* 15]
Santa Maria Nuova) mit der
Anbetung des Christkindes durch
Madonna,
Engel und
Hirten, mehreren
Heiligen und den Bildnissen der Stifterfamilie. Daraus ergibt
sich, daß hohe technische Vollendung, Sorgsamkeit der
Durchführung und
Naivität in Kinderdarstellungen
die Vorzüge des Malers waren. Außerdem wird ihm noch eine
Verkündigung Mariä in der
MünchenerPinakothek zugeschrieben.
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