Deutschland,
[* 2] wo sein Kompositionstalent bedeutende Anregung erhielt. Er veröffentlichte zuerst 1865 eine Violinsonate,
darauf eine Anzahl weiterer Kammermusikwerke (Violinsonaten, ein
Trio,
Streichquartette), für die er vom
Institut de France
mit dem
PreisChartier ausgezeichnet wurde, ferner Klavierstücke,
Etüden und über 100
Lieder. Die
Reihe seiner größern Werke
eröffnete das »Concert romantique« für
Violine; weiter folgten: ein Klavierkonzert, eine
»Symphonie gothique«,
»Scènes poétiques« für
Orchester, eine lyrische
Szene: »Diane et Actéon«, endlich 1878 die von der Stadt
Paris
[* 3] preisgekrönte
dramatische
Symphonie (mit
Soli und
Chören): »Le
[* 4]
Tasse«
(Tasso). An
StellePasdeloups zur Leitung der von diesem begründeten
Concerts
populaires berufen, hat sich auch als tüchtiger Orchesterdirigent bewährt.
(Godavari), nach
Ganges und
Indus der mächtigste
FlußVorderindiens, im
Dekhan, mit 1445 km
Länge u. einem Stromgebiet
von 290,600 qkm (5277 QM.), entspringt aus dem Ostabhang der Westghats, bei Trimbak im
DistriktNasik, 80 km vom
IndischenOzean,
in 1000 mHöhe, durchströmt mit zahlreichen Windungen die ganze
Halbinsel in südöstlicher Hauptrichtung,
mit einer durchschnittlichen
Geschwindigkeit von 2,5 km in der
Stunde, die sich jedoch bei
Hochwasser im mittlern
Lauf zu 10 km
steigert.
Nach einem
Laufe von 1050 km empfängt die Godaweri links die wasserreichere Pranhita (entstanden aus dem Zusammenfluß
der Warda [mit der Painganga] und der Wainganga); andre Zuflüsse sind: rechts im mittlern
Lauf die Mandschera, links im untern
Lauf Indrawati, Tal und Sabari. Die Uferlandschaft wird von hier ab eine
Strecke mit jener des
Rheins verglichen, nur fehlen
die
Burgen
[* 5] und volkreichen
Städte. Von der Einmündung der Pranhita an fließt der
Fluß durch
Engen von
22, 32 und 56 km
Länge hindurch;
Stromschnellen sperren hier die
Schiffahrt.
Englischerseits wurden 14 Mill. Mk. auf
Umgehung dieser
Barrieren genannten Hindernisse mittels
Kanäle verwendet, aber ohne
allen Erfolg, weshalb das Unternehmen 1871 aufgegeben wurde. Dagegen veränderten den
Charakter der
Landschaft die
Kanalisationsarbeiten im Deltagebiet. Bei Dauleschweram beginnt die Godaweri sich in drei
Arme zu spalten. Ein 3840 m langer Querdamm
fängt den
Strom auf und treibt das
Wasser desselben am rechten
Ufer im 145 km langen Ellorkanal am
Rande der letzten Terrainstufe
bis zum Kistnafluß und am linken
Ufer im Kokonadakanal und seiner Fortsetzung bis auf eine
Entfernung
von 100 km. Diese
Kanäle dienen durch Verteilungsgräben der
Bewässerung von 312,000
Hektar und haben dadurch eine früher
in trocknen
Jahren der
Hungersnot ausgesetzte Gegend sogar zur Ausfuhr von
Reis befähigt, der
Regierung aber eine bedeutende
Grundsteuer aufzulegen gestattet, welche das hohe Baukapital reichlich verzinst. Die gesamte
Länge der
Hauptkanäle ist 850 km, davon sind 740 km, wenn auch meist nur während vier
Monaten, schiffbar.
(spr. góddörd),Arabella, Klavierspielerin, geb. 1840 zu
London,
[* 6] erhielt ihre
Ausbildung unter andern durch
Moscheles und konzertierte bereits 1855 mit Erfolg in
Berlin,
[* 7]
Leipzig
[* 8] und
Paris. 1859 verheiratete
sie sich mit
Davison, welcher als Musikkritiker der
»Times« und
Redakteur der Musikzeitung »Musical World«
in der
Lage war, ihrem
übrigens höchst bedeutenden
Talent in den weitesten
Kreisen zur
Anerkennung zu verhelfen. Zahlreiche spätere
Kunstreisen, deren eine sie 1873-74 sogar nach
Ostindien
[* 9] und
Australien
[* 10] führte, haben ihr in der
Folge einen Weltruf verschafft.
wurden von seinen Zeitgenossen alsMuster angesehen. Auch schrieb er eine
»Histoire de l'Église« (Par.
1663-78, 5 Bde.); »Fastes
de l'Église«, ein Gedicht von über 15,000
Versen (1674), u. a.
(spr. -frŏa),JohannCesar,
Kaufmann, geb. zu
Kiel,
[* 11] trat 1830 in das von seinem Großvater errichtete
HamburgerGeschäft und verschaffte demselben wohlbegründeten Weltruf. Er errichtete auf den
Inseln derSüdsee, besonders auf den
Samoa- und Tongainseln, 45 Niederlassungen und Agenturen, in denen die
Kultur der
Kokospalme, der
Baumwolle,
[* 12] des
Kaffees und
Zuckers sowie die Perlmutterfischerei betrieben wurden. Daneben suchte er die Erforschung der Südseeinseln
und Nordostaustraliens mit allen
Mitteln zu fördern und begründete 1861 ein
Museum in
Hamburg,
[* 13] für welches
er zahlreiche Reisende nach der
Südsee entsandte, die lediglich wissenschaftliche
Zwecke verfolgen durften.
Das zusammengebrachte natur- und kulturhistorische
Material wurde den Forschern zur
Verfügung gestellt, und es haben unter
andernPeters,
Finsch, Hartlaub,
Günther,
Dohrn,
Semper, Agassiz,
Kölliker, Luerssen die verschiedenen Tierklassen
und Pflanzenfamilien bearbeitet. Die
Resultate dieser Untersuchungen wurden im
»Journal des
Museum Godeffroy« (Hamb. 1871-79, 14 Hefte)
publiziert. 1879 trat eine Stockung des
Geschäfts ein, der
Handel Deutschlands mit den Samoainseln
ging an die Deutsche
[* 14]
Handels- und
Plantagengesellschaft der
Südsee über, und seit 1885 begann Godeffroy das
Museum aufzulösen. Den wertvollen
ethnographischen Teil desselben erwarb das
Museum für
Völkerkunde in
Leipzig. Godeffroy starb
(spr. god'frŏa), 1) JulesJoseph, Harfenist, geb. zu
Namur
[* 15] in
Belgien,
[* 16] machte seine
Studien auf
dem
PariserKonservatorium, widmete sich nach einer kurzen Virtuosenlaufbahn der Opernkomposition, jedoch
ohne Erfolg, und starb
2)
Félix, ebenfalls ausgezeichneter Harfenist,
Bruder des vorigen, geb. zu
Namur, erhielt seine
Ausbildung im
Konservatorium
zu
Paris, unternahm von 1839 an Kunstreisen durch ganz
Europa
[* 17] und ließ sich später in
Paris nieder. Von seinen im eleganten
Salonstil gehaltenen
Kompositionen für
Harfe und für
Klavier haben namentlich die erstern wohlverdienten
Beifall gefunden.
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