trat 1811 als
Ingenieuroffizier in die französische
Armee und machte die
Feldzüge in
Spanien
[* 2] mit, in denen er zum
Hauptmann
avancierte. Nach
NapoleonsSturz trat er in niederländische
Dienste,
[* 3] focht bei
Waterloo,
[* 4] ward später im
Ingenieurkorps angestellt
und leitete namentlich die Festungsbauten von
Nieuport und
Menin.
Da er sich dem belgischen
Aufstand von 1830 anschloß,
ward er von der provisorischen
Regierung zum Obersten und Generaldirektor des
Geniekorps und bald darauf zum Generalkriegskommissar
ernannt. 1831 wurde er Kriegsminister, dann Generalinspektor der
Festungen und des
Geniekorps, 1832
Minister des
Auswärtigen.
Er brachte die
Konvention vom zu stande, dieBelgien
[* 5] den für seine
Industrie so segensreichen
status quo sicherte. Am aus dem
Ministerium ausgeschieden, ging er als Gesandter nach
Berlin
[* 6] und, da er hier nicht
angenommen wurde,
weil er seinem König den
Eid gebrochen, nach
Lissabon,
[* 7] wo er der
KöniginMaria II. in dem
Aufstand von 1837 so
wesentliche
Dienste leistete, daß sie ihn zum
Grafen von Alviella erhob. 1839 kehrte er nach
Brüssel
[* 8] zurück und ward Staatsminister
ohne
Portefeuille. 1843 erhielt Goblet d'Alviella zum zweitenmal das
Portefeuille des
Auswärtigen, trat aber 1845 bei der
Bildung des exklusiv
katholischen
Kabinetts de
Theux zurück und widmete sich seitdem ausschließlich seinem militärischen
Amt. Nachdem er 1854 seinen
Abschied genommen, war er noch als liberaler Deputierter in der
Kammer thätig. 1864 veröffentlichte
er 2
BändeMemoiren. Goblet d'Alviella starb in
Brüssel.
und das religiös-geschichtliche
Werk »L'évolution religieuse contemporaine chez les
Anglais, les Américains et les Hindous« (1884), das auch ins
Englische
[* 10] übersetzt wurde.
(pers. Gaubruva), einer der sieben
Perser, die den falschen Smerdes stürzten;
seine Entschlossenheit führte
den
Tod desselben herbei.
Unter
Dareios war er königlicher Bogenträger und zeichnete sich in dem
Feldzug
gegen die
Skythen durch seine klugen Ratschläge aus: er deutete die symbolischen
Geschenke derselben und riet zum raschen
Rückzug.
Seit 1789 von
FriedrichWilhelm II. geadelt, schrieb er sich seitdem »Göckingk auf Daldorf
und Günthersdorf«. Als nach dem
Frieden von
Tilsit
[* 21] (1807) das Generaldirektorium in
Berlin aufgelöst wurde, nahm er seine
Entlassung und wandte sich nun wieder der
Poesie zu, die ihm seit langem fast fremd geworden war. Er hielt
sich anfangs zu
Berlin, dann bei seiner Tochter zu
Wartenberg in
Schlesien
[* 22] auf und starb daselbst. Göckingk trat zuerst
mit
»Sinngedichten« (Halberst. 1772; 2. Aufl., Leipz.
1778) auf, unter denen sich manche gelungene finden. Den »Liedern
zweier Liebenden« (Leipz. 1777, 3. Aufl. 1819) ist Gewandtheit
der
Sprache
[* 23] nicht abzusprechen, doch bleiben sie bei aller
Sinnlichkeit kalt und nüchtern.
In den »Gedichten« (Leipz. 1779-82, 3 Bde.; 3. Aufl.,
Frankf. a. M. 1821, 4 Bde.)
dürfen die poetischen
Episteln als Göckingks beste Leistungen gelten. Man hat außerdem von ihm: »Prosaische
Schriften« (Frankf. 1784);
»Charaden und Logogryphen« (das. 1817);
»NicolaisLeben und litterarischer
Nachlaß« (das. 1820). Auch
gab er
Ramlers
»Poetische Werke« (Berl. 1800, 2 Bde.)
heraus und begründete 1784 das
»Journal von und für
Deutschland«.
[* 24]
Stadt in der engl.
GrafschaftSurrey, 6 km oberhalb
Guildford, am schiffbaren
Wey, hat
Strumpfweberei und (1881) 2505 Einw. Dabei die 1871 von
London
[* 26] hierher verlegte Charterhouseschule, ein stattlicher
Bau von
Hardwicke.
Deutschland, wo sein Kompositionstalent bedeutende Anregung erhielt. Er veröffentlichte zuerst 1865 eine Violinsonate,
darauf eine Anzahl weiterer Kammermusikwerke (Violinsonaten, ein Trio, Streichquartette), für die er vom Institut de France
mit dem PreisChartier ausgezeichnet wurde, ferner Klavierstücke, Etüden und über 100 Lieder. Die Reihe seiner größern Werke
eröffnete das »Concert romantique« für Violine; weiter folgten: ein Klavierkonzert, eine »Symphonie gothique«,
»Scènes poétiques« für Orchester, eine lyrische Szene: »Diane et Actéon«, endlich 1878 die von der Stadt Paris preisgekrönte
dramatische Symphonie (mit Soli und Chören): »Le Tasse« (Tasso). An StellePasdeloups zur Leitung der von diesem begründeten Concerts
populaires berufen, hat sich auch als tüchtiger Orchesterdirigent bewährt.