Südküste des
KaspischenMeers und die Ostseite des letztern, ward aber auf der Rückreise 1774 von dem
Chan der Chaitaken
gefangen und starb 27. Juli d. J. zu Achmetkend im
Kaukasus. Seine Hauptschriften sind:
»Historia fucorum« (Petersb. 1768) und
»Reisen durch Rußland« (das. 1770-84, 4 Bde.).
5)
Leopold, Chemiker, Sohn von Gmelin 3), geb. zu
Göttingen, studierte daselbst, in
Tübingen und
Wien
[* 5]
Medizin und
Chemie,
habilitierte sich 1813 zu
Heidelberg
[* 6] und ward 1817
Professor der
Medizin und
Chemie. 1851 nahm er seine Entlassung
und starb Sein »Handbuch der theoretischen
Chemie« (Frankf. a. M. 1817-1819, 3
Tle.) war epochemachend und ist noch
gegenwärtig, in neuer
Auflage von andern besorgt und fortgeführt, das vollständigste chemische Handbuch. Außerdem schrieb
er: »Lehrbuch der
Chemie« (Heidelb. 1844);
[* 1] 1) (Schwäbisch-Gmünd) Oberamtsstadt im württemberg. Jagstkreis, 319 m ü. M.,
an der
Rems und der Remsthalbahn, ehemalige freie Reichsstadt mit
Türmen und
Mauern, hat 5
Kirchen, darunter
die prächtige gotische Heiligekreuzkirche (1351-1510 erbaut), die romanische, neuerlich stilgemäß restaurierte St. Johanniskirche
und in der
Nähe die in den
Felsen eingehauene Wallfahrtskirche St.
Salvator. Die Zahl der Einwohner beläuft sich (1885) mit
Garnison (1 Füsilier-Bat.
Nr. 121) auf 15,321, darunter 4767
Evangelische.
(Stadt im Erzherzogtum
Österreich ob der Enns, 439 m ü. M., am Ausfluß
[* 16] der
Traun aus dem Gmundener oder
Traunsee (s. d.) angesichts des fast senkrecht aus dem
See emporsteigenden, 1688 m hohen
Traunstein äußerst malerisch gelegen,
Endstation eines
Zweigs (Lambach-Gmunden) der westlichen Staatsbahnen,
[* 17] woran sich die
Dampfschiffahrt auf dem
Traunsee anschließt, und
Station der Salzkammergutbahn. Wegen seiner schönen
Lage und Umgebung sowie als
Kurort ist Gmunden im
Sommer
stark besucht.
Die Stadt hat 5 katholische und eine protest.
Kirche, ein altertümliches
Rathaus am Hauptplatz, eine gewerbliche
Fortbildungsschule,
einen
Musikverein mit
Schule, See- und
Solbäder, ein Kurhaus, eine Trinkhalle, neun
Hotels, Bierbrauerei
[* 18] und (1880) 1547 Einw. Gmunden ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft,
eines Bezirksgerichts, eines
Hauptsteueramts und der
Forst- und Domänendirektion für
Oberösterreich. In der Umgegend sind
viele schöne
Villen und
Anlagen, unter diesen die am westlichen
Ufer des
Traunsees 1 km weit sich hinziehende
Esplanade und die 1 km von der Stadt entfernten Satorischen
Anlagen. Im
See liegt das
SchloßOrt, mit dem
Lande durch eine
Brücke
[* 19] verbunden. Dabei ein neues
Schloß und
Villa der großherzoglich toscanischen
Familie.
Andre schöne
Punkte am
Traunsee sind: Altmünster
mit schöner
Kirche, Ebenzweier mit
Schloß undGarten,
[* 20] Traunkirchen, auf einer in den
See vorspringenden
Landzunge reizend gelegen, mit alter
Pfarrkirche, u. a. An der
Traun unterhalb Gmunden befinden sich einige industrielle Etablissements,
so eine Baumwollspinnerei (Theresienthal), Papierfabriken, Brettsägen,
¶
mehr
dann der berühmte Traunfall. Gmunden war schon 1188 eine Landstadt und wurde 1478 zu einer landesfürstlichen Stadt
erhoben.
Vgl. Feurstein, Der Kurort Gmunden (6. Aufl., Wien 1885).