Leber so lange mit
Wasser aus, wie dasselbe noch milchig abläuft, erhitzt die
Flüssigkeit zum
Kochen, filtriert und vermischt
sie mit
Alkohol. Das hierbei abgeschiedene Glykogen bildet ein farb-, geruch- und geschmackloses amorphes
Pulver, welches beim
Kochen
mit
Wasser kleisterartig aufquillt, sich aber von der
Stärke
[* 2] dadurch unterscheidet, daß es sich in heißem
Wasser löst und durch
Jod braun gefärbt wird. Durch
Speichel, Pankreassaft, Lebersaft,
Blut,
Diastase und verdünnte
Säuren
wird es sehr leicht in
Traubenzucker verwandelt. Vgl.
Leber.
Bisweilen muß die
Spaltung in sauerstofffreier
Atmosphäre vorgenommen werden, weil sonst die Spaltungsprodukte im Entstehungsmoment
sich verändern. Am vergleichbarsten sind die Glykoside den zusammengesetzten
Äthern, indem der
Zucker die
Rolle
des
Alkohols spielt. Derselbe ist aber in den Glykosiden ebensowenig fertig gebildet vorhanden wie der
Alkohol in den
zusammengesetzten.
Bisweilen mag das eine Spaltungsprodukt ursprünglich gar kein
Zucker sein, sondern nur durch die
Wirkung des Spaltungsmittels
in solchen übergeführt werden. Einzelne Glykoside werden durch
Säuren in
Zucker und ein weiteres Glykosid gespalten,
und dieses ist dann weiter zersetzbar, liefert aber wahrscheinlich eine andre Zuckerart als ersteres. Zu den Glykosiden gehören
die
Gerbsäuren,
Bitterstoffe, viele
Farbstoffe etc.
(griech.,
Chemiglyphie), ein von dem
EngländerPalmer 1843 erfundenes
Verfahren, erhabene,
dem
Holzschnitt ähnliche und zum
Druck auf der
Buchdruckpresse geeignete
Platten direkt nach der
Zeichnung auf galvanoplastischem
Weg zu erzeugen. Die vollkommen ebene und glatte
Fläche einer Kupferplatte wird mit
Schwefelkalium behandelt und durch das
hierbei entstehende
Schwefelkupfer geschwärzt. Ein Deckgrund aus
Wachs,
Stearin und
Bleiweiß
[* 10] wird alsdann
bis zur
Stärke eines Kartenblattes auf dieselbe gleichmäßig aufgetragen und in diesen die
Zeichnung mit senkrechten
Strichen
eingerissen, wo sie alsdann, wenn nur allein der Deckgrund entfernt ward, auf dem
Grunde der
Platte schwarz erscheint und es
dem
Künstler ermöglicht, die
Wirkung seiner
Arbeit selbst zu beurteilen. Nach ihrer Vollendung müssen
diejenigen größern
Stellen, welche beim
Druck weiß bleiben sollen, durch Verstärkung
[* 11] des Deckgrundes erhöht werden, wonach
die
Platte, mit pulverisiertem
Graphit leitend gemacht, in den galvanischen
Apparat gebracht und im übrigen wie jeder andre
für den Buchdruck bestimmte galvanische
Niederschlag behandelt wird.
2)
SamuelGottlieb, Reisender,
Neffe des vorigen, geb. zu
Tübingen, studierte daselbst
Medizin, wurde 1767 alsProfessor
der
Botanik nach
Petersburg berufen und machte auf kaiserlichen Befehl 1768-73, zuletzt mit
Pallas, Güldenstedt und Lapuchin,
eine naturwissenschaftliche
Reise durch Rußland, besuchte namentlich die Gegenden westlich vom
Don,
Baku und die persischen
Provinzen an der
¶
mehr
Südküste des KaspischenMeers und die Ostseite des letztern, ward aber auf der Rückreise 1774 von dem Chan der Chaitaken
gefangen und starb 27. Juli d. J. zu Achmetkend im Kaukasus. Seine Hauptschriften sind: »Historia fucorum« (Petersb. 1768) und
»Reisen durch Rußland« (das. 1770-84, 4 Bde.).
5) Leopold, Chemiker, Sohn von Gmelin 3), geb. zu Göttingen, studierte daselbst, in Tübingen und Wien
[* 22] Medizin und Chemie,
habilitierte sich 1813 zu Heidelberg
[* 23] und ward 1817 Professor der Medizin und Chemie. 1851 nahm er seine Entlassung
und starb Sein »Handbuch der theoretischen Chemie« (Frankf. a. M. 1817-1819, 3 Tle.) war epochemachend und ist noch
gegenwärtig, in neuer Auflage von andern besorgt und fortgeführt, das vollständigste chemische Handbuch. Außerdem schrieb
er: »Lehrbuch der Chemie« (Heidelb. 1844);