Dieser Metallkoloß hat ein
Gewicht von 12,327
Pud (201,916 kg), einen
Umfang von 18
m und eine
Höhe von
5,8 m. Er führt den
Namen
»ZarKolokol« (»Glockenkönig« oder »Kaiserglocke«)
und steht seit 1836 auf einer Granitunterlage neben dem
»Iwan Welikii«
(»Johann der
Große«) genannten Glockenturm im
Kreml zu
Moskau,
[* 7] nachdem er bis dahin in einer
Grube gelegen hatte; auch ist ein
Stück von ihm (wahrscheinlich bei
einem
Fall) ausgeschlagen. Neben ihm liegt der 5 m lange
Klöppel, von dem man sagt, daß er gar nicht zum
»ZarKolokol« gehöre,
da er für diesen zu klein sei.
Vor dem
Brand von 1812 zählte man zu
Moskau nicht weniger als 1706 Glocken. Viele derselben gingen damals zu
Grunde, zersprangen oder schmolzen, die meisten aber prangen seitdem wieder auf den
Türmen der alten Hauptstadt, und die größte
von ihnen, 1819 gegossen, wiegt 1000 Ztr. und wird vorzugsweise
Bolschoi, »die
Große«, genannt. Auch in
China
[* 8] gibt es Glocken von ansehnlicher
Größe und von hohem
Alter, so zu
Peking
[* 9] eine eiserne, 1250 Ztr. schwer und 4,50 m hoch, welche
der
Kaiser Yong-lo 1403 gießen ließ.
Alle chinesischen Glocken haben eine eigentümliche Form, indem sie sich gegen den
Schlagring
hin nicht erweitern, mit nur hölzernenKlöppeln versehen und
oben durchbohrt sind, was den
Schall
[* 10] verstärken
soll. - Mit der
Taufe der Glocken scheint auch zugleich der
Aberglaube mit aufgekommen zu sein, durch ihr
Läuten die
Gewitter vertreiben
zu können.
Dieser
Glaube spricht sich in vielen
Inschriften derselben aus, welche überhaupt die Zeit, in welcher die Glocken gegossen
wurden, meist treffend charakterisieren (s.
Glockentaufe).
Nürnberger Künstlerfamilie des 15. und 16. Jahrh., aus welcher
Miniatur- und Glasmaler, Kupferstecher,
Formschneider und Illuministen hervorgegangen sind. Die bedeutendsten sind:
1)
Albert, genannt der ältere, Kupferstecher, geboren um 1432, kopierte viel nach
Schongauer, dessen
Stil er annahm. Er war
eine Zeitlang in
Würzburg
[* 12] thätig.
2)
Albert, genannt der jüngere, Glasmaler, Formschneider und Illuminist, war bis um 1543 in
Nürnberg
[* 13] thätig. Man kennt von ihm eine
Folge von 32 Heiligenbüsten in
Holzschnitt und Glasgemälde.
seit der Mitte des 11. Jahrh. auftretende Form des
Kapitäls in der romanischen
Baukunst,
[* 19] einer umgekehrten
Glocke ähnlich, oft mit einer reichen Ornamentik überzogen (s. Figur).
(Glockengut, Glockenspeise), s.
Bronze^[= (franz., spr. brongs', verdeutscht: bróugsse), Legierungen des Kupfers mit Zinn oder mit Zinn ...] und
Glocken.
(Glöckchen), das glockentonähnliche Erklingen, welches entsteht, wenn man auf einer
Violine oderViole
eine tiefere
Saite mit dem
Bogen
[* 21] kräftig anstreicht und dabei andre
Saiten mit den
Fingern sanft berührt.
Der Glockenschlag gilt, vornehmlich
wenn er sich auf allen
Saiten gleich stark vernehmen läßt, als
Beweis einer guten, gleichmäßig vibrierenden Resonanzdecke.
(Glockenweihe), die kirchlicheWeihe der
Glocken (s. d.), welche im 8. Jahrh. aufkam.
Die
Zeremonie der Glockentaufe bestand darin, daß die neue
Glocke zuerst gewaschen, dann vom
Bischof mit heiligem
Öl im Innern und äußerlich
gesalbt wurde.
Durch diese Glockentaufe sollten die
Glocken tauglich zu ihrem sechsfachen
Beruf werden, welchen die lateinischen, häufig
auf den
Glocken eingegrabenen
Verse schildern:
Laudo Deum verum, plebem voco, congrego clerum, Defunctos
ploro, nimbos fugo, festaque honoro.
(ital.
Nota sostenuta), Gesangsmanier, welche eine Modifikation der sogen.
Messa di Voce (s. d.) ist, aber
nicht in einem allmählichen
Crescendo und
Decrescendo der
Stimme, sondern in einem gleichsam wogenden Abfluß
des
Atems besteht, wodurch fast dieselbe
Wirkung auf unser
Ohr
[* 22] hervorgebracht wird, welche man beim
Klang einer
Glocke wahrnimmt.
In den obern
Tönen namentlich der weiblichen
Stimme ist diese Gesangsmanier, am rechten
Ort angebracht, von vortrefflicher
Wirkung.
Ȇber einige neue fossile Tierformen aus dem Gebiet des
Karpathensandsteins« (das. 1850);
»Beiträge zur Kenntnis der nordischen Geschiebe und ihres Vorkommens in der Oderebene um
Breslau« (das. 1854-56) und »Geognostische
Beschreibung der preußischen Oberlausitz« (Görl. 1858).