(Phalangidae), mit vier sehr langen und dünnen Beinpaaren, mit scherenförmigen Kieferfühlern, ohne
Spinndrüsen; atmen
ausschließlich durch gewöhnliche
Tracheen
[* 2] (s. d.). Hierher unter andern der
Kanker (Phalangium opilio).
4)
Afterskorpione (Pseudoscorpionidae), ähnlich den vorigen, jedoch sehr klein, mit gewöhnlichen
Tracheen und ohne Giftstachel.
Hierher unter andern der
Chelifer oder
Bücherskorpion (s. d.).
derKontinente, der charakteristische
Aufbau der
Kontinente, wie er sich einesteils in der
verschiedenen Art des Verlaufs der Grenzlinien zwischen
Festland und
Meer
(horizontale Gliederung), andernteils in der verschiedenen
Lage einzelner
Punkte der
Kontinente nach ihrer
Höhe über dem Meeresspiegel (vertikale Gliederung) ausdrückt. Für die
horizontale Gliederung
bieten die gewöhnlichen topographischen
Karten als die Horizontalprojektionen der
Kontinente ein ausreichend gutesBild.
Ziffermäßig wird die Horizontalgliederung am besten durch die Verhältniszahlen zwischen Flächeninhalt und
Länge der Meeresküsten
(letztere gleich 1 gesetzt) charakterisiert,
Zahlen, welche für die einzelnen
Kontinente, mit dem am wenigsten gegliederten
beginnend, folgende
Werte ergeben:
Die vertikale Gliederung ist aus den mit gewöhnlicher Schraffierungsmethode hergestellten
Karten nur
schwer, besser aus einer Anzahl von
Durchschnitten
(Profilen), am deutlichsten aus Höhenschichtenkarten erkennbar, während
es an einer gleich charakteristischen Zahlenangabe, wie es die
oben beschriebene für die
horizontale Gliederung ist, fehlt;
denn die Registrierung der mittlern
Erhebung derKontinente über dem
Meer
(Afrika
[* 6] 660 m,
Asien
[* 7] 500 m,
Amerika
[* 8] 410 m,
Europa
[* 9] 300 m,
Australien
[* 10] 250 m) läßt die
Frage nach Verteilung von
Hoch- und Tiefland (ob häufig wechselnd, ob in großen
Strecken auftretend) offen, ähnlich etwa wie sich in der Zahl für die mittlere
Temperatur eines
Ortes bald sehr
große, bald nur unbedeutende Schwankungen zwischen
Maximal- und Minimalwerten der
Temperatur verbergen können.
(Extremitäten), die vorzugsweise zum Ortswechsel dienenden Anhänge des Leibes bei niedern und höhern
Tieren.
In ihrer einfachsten Form (bei
Ringelwürmern) sind sie ungegliederte Fortsätze, gewöhnlich jedoch bestehen sie aus
mehreren
Gliedern, die unter sich durchMuskeln
[* 11] beweglich sind und so eine gegenseitige
Annäherung
(Beugung)
[* 12] und
Entfernung (Streckung) zulassen, wie denn auch die Gliedmaßen als
Ganzes an den
Rumpf angezogen oder von ihm weggestreckt werden
können.
Ihre Zahl ist bei manchen
Tieren eine sehr große. In gewissen
Fällen (z. B. bei
Krebsen) können Gliedmaßen, welche in der
Jugend zum
Schwimmen dienen, von den erwachsenen
Tieren als
Fühler zum
Tasten oder als
Kiefer zum
Kauen oder
als
Beine zum
Gehen verwandt
werden. -
Speziell bei den
Wirbeltieren unterscheidet man unpaare und paare Gliedmaßen. Erstere sind vorzüglich
bei den
Fischen verbreitet und bilden die
Rücken-,
Schwanz- und Afterflosse. Die paaren Gliedmaßen (sogen. vordere
und hintere Extremitäten) gehen vom
Rumpf in der
Brust- und Lendengegend ab. Bei den
Fischen und zum Teil auch bei den
Seesäugetieren
sind sie gleichfalls
Flossen, bei den
Vögeln sind die vordern zu
Flügeln umgestaltet, sonst dienen sie allgemein als
Beine
zum
Kriechen und
Gehen, seltener zum
Greifen. Vgl.
Bein und
Arm.
(Mica,
Katzengold und
Katzensilber),
Gruppe von
Mineralien
[* 13] aus der
Ordnung der
Silikate, wichtige Gemengteile vieler
weitverbreiteter
Felsarten, kristallisieren monoklinisch, besitzen geringe
Härte, meist von 2-3, ein spez. Gew. von 2,7-3,
Pellucidität meist in höhern, immer mindestens in mittlern
Graden und sehr vollkommene basische
Spaltbarkeit,
so daß sie in ungemein feine, meist elastisch biegsame
Lamellen zerteilt werden können. Die Glimmer sind
Silikate, wesentlich
von
Thonerde und
Kali (oder
Natron), wozu in vielen
Spezies auch
Magnesia (und
Eisenoxydul) tritt; bisweilen begleitet
Lithion das
Kali, und neben
Thonerde findet sich
Eisenoxyd.
Kalk fehlt gewöhnlich, dagegen enthalten die Glimmer
Wasser, welches
erst beim
Glühen entweicht, und oft auch
Fluor. Die chemische
Natur sehr vieler
Glieder
[* 14] der Glimmergruppe ist noch nicht ganz
befriedigend festgestellt.
Meroxen
(Biotit zum Teil, sogen. optisch einachsiger Glimmer zum Teil,
Magnesiaglimmer zum Teil) in meist tafelartigen
Kristallen, ein- oder ausgewachsen, derb in individualisierten
Massen, in schaligen, körnig-blätterigen und schuppig-schieferigen
Aggregaten, mild, bisweilen fast spröde, in dünnen
Lamellen elastisch biegsam, bricht das
Licht
[* 15] nicht doppelt,
Härte 2,5-3,
spez. Gew. 2,8-3,2, meist
sehr dunkel, grün, braun, schwarz, grau gefärbt, mit starkem metallartigen Perlmutterglanz, gewöhnlich in sehr geringem
Grad pellucid, von sehr schwankender chemischer
Zusammensetzung, enthält 10-30 Proz.
Magnesia, oft bedeutende
Mengen von
Eisenoxydul,
5-11 Proz.
Kali (auch etwas
Natron), 11-20 Proz.
Thonerde, 1-13 Proz.
Eisenoxyd und 38-43 Proz.
Kieselsäure, auch etwas Titansäure,
Fluor und
Wasser.
Zinnwaldit (Lithionit, Rabenglimmer, Lithionglimmer zum Teil), monoklin, grau, braun oder dunkelgrün, vom
spez. Gew. 2,816-3,19, enthält neben Kali (und sehr spärlich Natron) 1,5-5 Proz. Lithion, 4-8 Proz. Fluor, 8-15 Proz. Eisenoxydul
(mit etwas Oxyd), auch Wasser, bisweilen Rubidium, Cäsium, Thallium. Nach Tschermak sind die Zinnwaldite Mischungen von K6(Al2)3Si6O24
^[K6(Al2)3Si6O24] mit Fe12Si6O24 und Si10Fl24O8 ,
wobei die Kaliumverbindung zur Hälfte durch die entsprechende Lithiumverbindung, die Fluorverbindung
zum Teil durch die entsprechende Wasserstoffverbindung vertreten ist. Zinnwaldit schmilzt sehr leicht unter Aufwallen zu farblosem,
braunem oder schwarzem Glas, wird von Säuren unvollständig zerlegt und findet sich besonders aus Zinnerzlagerstätten im
Erzgebirge und in Cornwall.
Muskovit (Phengit, optisch zweiachsiger Glimmer zum Teil), monoklin, ein- und aufgewachsen, derb und eingesprengt, in individualisierten
Massen und in schaligen, blätterigen, schuppigen und schieferigen Aggregaten, basisch höchst vollkommen spaltbar, mild, in
dünnen Lamellen elastisch biegsam. Härte 2-3, spez. Gew. 2,76-3,1,
farblos, auch gelb, grau, grün, braun, mit metallartigem Perlmutterglanz, pellucid in hohen und mittlern
Graden, das Licht doppelt brechend, von sehr schwankender chemischer Zusammensetzung. Er enthält 6,6-10,4 Proz.
Kali, 0,3 bis 1,6 Proz. Natron, sehr wenig Kalk und Magnesia, 1,3-2,8 Proz. Eisenoxydul, auch etwas Manganoxydul, 0-8,7 Proz. Eisenoxyd,
25,8-36,8 Proz. Thonerde, 1-5 Proz. Wasser, bis 1,3 Proz. Fluor und 45,5-51,8 Proz. Kieselsäure, bisweilen
auch Lithion und Titansäure.
Paragonit (Natronglimmer), nur in der Form eines feinschuppigen Glimmerschiefers bekannt, Härte 2-2,5, spez. Gew. 2,778, gelblichweiß,
grauweiß, mit schwachem Perlmutterglanz, verhält sich optisch wie Muskovit und ist auch chemisch diesem analog konstituiert,
da er der Formel H4Na2(Al2)3Si6O24 ^[H4Na2(Al2)3Si6O24]
entspricht. Er findet sich am
Monte Campione in Tessin,
im Pfitsch- und Zillerthal und auf Syra. Ein Barytglimmer in weißen, feinschuppigen Aggregaten,
aus dem Pfitschthal, enthält 4,65 Proz. Baryt und entspricht in seiner chemischen Konstitution dem einfachst zusammengesetzten
Kaliglimmer.
Schon früher benutzte man Glimmer zu Feuerthüren, um das Feuer fortwährend beobachten zu können; jetzt werden schöne große
Platten zu Fenstern in Maschinenwerkstätten und auf Kriegsschiffen, auch zu Lampencylindern verarbeitet,
die vor den Glascylindern viele Vorzüge besitzen. Auch hat man mit großem Vorteil matt geschliffene Glimmerplatten zum
Verdecken von Kronleuchtern und als Reflektoren benutzt, wozu sie sich ihrer großen Leichtigkeit wegen besonders eignen.
Aus Glimmerabfällen stellt man die Glimmerbrokate her, welche zu Granittapeten, Galanteriewaren etc.,
gefärbt und ungefärbt, benutzt werden. Sehr wichtig erscheint endlich die Benutzung des vollkommen klaren und farblosen
Glimmers zu Schutzbrillen für Metallarbeiter. Der Glimmer zerbricht nicht und gewährt daher vollkommenen Schutz, während Glasbrillen
häufig die Gefahr vergrößern. Die Glimmerbrillen sind außerordentlich leicht und billig.