welches sein Feldzugsleben zum Gegenstand hatte, und dem sich die »Campaigns at
Washington
[* 2] and
NewOrleans« (1847) anschlossen. Aus der langen
Reihe seiner übrigen
Schriften erwähnen wir: »The
Chelsea pensioners«
(1829, 3 Bde.);
JohannWilhelmLudwig, namhafter deutscher Dichter, geb. zu
Ermsleben im Halberstädtischen, studierte
zu
Halle
[* 4]
Jurisprudenz. Im freundschaftlichen
Verkehr mit den Dichtern
Uz und
Götz bildete er hier sein poetisches
Talent weiter aus, und durch das gemeinschaftliche
Studium des
Anakreon sowie englischer Vorbilder entstand der
»Versuch in scherzhaften
Liedern« (Bd. 1 u. 2, Berl.
1744-45; Bd. 3, 1753), der mit allgemeinem Beifall aufgenommen
wurde.
Von
Halberstadt aus knüpfte er mit allen Männern, die irgend von litterarischer Bedeutung waren,
Verbindungen an, und enthusiastisch
und uneigennützig, wie er war, schwang er sich zu einer Art
Protektor der deutschen Dichterjugend und zu einem populären
Mäcen
(»Vater Gleim«) empor. Die
Briefe an seine
Freunde waren mit fast weiblicher Zärtlichkeit geschrieben; er ließ die Bildnisse
aller auf seine
Kosten malen und stellte sie in einem besondernZimmer auf, das er seinen
»Musen- und Freundschaftstempel«
nannte.
Jeden
Keim des
Guten oder dessen, was er dafür hielt, pflegte er mit
Eifer und wirkte so unendlich anregend und fördernd für
das junge
Geschlecht. Er setzte seinen
Ehrgeiz darein, als ein litterarischer Werber junge
Kräfte für die
Dichtkunst zu gewinnen,
unterstützte zahlreiche arme junge Dichter aus seinen doch immer beschränkten
Mitteln, war unermüdlich,
ihnen
Protektionen,
Ämter,
Gehalte,
Geschenke, einträgliche
Arbeiten zu verschaffen, suchte bald
Halberstadt durch Heranziehung
hervorragender Schriftsteller zu einem deutschen
Athen
[* 11] zu erheben und hielt bald das
BerlinFriedrichs d. Gr.
(dem er mit abgöttischer
Verehrung anhing) für ein solches.
Sanguinisch, weichherzig, immer zum
Besten redend, erstrebte Gleim das
Beste der deutschen Litteratur. Was derselben eigentlich
fehlte, begriff er
nicht;
Lessings energische Männlichkeit und kritische Strenge erschreckten ihn in seiner
Jugend so sehr
wie im
Alter die
Schiller-GoetheschenXenien. Seine unermüdliche Produktivität war durchaus eklektischer
Natur und vielfach
seicht. Den größten Aufschwung nahm er im Beginn des Siebenjährigen
Kriegs, wo er mit den »Liedern
eines preußischen Grenadiers« der
Begeisterung für
Friedrich II. schlagenden
Ausdruck gab und der
Vorläufer der deutschen
politischen
Lyrik ward.
Weiterhin dichtete Gleim im buntesten
Wechsel und Wirrwarr Schäfergedichte im alten steifen
Ton der
Franzosen und gleichzeitig
Romanzen im Bankelsängerstil,
Fabeln,
Sinngedichte, horazische und anakreontische
Oden, sogen.
Volkslieder, erzählende Gedichte.
Seinen schon in der Kindheit gehegten
Gedanken, ein
Buch wie die
Bibel
[* 12] zu schreiben, suchte er noch im späten
Alter auszuführen
in seinem »Halladat, oder das rote
Buch« (Halberst. 1774, 4. Aufl. 1812). Der Anakreontiker
undGrenadier bewegt sich hier in erhabenen
Sphären, redet von Gott oder erzählt orientalische
Parabeln,
im
Klang fremdartiger
Namen schwelgend.
Obwohl seine
Freunde das Werk priesen, blieb es doch unbeachtet, wie seine
»GoldenenSprüche des
Pythagoras« (Halberst. 1785),
von denen er selbst meinte, sie seien ihm unter den
Händen zu silbernen geworden. Wiewohl seit 1801 erblindet,
bewahrte er sich doch die stille Heiterkeit des
Geistes bis an seinen
Tod, der am erfolgte.
SeinerAnordnung gemäß
wurde er in seinem
Garten
[* 13] bei
Halberstadt begraben.
KlopstocksOde, die seinen
Namen trägt, hat ihn seiner Persönlichkeit nach
treu gezeichnet. Gleim war nie verheiratet, sein
Herz hatte
nur für die
FreundschaftRaum.
Seine
Nichte, die unter dem
Namen Gleminde gefeierte
SophieDorothea Gleim, besorgte sein einfaches Hauswesen. Unter den zahlreichen
im
Druck erschienenen
Produkten heben wir außer den genannten noch hervor: »Fabeln« (Berl. 1756-57);
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Frankfurt,
[* 14]
Kreis
[* 15]
Oststernberg, am fischreichen Ankensee, hat zahlreiche eisenhaltige
Quellen, bedeutende Seidenfabrikation, Braunkohlengruben und (1885) 1336 evang.
Einwohner.
Dorf in der bayr.
Pfalz, nordwestlich bei
Landau,
[* 16] anmutig am
Fuß der
Vogesen gelegen, hat eine besuchte
Kaltwasserheilanstalt nebst
Molken- und
Traubenkur, eine Simultankirche,
Papier-,
Maschinen- und Zigarrenfabrikation, starke
Traubenversendung und (1885) 530 Einw. Dabei die großartige Burgruine
Scharfeneck.
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