Teil des
Stammes bisweilen dicht gedrängt stehenden, verästelten, bis 12
cm langen
Dornen und oft 30
cm langen
Hülsen mit süßem
Fruchtfleisch, wird bei uns in mehreren
Varietäten und namentlich in Südeuropa vielfach angepflanzt und häufig
Christusakazie
genannt, weil man seine
Dornen für das
Material zu
Christi Dornenkrone hält. Das
Holz
[* 2] des
Baums ist von
außerordentlicher
Güte und wird vom
Drechsler, Tischler etc. verarbeitet. Die Samenhülsen dienen in
Amerika
[* 3] zum Viehfutter
und geben wegen der Süßigkeit des
Markes einen
Met. Die
Dornen gebrauchen einige amerikanische
Völker selbst zu
Pfeilen.
AuchGleditschia inermis Mill., mit kleinern
Dornen und einsamigen
Hülsen ohne
Fruchtfleisch, aus den südlichern
StaatenNordamerikas, sowie Gleditschia sinensisLam. (Gleditschia horridaWilld.), mit besonders in der
Jugend doppelt gliederten Blättern, sehr starken,
verästelten
Dornen, aufrechter, dicker, mit
Mark gefüllter
Hülse,
[* 4] aus
China
[* 5] und der
Mongolei, werden bei uns kultiviert.
Joseph Aloys, unter dem
NamenLudwig Dellarosa bekannter Bühnendichter und Romanschriftsteller, geb. zu
Wien,
[* 7] trat in den niedern
Staatsdienst und starb in
Wien. Seine schriftstellerische Thätigkeit
begann er (anonym) bereits 1794 und setzte sie bis 1840 fort.
Seinen Lokalstücken und Zauberpossen, deren er etwa 50 geschrieben,
und unter denen »Der rote
Turm«,
[* 8] »Die Musikanten auf dem
HohenMarkt«,
»Adam Kratzerl«,
»HerrJoseph und
Frau Bäberl« die bekanntesten
sind, bereitete F.
Raimund, der sein Schwiegersohn wurde, durch seine eignen
Schöpfungen ein frühes Ende.
Aber alsL. Dellarosa beherrschte Gleich lange Zeit den Romanbüchermarkt und die erhitzte
Phantasie des hyperromantischen untern
Lesepublikums. Er schrieb mehr als 100
Bände, und die
Titel sprechen deutlich für die Art, in welcher er als
Typus angesehen
werden kann. Selbst noch die Romantitel seiner letzten Jahre lauten: »Das
Totengericht um
Mitternacht in den unterirdischen Schauerklüften«, »Die Höllenbraut,
oder die gespenstigen Rächer«, »Die Geisterglocke im Räuberturm«,
»Die Schauernächte im
SchloßKrakow« etc. Gesammelt erschienen von ihm
»Komische Theaterstücke«
(Brünn
[* 9] 1820). Gleich gründete 1831 auch
die
»KomischenBriefe des
Hans Jörgel vonGumpoldskirchen«, eine
Wiener Lokalzeitschrift im
Dialekt, welche
heute noch besteht.
Der nördlich gelegene
KleineGleichberg (auch Steinsburg genannt) bietet eine schöne Rundsicht
und ist nahe seiner
Spitze von drei mächtigenGürteln bloßliegenden zertrümmerten Basalts umgeben.
1) drei alte, auf ebenso vielen benachbarten
Bergen
[* 10] in
Thüringen gelegene
Schlösser. Die eigentliche
Burg
(auch das
WanderslebenerSchloß genannt), 372 m ü. M., liegt im preußischen Regierungsbezirk und
Landkreis
Erfurt,
[* 11] unfern des
FleckensWandersleben, auf einem kegelförmigen
Berg. Das Hauptgebäude ist ziemlich verfallen;
erhalten sind noch ein an 22 m hoher
Turm an der äußersten östlichen
Ecke, Überbleibsel von hohen Ringmauern
und
Keller. Mit
Bestimmtheit wird dieses
Schlosses erst 1088 gedacht, in welchem Jahr es von
KaiserHeinrich IV. belagert, aber
vom
Markgrafen Eckbert II. erfolgreich verteidigt wurde.
Später wurden die
Grafen von
Tonna mit der
Burg
belehnt, die seit
Erwin (gest. 1193) davon den
NamenGrafen von Gleichen annahmen und seit 1416 in die beiden
Linien Gleichen-Blankenhain
und Gleichen-Tonna zerfielen.
Merkwürdig ist besonders
Ernst,
Graf von Gleichen, der, wie die
Sage berichtet, auf dem Kreuzzug von 1228 in
Palästina
[* 12] in türkische
Gefangenschaft geriet und als Sklave verkauft wurde. Die schöne Tochter seines
Herrn, Melechsala, liebte
ihn und entfloh mit ihm. In
Venedig
[* 13] erfuhr der
Graf, daß seine
Gattin noch am
Leben sei, eilte daher nach
Rom und
[* 14] erwirkte sich
vom
PapsteDispens, zwei
Frauen zu haben. Die Türkin ließ sich taufen und ward mit dem
Grafen getraut,
die frühere
Gattin aber, eine Gräfin von
Käfernburg oder
Orlamünde, nahm das
Paar freundlich auf.
Der angebliche Grabstein des
Grafen, früher in der Klosterkirche auf dem
Petersberg in
Erfurt, befindet sich jetzt im
Dom daselbst.
Übrigens hat die historische Forschung die
Erzählung von der durch päpstlichenDispens legitimierten
Doppelehe längst in das Gebiet romantischer
Fabeln verwiesen, aus welchem
Musäus sie für sein Volksmärchen »Melechsala«
entnahm.
Vgl. H.
Döring, Der
Graf von Gleichen, romantische Volkssage (Gotha
[* 15] 1836).
2) ZweiBergkegel südöstlich von
Göttingen,
[* 20] 425 und 428 m hoch, dicht bei einander liegend, mit den
Burgtrümmern Neuen-Gleichen und
Alten-Gleichen, werden besonders von
Göttingen aus viel besucht.
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