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Glasurrisse den Wert des Gegenstandes nicht, werden vielmehr ebenfalls dekorativ verwertet, indem man sich bemüht, die Glasurrisse über das ganze Gefäß [* 2] regelmäßig wie die Maschen eines Netzes zu verteilen.
Weiteres s. Craquelé.
Glasurrisse den Wert des Gegenstandes nicht, werden vielmehr ebenfalls dekorativ verwertet, indem man sich bemüht, die Glasurrisse über das ganze Gefäß [* 2] regelmäßig wie die Maschen eines Netzes zu verteilen.
Weiteres s. Craquelé.
die Versicherung von Spiegel- und Glasscheiben gegen Bruchschäden, soweit dieselben durch Unfall oder Böswilligkeit dritter Personen verursacht werden. Auch haftet sie für die durch Feuersbrunst oder Gasexplosion verursachten Beschädigungen des versicherten Glases, insofern letzteres nicht schon gegen Feuersgefahr versichert ist. Dagegen leistet sie in der Regel keinen Ersatz für Schäden, welche durch kriegerische Gewalt oder Aufruhr veranlaßt, oder durch den Versicherten selbst oder mit seinem Vorwissen durch andre absichtlich oder durch grobe Fahrlässigkeit verschuldet sind.
Die Prämienhöhe richtet sich nach dem Grade der Gefährdung, so nach der Breite [* 3] der Straßen und Trottoirs, nach der Lage der Fenster, Art des Gewerbebetriebs etc. sowie nach dem Umfang des versicherten Gegenstandes. Veränderungen, welche im Lauf des Versicherungsvertrags eintreten, und durch welche der Inhalt dieses Vertrags berührt wird, sind der Gesellschaft anzuzeigen. Die in Deutschland [* 4] erst zu Anfang der 60er Jahre eingebürgert, wird teils von eigens zu diesem Zweck begründeten Gesellschaften, teils als Nebenzweig von andern, namentlich Feuerversicherungsanstalten, betrieben.
Von den erstern sind die Altonaer, die Rostocker, die Bremer und die Brandenburger Gegenseitigkeitsgesellschaften und die Stuttgarter Süddeutsche, die Mannheimer Allgemeine, die Berlinische, Hannoversche, Kölnische Glasversicherungs-Aktiengesellschaften zu nennen, von letztern die Schlesische Feuerversicherungsgesellschaft, die Oldenburger Versicherungsgesellschaft, die Gladbacher Feuerversicherungsgesellschaft, die Frankfurter Transport- u. Glasversicherungs-Aktiengesellschaft, Aachen-Leipziger Versicherungs-Aktiengesellschaft, Union in Berlin, [* 5] Kölnische Unfallversicherungsgesellschaft Deutscher Lloyd. Zu diesen treten noch einige in Deutschland wirkende ausländische Gesellschaften, z. B. die Londoner Glasversicherungsgesellschaft, hinzu. - In Österreich-Ungarn [* 6] besteht nur eine besondere Glasversicherungsgesellschaft (die Erste Wiener), mehrere andre Institute betreiben das Geschäft als Nebengewerbe.
s. Sandsteine. ^[= mehr oder weniger feste Gesteine, die fast ausnahmslos aus der Verkittung von Sanden hervorgegangen ...]
aus Glaswolle hergestellte Watte. ^[= Tafeln locker zusammenhängender Gespinstfasern. Die baumwollene W., welche am gebräuchlichsten ...]
s. Glasspinnerei. ^[= die Kunst, Glas in sehr feine Fäden zu verwandeln, welche nach Art der gewöhnlichen Gespinstfasern ...]
zwei Flüsse [* 7] des Rheingebiets in der Schweiz, [* 8] ein Zufluß der Thur in Appenzell [* 9] und St. Gallen und ein unmittelbarer Rheinnebenfluß auf Züricher Gebiet. Der erstere entspringt in der Berggegend von Schwellbrunn, fließt durch Herisau und Oberglatt und mündet bei Glattbruck in die Thur. Die Züricher Glatt kommt als Aa vom Bachtel, bildet in der Hochebene zwei durch das gewerbreiche Aathal verbundene Seen: den Pfäffiker- und Greifensee, und nimmt erst, wo sie den letztern verläßt, den Namen an, um durch den 96 m langen Abflußstollen von Rheinfelden (1821 gebohrt) in den Rhein zu münden. Der Fluß ist, vom Greifensee an gerechnet, 26 km lang. Das Glattthal, breit und flach, ist Versumpfungen ausgesetzt. Seit längerer Zeit sind von seiten der Züricher Regierung Vorarbeiten für umfängliche Korrektion eingeleitet, aber noch nicht zur Ausführung gelangt.
s. Schollen. ^[= (Flachfische, Plattfische, Pleuronectoidei Flem.), Fischfamilie aus der Ordnung der Weichflosser, ...]
s. v. w. Bleiglätte, ^[= s. Bleioxyd.] s. Bleioxyd.
eine feine, harte, glatte Eisdecke, welche den Erdboden überzieht, wenn derselbe durch eine mehrere Tage anhaltende Kälte bis unter 0° abgekühlt worden ist und dann ein feiner Regen fällt. Die Wassertropfen erstarren unter diesen Umständen in dem Augenblick, wo sie den Boden berühren, und überziehen alle Gegenstände gleichmäßig mit einer Eisdecke. Ist der Regen sehr stark, so erwärmt er den Boden, das Eis [* 10] schmilzt wieder, und es kann sich kein Glatteis bilden. Außerdem bildet sich auch Glatteis, wenn sich bei ruhiger Luft und starker Kälte die Wasserbläschen und feinen Regentröpfchen bis unter 0° abkühlen, ohne aus dem flüssigen Zustand in den festen überzugehen. Sobald diese Wassertröpfchen bei ihrem Herabfallen einen festen Gegenstand treffen, erstarren sie und überziehen ihn mit einer Eiskruste.
s. Arrhenatherum. ^[= Beauv. Gattung aus der Familie der Gramineen (oft zur Gattung ^[Abb.: Arrhenatherum ...] [* 11]
hereinnehmen, Börsenausdruck, s. v. w. Effekten hereinnehmen, ohne besondern Report zu berechnen.
s. Kalander. ^[= (Kalandermaschine, v. franz. calandre, Rolle, Mange), eine der wichtigsten Appreturm ...] [* 12]
(Balaenidae), Familie der Seesäugetiere (s. d.). ^[= (Natantia), s. Waltiere.]
[* 13] Grafschaft in der preuß. Provinz Schlesien, [* 14] welche, den südlichsten Teil des Regierungsbezirks Breslau [* 15] (die Kreise [* 16] Glatz, Habelschwerdt und Neurode) umfassend, halbinselartig nach Böhmen [* 17] hineinragt und ein Areal von 1635,78 qkm (29,69 QM.) mit (1885) 176,450 Einw. (1880: 6691 Evangelische und 345 Juden) umfaßt (s. Karte »Schlesien«). Sie bildet im Innern eine von SO. nach NW. sich hinziehende Hochebene von ca. 320 m mittlerer Höhe, die fast auf allen Seiten von Gebirgen eingeschlossen wird (Glatzer Gebirgskessel).
Die einzelnen Züge dieses Glatzer Gebirges sind auf der rechten Seite der Neiße [* 18] das Glatzer Schneegebirge mit dem Großen Schneeberg (1424 m) und das Reichensteiner Gebirge mit dem Heidelberg [* 19] (879 m), auf der linken Seite der Neiße das Habelschwerdter Gebirge mit dem Langenauer Heidelberg (942 m), das Heuscheuergebirge mit der Großen Heuscheuer (920 m) und das Eulengebirge mit der Hohen Eule (1000 m). Der Hauptfluß ist die Glatzer Neiße (s. Neiße 2), welche auf der rechten Seite die Wölfel mit dem prächtigen Wölfelsfall und die Landecker Biele und auf der linken die Habelschwerdter Weistritz, die Reinerzer Weistritz und die Steine empfängt.
Das Land, neuerdings durch die Linien Breslau-Mittelwalde und Dittersbach-Glatz der Preußischen Staatsbahn sowie durch die Bemühungen des Glatzer Gebirgsvereins mehr in den allgemeinen und in den Touristenverkehr gezogen, ist reich an Mineralquellen (Reinerz, Kudowa, Landeck, Langenau etc.) und in der Thallandschaft, besonders an der Steine, recht fruchtbar. Auf den Höhen werden vorzugsweise Hafer [* 20] und vorzüglicher Flachs gebaut, daher viel Leinweberei und Bleichen.
Die ansehnlichen Bergweiden unterstützen die Viehzucht, [* 21] deshalb sind Butter- und Käsewirtschaft berühmt. Etwa 33 Proz. der Gesamtoberfläche des Landes sind mit Waldungen bedeckt. Unter den nutzbaren Mineralien [* 22] sind zu nennen: Steinkohlen im NW., Erze, Marmor, Kalk- und Sandsteine in mächtigen Lagern, Torf, jedoch noch unbenutzt, auf den Seefeldern. Unter den Fabriken sind solche für Papier, Tuch, Zucker, [* 23] Zündhölzer u. Glas [* 24] anzuführen. Die Grafschaft Glatz war früher der Gegenstand vielfacher Streitigkeiten zwischen Böhmen, das dieselbe innehatte, und Polen, dem sie ursprünglich angehörte. Von Böhmen kam sie 1278 an das Herzogtum Breslau, 1290 an Schweidnitz, [* 25] 1301 an ¶
Münsterberg, [* 27] dessen Herzog Boleslaw II. Glatz 1322 an Böhmen wieder verkaufte. Georg Podiebrad von Böhmen verlieh es 1462 seinem Sohn Heinrich von Münsterberg, dessen Sohn Karl I. die Grafschaft 1500 seinem Schwager Ulrich, Grafen von Hardegg, verkaufte. Dessen Neffe Christoph verkaufte sie 1534 an Österreich. [* 28] Nachdem sie Ferdinand I. an den Freiherrn v. Bernstein [* 29] versetzt hatte, brachte sie Ernst, Erzbischof von Salzburg, [* 30] an sich, nach dessen Tod (1554) sie von Ferdinand wieder eingezogen und 1578 für immer mit Böhmen vereinigt wurde. Im J. 1623 machte Kaiser Ferdinand II. die Grafschaft Glatz seinem Bruder, dem Bischof Karl von Breslau, zum Geschenk, nach dessen Tod sie der Kaiser zu einer besondern Landschaft erhob und von einem Landeshauptmann verwalten ließ, bis sie 1742 von Maria Theresia mit Schlesien an Preußen [* 31] abgetreten wurde.
Vgl. Wedekind, Geschichte der Grafschaft Glatz (Neurode 1857);
Kutzen, Die Grafschaft Glatz (Glogau [* 32] 1873);
»Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz« (hrsg. von Volkmer u. Hohaus, Habelschw. 1883 ff.);
»Vierteljahrsschrift für Geschichte und Heimatkunde der Grafschaft Glatz« (hrsg. von Scholz, das. 1881 ff.);
die Reisehandbücher von Peter (das. 1881) und Nentwig (Schweidnitz 1885).
Die gleichnamige Hauptstadt der Grafschaft und des Kreises Glatz (böhm. Kladsko) liegt 294 m ü. M. in dem hier engen Thal [* 33] der Neiße, an den Linien Breslau-Mittelwalde u. Dittersbach-Glatz der Preußischen Staatsbahn und ist eine Festung [* 34] zweiten Ranges. Mit ihren meist engen Straßen steigt sie terrassenförmig hauptsächlich am linken Neißeufer den felsigen Festungsberg hinan, auf dessen Höhe die alte Festung steht. Diese, fast in der ganzen Grafschaft sichtbar, hat auf ihrem höchsten Punkt (63 m über der Neiße, 370 m über der Ostsee) einen runden Observationsturm (Donjon), von dem man die schönste Rundschau auf das Glatzer Ländchen hat.
Die Festungswerke sind größtenteils in den Felsen gesprengt. Auf dem rechten Ufer der Neiße befindet sich die von den Preußen 1745-50 angelegte neuere Festung, der Schäferberg. Beide Festungen stehen miteinander in Verbindung. Die Stadtbefestigung ist aufgegeben worden, auf ihren eingeebneten Werken entsteht ein neuer Stadtteil mit breiten Straßen in gesunder Lage. Von den 3 Kirchen (2 katholischen und 1 evangelischen) ist besonders die sehr alte Stadtpfarrkirche bemerkenswert; in ihr befinden sich die Grabmäler von sieben schlesischen Herzögen. Die Einwohnerzahl beträgt (1885) mit Garnison (1 Inf.-Reg. Nr. 132 und 2 Kompanien Festungsartillerie Nr. 6) 13,585 Seelen, darunter 2402 Evangelische und 276 Juden. hat Zigarren-, Gamaschen- und Maschinenfabrikation, Eisengießerei, [* 35] Bierbrauerei [* 36] und Destillation [* 37] und ist Sitz eines Landgerichts (für die elf Amtsgerichte zu Frankenstein, Glatz, Habelschwerdt, Landeck, Lewin, Mittelwalde, Münsterberg, Neurode, Reichenstein, Reinerz und Wünschelburg). Glatz besitzt ein katholisches Gymnasium mit einer Erziehungsanstalt (Konviktorium), 2 Waisenhäuser, ein Krankenhaus, [* 38] ein Bürgerhospital mit Siechenanstalt etc. -
Die Stadt Glatz soll unter König Heinrich I. erbaut worden sein und erhielt in der Folge eine so starke Befestigung, daß sie 1429 von den Hussiten vergeblich belagert wurde. Während des Dreißigjährigen Kriegs ward sie 1622 von den Kaiserlichen erobert und mehrere Male von den Schweden [* 39] vergebens berannt. Nachdem sie preußisch geworden, ward sie 1760 von Laudon belagert und die Citadelle durch Überfall genommen. Von Friedrich d. Gr. mit neuen Befestigungen versehen, erfuhr Glatz 1807 noch eine hartnäckige Belagerung von seiten der Bayern [* 40] und Württemberger; schon war das verschanzte Lager erstürmt und die Übergabe beschlossen, als der Tilsiter Friede Glatz im Besitz Preußens [* 41] ließ.