die
gegen die sozialistischen Utopien gerichteten »Gli umanitari« und »Gli
immobili ed i semoventi« (1841) u. a. Bis 1844 zirkulierten Giustis Gedichte nur handschriftlich.
Erst das Erscheinen einer ohne sein
Wissen gedruckten verfälschten
Ausgabe derselben bewog ihn, selbst eine
Ausgabe zu veranstalten
(»Versi«,
Bastia 1845). Nach der
ErhebungPius' IX. auf den päpstlichen
Stuhl, die auch Giusti mit der
Hoffnung
auf eine
WiedergeburtItaliens
[* 2] erfüllte, erschienen von ihm: »Il congresso de' Birri« und »I
spettri del 4 settembre«. 1848 wurde er zweimal in die toscanische Deputiertenkammer gewählt;
Der
Schmerz hierüber verschlimmerte sein körperliches
Leiden
[* 3] und beschleunigte
seinen
Tod, der im
Palast seines
Freundes Gino
Capponi zu
Florenz
[* 4] erfolgte. Mit großem
Geschick bediente sich in seinen
Gedichten des echt florentinischen
Dialekts, und dieselben sind daher reich an Idiotismen, auf welchen
ein großer Teil des
Reizes und der
Wirkung seiner
Poesie beruht. Die erste nach seinem
Tod erschienene Gesamtausgabe seiner
Gedichte
(Flor. 1852) wurde verboten und der Rest der
Auflage vernichtet. Seit dem Umschwung der
Dinge in
Italien
[* 5] sind sie jedoch
öfters, zum Teil mit bis dahin ungedruckten
Stücken vermehrt, herausgegeben worden (mit
Kommentar,
Flor. 1868-73; mit Anmerkungen
von Fioretto,
Verona
[* 6] 1877, 2 Bde.; mit
Kommentar und
Illustrationen,
Flor. 1877). Eine deutsche Übersetzung lieferte P.
Heyse
(Berl. 1875). Außerdem hat man von Giusti noch einen »Discorso
della vita e dene opere di Gius.
Parini«
(Flor. 1846) und die posthumen Werke: »Raccolta di proverbi toscani«
(Flor. 1853, vermehrte
Ausgabe von
Capponi, 1871),
»Scritti vari in prosa e in versi« (das. 1866),
unter welchen besonders die
»Studi e commenti intorno alla
DivinaCommedia« zu bemerken sind, und »Nuova raccolta di scritti
inediti« (das. 1868).
Seinen sehr interessanten Briefwechsel (»Epistolario«, 2. Aufl.,
Flor. 1885, 2 Bde.),
der viel Autobiographisches enthält, gab Frassi heraus.
Vgl. Giusti Fioretto, »Giusti e il suo tempo«
(Verona
1877);
Giusti Ghiverrani, Giusti ei suoi tempi (im »Propugnatore«
1875).
(spr. dschu-),Vincenzo,Marchese, Kunstliebhaber zu Anfang des 17. Jahrh. in
Rom,
[* 7] ließ
hier auf den Trümmern der
Bäder des
KaisersNero durch
Fontana und
Borromini einen der größten
Paläste erbauen. Seine zum
Teil sehr wertvollen Gemälde erschienen unter dem
Titel:
»GalleriaGiustiniana« (Rom 1631, 2. Bde. mit 322
Kupfern). Im J. 1807 kam
die
Galerie durch GiustinianisFamilie nach
Paris,
[* 8] wo sie an Bonnemaison verkauft wurde, von dem sie 1815 der
König von
Preußen
[* 9] erwarb. Sie ist dem
Berliner
[* 10]
Museum einverleibt und von
Landon (Par. 1812, mit 72 Tafeln) beschrieben.
(Giseh), Dorf in
Ägypten,
[* 16] am linken
Ufer des
Nils,
Kairo
[* 17] gegenüber, bekannt durch die 7 km westlich auf den Felsvorsprüngen
des libyschen
Plateaus liegenden
Pyramiden (mit der
Sphinx),
[* 18] welche die Reisenden von Gizeh aus besuchen (näheres
s.
Pyramiden). Südlich von Gizeh die
Ruinen von
Memphis. Der
Ort hat (1882) 11,410 Einw., wovon 31
Ausländer, und ist Hauptort
der gleichnamigen
Provinz
(Mudirieh) von 24,716 qkm (wovon 956 qkm kulturfähig) und 283,833 Einw.
Vgl.
Petrie, The pyramids and temples of Gizeh (Lond. 1883).
erscheinen der in
litterarischen
KreisenAnerkennung fand. Weitere
Schriften von ihm sind: »Den Tübingske Skole«, ein kritisches Werk über die
Tübinger Theologenschule (1879);
der oppositionell gehaltene
Roman »Det unge Danmark« (1879),
womit er
sich ganz der modernen realistischen
Richtung anschloß, und dem
»Antigonos« (1880),
ein
See in der norweg. Gebirgsgruppe der
Jotunfjelde, 988 m
hoch und 18 km lang, von hohen,
schroffen Gipfeln, welche zum Teil mit ewigem
Schnee
[* 21] bedeckt sind, umgeben. Am nördlichen
Ufer das gut eingerichtete Logierhaus
Gjendeosen, am westlichen
Ufer die Gjendehütte, Ausgangspunkte für interessante, aber beschwerliche Hochtouren.
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