Revolutionsjahre nahm er lebhaften
Anteil: Seit 1860 als
Professor der Litteratur und Erklärer der Werke
Dantes am Istituto
degli studj superiori zu
Florenz
[* 2] angestellt, starb er im
Januar 1884 daselbst. Von seinen meist der
Erklärung der Werke
Dantes
gewidmeten
Schriften sind hervorzuheben: »Saggio di un nuovo commento della
Commedia di
Dante«
(Genua
[* 3] 1845);
(spr. dschu-),GiambattistaCarlo,Graf, ital. Gelehrter, geb. zu
Verona,
[* 6] studierte von 1830 an
in
Rom,
[* 7] sodann aus dem
Seminar seiner Vaterstadt
Theologie und ist seit 1856
Kanonikus an der
Kathedrale daselbst; 1867 wurde
er zum Mitglied der
Berliner
[* 8]
Akademie der
Wissenschaften ernannt. Von seinen zahlreichen
Schriften, die sich vorwiegend auf
Verona
und dessen Geschichte beziehen, nennen wir: »La biblioteca veronese«
(Verona 1858);
Bedeutender ist ein Altargemälde, welches Giulio Romano für
San Stefano in
Genua ausführte, das Märtyrertum des heil.
Stephan. In die
erste Zeit von Giulio
Romanos Selbständigkeit gehört wohl auch eine
heilige Familie in der
DresdenerGalerie
mit dem
Kind in der Badeschüssel, eine seiner liebenswürdigsten
Schöpfungen. Aus früherer Zeit scheinen folgende
Bilder
Giulio
Romanos herzurühren: in
San Prassede zu
Rom die
Geißelung;
In den nächsten
Jahren nach
RaffaelsTod galt Giulio Romano als der vorzüglichste
italienische
Künstler. Der
Herzog Federigo
Gonzaga von
Mantua
[* 21] berief ihn 1524 zu sich und ernannte ihn zum
Direktor der Wasserbauten
und zum Oberintendanten der Gebäude. In
Mantua war Giulio Romano 22 Jahre lang thätig. Er erbaute ganze
Quartiere und
Straßen und gab
der Stadt ein völlig neues Ansehen. Das herzogliche
Schloß hat er fast ganz umgebaut und mit Fresken
dekoriert. In einem
Saal malte er die ganze Geschichte des Trojanischen
Kriegs in Fresko und in einem Vorzimmer zwölf historische
Bilder in
Öl. Zu Marmiriulo bei
Mantua baute er auf Befehl des
Herzogs einen neuen
Palast und zierte ihn
mit Gemälden.
Sein Hauptwerk ist der
Palazzo del
Te, in dessen Innerm er in mythologischen und historischen
Kompositionen den
ganzen
Reichtum seiner
Kunst aufbot. Bekannt sind besonders zwei
Zimmer dieses
Palastes, das eine mit dem
Sturz der
Giganten, das
andre
¶
mehr
mit den Liebesgeschichten der Götter, in welchen Darstellungen Giulio Romano seiner kühnen Phantasie den freiesten Spielraum gelassen
und die barocksten Ausschweifungen und Geschmacklosigkeiten begangen hat. Diese Kompositionen übten auf spätere Künstler
einen großen, aber verderblichen Einfluß aus. hat auch mehrere Kirchen teils hergestellt, teils verschönert. Hierher gehört
die große Benediktinerkirche am Po, welche er auf den alten Mauern wieder erstehen und nach seinen Kartons
mit Gemälden ausschmücken ließ, sowie die Restauration des Doms in Mantua.