Schule, ein bischöfliches
Seminar, (1881) 19,380 Einw. und ist Sitz eines
Präfekten, eines
Bischofs, eines
Zivil- und Korrektionstribunals,
einer Finanzintendanz, einer Provinzialpostdirektion, einer
Handelskammer sowie eines deutschen
Konsuls. Sie liegt an der
Stelle
der
Akropolis
[* 2] des alten
Agrigentum (s. d.), dessen großartige
Ruinen sich südlich bis zum
Meer erstrecken. Als Hafenort
von Girgenti dient das 5 km südwestlich gelegene
Porto Empedocle (s. d.).
[* 3]
(SerinushortulanusKoch), Sperlingsvogel
[* 4] aus der
Familie der
Finken (Fringillidae) und der Unterfamilie der
Gimpel
(Pyrrhulinae), 13
cm lang, 21
cm breit, mit sehr kurzem, kleinem, nicht sehr stark gewölbtem, vorn abgestumpftem
Schnabel, kurzen, schwächlichen
Füßen, mäßig langen, spitzigen
Flügeln, in welchen die zweite und dritte
Schwinge am längsten
sind, und mittellangem, ziemlich tief ausgeschnittenem
Schwanz. Er ist im wesentlichen grün, auf Hinterkopf,
Rücken und
Schultern
grüngelb, schwärzlich gefleckt, an
Schwingen und Steuerfedern schwarzgrau, an den
Brust- und Bauchseiten mit
großen, schwarzen Längsflecken; das
Auge
[* 5] ist hellbraun, der
Schnabel horngrau, der
Fuß gelblich-fleischfarben. Er bewohnt
Südeuropa und
Kleinasien, ist dort an manchen
Orten gemein und streift im
Winter von einem
Ort zum andern.
Bei uns erscheint er, seit etwa 30
Jahren in immer wachsender Zahl und über
Österreich,
[* 6]
Schlesien,
[* 7]Franken,
Thüringen immer weiter vordringend (1877 bis in die
Mark), im März oder April und bleibt bis zum Spätherbst, während er in
Südeuropa, wo er sehr häufig ist, nur herumstreift. Baumgärten mit Gemüsepflanzungen sagen ihm am meisten zu; sein
Nest
baut er gern auf Obstbäumen und legt 4-5 grünliche, braun und schwarz gezeichnete
Eier.
[* 8] Wahrscheinlich
macht er mindestens zwei
Bruten im Jahr; nach denselben streift er mit Familienverwandten im Land umher. Seine
Nahrung besteht
aus allerlei Sämereien. Er ist sehr anmutig und lebendig, singt fast das ganze Jahr hindurch, hält aber nicht sehr gut
aus. In
Spanien
[* 9] wird er zuTausenden gefangen und verspeist.
Otto, Schriftsteller und Bühnendichter, geb. zu
Landsberg
[* 10]
a. d.
Warthe, studierte seit 1852 in
Berlin
[* 11] und
Heidelberg,
[* 12] anfangs die
Rechte, sodann
Philosophie und Geschichte, betrat, nachdem er sich die philosophische Doktorwürde
erworben, in
Berlin die schriftstellerische Laufbahn und war zunächst als
Redakteur verschiedenerZeitschriften
thätig. Einen Bühnenerfolg errang er zuerst mit dem
Lustspiel »Y 1«, das 1865 auf dem
Berliner
[* 13] Hoftheater zur Aufführung
kam, und seitdem haben die meisten neuern dramatischen
Arbeiten von ihm mit Beifall die
Bühnen passiert. Er veröffentlichte:
»CäsarBorgia«,
Drama (Berl. 1864);
die
Übertragung oder Indossierung (Begebung) eines
Wechsels oder
einer
Anweisung auf einen andern. Derjenige, der einen girierten
Wechselbrief an einen andern indossiert
(überträgt, begibt), heißt
Girant und derjenige, auf dessen
Namen das
Indossament des
Giranten lautet,
Girat. Wenn in dem Giro der
Girat mit Hinzufügung des
Datums genannt und der Bezogene (Trassat) angewiesen ist, ihm
oder an dessen
Order die in
Rede stehende
Summe zu bezahlen, so heißt ein solches ein »ausgefülltes«; ist aber
über dem
Namen des
Giranten ein leerer
Raum gelassen, damit ihn der
Girat mit dem Giro ausfüllen könne, so heißt ein solches
ein »unausgefülltes« oder ein
»in blanco« (in bianco).
Girieren (spr. dschi-),
einen
Wechsel oder eine
Forderung oder ein auf
Namen lautendes
Wertpapier auf einen andern schriftlich
übertragen. Es geschieht dies gewöhnlich mit
den
Worten: »Für mich (uns) an die
Order des
HerrnN. N.« auf der Rückseite
(in dosso) des
Wechsels oder Wertpapiers. Deshalb
heißt girieren auch indossieren. Vgl.
Wechsel. - Vollgiro, wenn der Indossator benannt, im
Gegensatz zum
Blankogiro, bei dem dies nicht der
Fall.
(spr. schirodä-triosóng),AnneLouis de Roucy, franz.
Maler, geb. zu
Montargis
(Loiret), wurde 1785
SchülerDavids und erhielt 1789 den
Preis für
Rom,
[* 16] wo er 1792 den schlafenden
Endymion
[* 17] (im
Louvre) und einen
Hippokrates,
die
Geschenke des persischen
Königs zurückweisend, ausführte. Unter den nach seiner Rückkehr in
Paris
[* 18] geschaffenen Werken
machte eine große Sündflutszene (1806, im
Louvre) das größte
Glück, da sie bei der Verteilung des zehnjährigen
Preises
(1810) den Sabinerinnen von
David vorgezogen wurde und denPreis erhielt.
Außerdem zeichnete
er viele
Illustrationen zu Werken antiker Schriftsteller. Er starb in
Paris. Seine
Arbeiten charakterisiert
eine korrekte
Zeichnung, eine aus dem
Studium der
Antike abgeleitete
Komposition und Darstellungsweise sowie kräftiges, durch
frappante Beleuchtungseffekte gehobenes
Kolorit. Doch lassen seine
Figuren das innere
Leben vermissen und leiden an einem erdfahlen
Fleischton. Seine
»Œuvres posthumes, poétiques et didactiques« (Par. 1830, 2 Bde.)
enthalten seine
Korrespondenz und ein Gedicht: »Le
[* 21] peintre«.
(spr. dschi-),Giuseppe, ital. Edelsteinschneider
und Medailleur, geb. 1780 zu
Rom, widmete sich erst der Bildhauerei, dann dem
Intaglio in
Pietra dura, worin er bald der ausgezeichnetste
seines
Faches in
Europa
[* 22] wurde. Seine hervorragendsten
Arbeiten sind: zwei große
Kameen
[* 23] mit dem
Kopf des
Genius
im Grabdenkmal des
PapstesClemens XIII. und dem von
CanovasPerseus;
[* 24]