»L'égale de l'homme« (wieder über die
Frauenfrage, 1880, eine Entgegnung auf
Dumas' »Les femmes
qui tuent, etc.«) etc. Eine Auswahl seiner Journalartikel
erschien gesammelt unter den
Titeln: »Questions de mon temps« (1858, 12 Bde.)
und »Questions philosophiques« (1868).
Auch mehrere
Lustspiele hat Girardin verfaßt, z. B. »Le
supplice d'une femme« und »Les deux soeurs« (beide 1865 aufgeführt,
das erstere mit ungeheuerm Erfolg, das letztere mit ebenso vollständigem
Fiasko),
»Le mariage d'honneur« (1866),
»Les
hommes sont ce que les femmes les font« (1868) u. a. -
(spr. schirardóng),François, franz. Bildhauer, geb. 1630 zu
Troyes, arbeitete anfangs in
Paris in dem
Atelier
des Bildhauers
Fr. Anguier und ging später nach
Rom.
[* 5] Nach seiner Rückkehr ward er 1650 erster Inspektor der Bildhauerarbeiten, 1659
Professor
und 1695
Kanzler der
Akademie und starb Girardon gehört zu den bedeutendsten Künstlern seiner Zeit,
und wenn man ihm auch
Reichtum an
Erfindung absprechen und seine allzu theatralische Darstellungsweise tadeln muß, so war
er doch trefflich in der
Komposition sowie in ausdrucksvoller
Darstellung derKöpfe, und in den meisten seiner Werke gibt sich
auch ein gründliches
Studium der
Antike kund, wodurch er sich weit über
Bernini erhebt. Tiefern geistigen
Ausdruck sucht man aber auch bei Girardon vergebens. Von seinen zahlreichen Werken sind die vorzüglichsten: das
Grabmal des
KardinalsRichelieu in der
Kirche derSorbonne, die
Statuen in den Apollobädern zu
Versailles,
[* 6] der
Raub der
Proserpina und der
Winter in Gestalt eines Greises (im
Park zu
Versailles).
Vgl. Corrard de Breban, Notice sur la vie
et les œuvres de Girardon (Par. 1850).
besonders rote, blaue und gelbe
Korunde, wenn sie auf der konvexen Oberfläche heller schimmern, als die
Farbe des
Steins ist (vgl.
Korund
[* 7] undAdular).
(spr. schiro), 1)
Giovanni,
Graf, ital. Lustspieldichter, geb. zu
Rom aus französischer
Familie, trat 1793 in
Kriegsdienste und erhielt eine Offizierstelle, schrieb nebenbei eine
Reihe von
Lustspielen, die in
Venedig
[* 8] mit lebhaftem Beifall
aufgeführt wurden, und wurde infolgedessen 1809 von
Napoleon zumGeneralintendanten aller
Theater
[* 9] im
Departement
jenseit der
Alpen
[* 10] ernannt. Nach dem
Sturz des
Kaisers betrieb er Handelsunternehmungen, wodurch er ein ansehnliches
Vermögen
erwarb, und starb in
Neapel.
[* 11] Giraud erscheint als ein Nachahmer
Molières, aber von der derbkomischen Seite, und seine
Stücke sind durch eine wirksame Situationskomik ausgezeichnet. Als die bekanntesten derselben (gesammelt
als
»Teatro«,
Mail. 1823, 3 Bde.) sind zu nennen: »L'ajo nell' imbarazzo« (deutsch von
Hell: »Der
Hofmeister in tausend
Ängsten«,
Dresd. 1824),
»La capricciosa confusa«,
»La conversazione al bujo« und
»DonDesiderio«.
2)
Eugène, franz.
Maler und Kupferstecher, geb. zu
Paris, wurde
Schüler des Kupferstechers Richomme
und des Malers Hersent und erhielt 1826 den großen römischen
Preis für einen Kupferstich; doch scheint er später diese
Kunst wenig mehr betrieben zu haben. Nach seiner Rückkehr aus
Italien
[* 12] machte er 1846 mit dem
Herzog vonMontpensier
und
AlexandreDumas eine
Reise nach
Spanien
[* 13] und Nordafrika, auf
Grund deren er viele
Szenen aus dem dortigen Volksleben malte.
Dahin gehören: der
Tanz in einer
Posada zu
Granada
[* 14] (1853), ein tanzendes Mädchen in
Kairo
[* 15] (1866) und (1869) ein tödlich verwundeter
Matador, der in einer
Kapelle die Sterbesakramente empfängt und seiner Geliebten die Devisa, die dem getöteten
Stier abgenommene
Schleife, reicht (die beiden letztern im
Luxembourg). Unter seinen spätern Bildern sind zu nennen: die Abreise
zur
ArmeeCondés (1873), Juwelenhändler im
Harem (1874), der Bücherantiquar (1875), der Blumenmarkt unter
dem
Direktorium (1876) und die Rückkehr aus der
Schenke (1877). Er starb in
Paris. -
Sein jüngerer
Bruder und
Schüler Sébastien
Charles Giraud, geb. zu
Paris, der sich anfangs historischen Gegenständen widmete, ist
ein
Genre- und Interieurmaler.
(Ghirga,Gerga,Dschirdscheh), Stadt in Oberägypten, malerisch gelegen auf hohem
Ufer an einer scharfen Biegung
desNils, der ein
Stück nach dem andern vom
Ort wegspült und in seinen
Fluten begräbt, hat ein
Post- undTelegraphenbüreau und (1882) 14,819 Einw., davon 26
Ausländer. Außerhalb der Stadt ein lateinisches
Kloster, angeblich das
älteste in
Ägypten,
[* 16] und 17 km südlich an einem
Kanal
[* 17] die
Ruinen des alten
Abydos. Die Stadt ist Hauptort
der gleichnamigen
Provinz
(Mudirieh) von 15,703 qkm (davon 1688,6 qkm kulturfähig) mit (1882)
521,413 Einw.
Schule, ein bischöfliches Seminar, (1881) 19,380 Einw. und ist Sitz eines Präfekten, eines Bischofs, eines Zivil- und Korrektionstribunals,
einer Finanzintendanz, einer Provinzialpostdirektion, einer Handelskammer sowie eines deutschen Konsuls. Sie liegt an der Stelle
der Akropolis
[* 28] des alten Agrigentum (s. d.), dessen großartige Ruinen sich südlich bis zum Meer erstrecken. Als Hafenort
von Girgenti dient das 5 km südwestlich gelegene Porto Empedocle (s. d.).