Freskomaler thätig u. malte dort 1504 für die ehemalige
Kapelle Costanzo das Altarbild mit der thronenden
Madonna und den
HeiligenLiberale und Franziskus (jetzt in der Hauptkirche daselbst), eine der herrlichsten
Schöpfungen der venezianischen
Malerei, in welcher sich bereits
Größe der Auffassung mit ausgereifter
Schönheit und vollster Leuchtkraft desKolorits
paart. Um 1505 kehrte Giorgione wieder nach
Venedig
[* 2] zurück, wo er zahlreiche jetzt zerstörte Fresken an Häuserfassaden, unter
andern 1508 am
Fondaco dei Tedeschi (noch etwas sichtbar), ausführte.
(Djordjic), Ignaz, berühmter dalmat. Dichter, geb. zu
Ragusa
[* 7] aus adligem
Geschlecht, war
Abt des
Benediktinerklosters auf der
InselMeleda, vertrat in einem Streit seines
Klosters mit der
RepublikRagusa
die
Interessen des erstern und ward deshalb ausgewiesen, jedoch auf Ansuchen des
Papstes wieder zurückberufen; starb in
Ragusa. Als Schriftsteller war Giorgitsch äußerst fruchtbar, seine
Poesie vorwiegend didaktisch und religiös. Die vorzüglichsten
seiner
Dichtungen sind: »Uzdasi Mandaljene pokornice« (»Seufzer
der büßenden
Magdalena«, 1728; neue Ausg.,
Zara
[* 8] 1851),
die Schilderung der Erlebnisse eines Mädchens im
Strom der
Welt;
»Saltjer
slowinski« (»Der slawische
Psalter«, 1729; neue Ausg.,
Zara 1851) und das Scherzgedicht »Marunko i Pavica«, worin das
Leben
und
Lieben zweier venezianischer
Jünglinge humoristisch dargestellt wird.
Seine Gedichte gab Mazuranitsch
(Agram
[* 9] 1855) heraus. Außerdem hat Giorgitsch viele lateinische und italienische Werke hinterlassen.
(spr. dschór-,Irnis),
Flecken des mittlern Livinenthals im schweizer. Kanton Tessin,
[* 10] mit 2171 Einw.
Hier Kampf zwischen 600
Schweizern und 10,000
Mailändern unter
Graf Torello, welch letztere vollständig geschlagen
wurden.
Mehr als 1000
Mailänder lagen erschlagen auf dem Walplatz. Der eidgenössische Anführer war Frischhans Teiling von
Luzern,
[* 11] den später eine
Beleidigung des mächtigen
ZüricherBürgermeistersHansWaldmann aufs
Schafott brachte. Die
Überlieferung hat
indes den urkundlich nicht nachzuweisenden leventinischen
Feldhauptmann Stanga zum Haupthelden des
Tags gemacht, auf dessen
Rat die Eidgenossen den Thalboden in ein
Eisfeld verwandelt hätten, und der auf der
Schwelle seines
Hauses
gestorben sein soll, wo er, mit der
Hand
[* 12]
die tödliche
Wunde zusammenpressend, die Nachricht vom
Sieg erwartete.
Die
Kapelle Bardi ist von Giotto di Bondone mit
Darstellungen aus dem
Leben des heil. Franziskus, die
Baroncelli-Kapelle mit einer schönen
Krönung der
Maria geschmückt. Das
Tafelbild einer thronenden
Madonna mit
Engeln und
Heiligen, ehemals in
Ognissanti, befindet sich jetzt in der
Akademie der
Künste. 1328 erhielt Giotto di Bondone vom
HerzogKarl von
Kalabrien den Auftrag, im
Palast
der
Signoria dessen Bildnis zu malen. Durch
Karls Vermittelung wurde er 1330 vom KönigRobert nach
Neapel
[* 19] berufen; jedoch sind die ihm dort zugeschriebenen
Malereien nicht von seiner
Hand, zeigen aber seinen Einfluß. 1334 kehrte
er nach
Florenz zurück und ward Oberbaumeister des
Doms und aller städtischen Bauten daselbst. Er begann die Ausschmückung
der
Fassade und 1336 den
Bau des Glockenturms, dessen Vollendung er jedoch nicht
¶
VonGiotto di Bondone rühren ferner die Entwürfe zu der wahrscheinlich
von Gaddi ausgeführten Doppelreihe kleiner Bilder her, welche ehemals die Schränke der Sakristei der Minoritenkirche
zu Florenz schmückten, aber jetzt teils in der akademischen Galerie daselbst, teils in Berlin
[* 23] u. a. O. sich befinden. Giotto di Bondone starb und
wurde im Dom von Florenz beigesetzt. Benedetto da Majano führte seine Porträtbüste in Marmor daselbst aus.
Giotto di Bondone stand mit den größten Männern seiner Zeit, Dante, Petrarca und wohl auch GiovanniPisano, im engern Verkehr. Er war der
eigentliche Begründer der italienischen Malerei, speziell der toscanischen Freskomalerei.
Sowohl in der Technik (er bediente sich dabei der Feigenmilch und des Eigelbs) als in der Farbengebung trat er als
Neuerer auf; er verlieh den Farben Helligkeit und Klarheit und führte eine massige, breite, plastisch wirkende Licht- und Schattenverteilung
ein. Obschon er in seinen Fresken den alten Grundsätzen der Einteilung treu blieb, zeichnete er sich doch durch glückliche
Verwendung der gegebenen Räumlichkeiten sowie durch treffliche Komposition in den einzelnen Bildern aus.
Er veredelte die Proportionen, gab den Figuren lebendige Bewegung und ausdrucksvolle Gebärden. An die Stelle der frühern byzantinischen
Starrheit trat bei ihm lebendige Handlung und ein italienisch-nationaler Charakter. Auch die Schwerfälligkeit und Überladung
der Gewandung früherer Zeit mußte bei ihm einem naturwahren, einfachen und doch großartigen Faltenwurf weichen.