Quellen, 1625-30« (Leipz. 1886, 2 Bde.).
Seine Werke sind die
Frucht gründlicher Forschungen; ein Hauptverdienst derselben ist die Darlegung des Zusammenhangs der
europäischen Verhältnisse auf
Grund reichhaltiger, in den verschiedensten
ArchivenEuropas gesammelter Materialien.
(Genevra), Gemahlin des sagenhaften
KönigsArtus (s. d.). ^[= (Arthur), myth. König in England, der Mittelpunkt eines walisisch-bretonischen Sagenkreises, ...]
(engl., spr. dschinndscherbihr), moussierendes geistiges
Getränk, eine vergorne und noch in Nachgärung begriffene ingwerhaltige Zuckerlösung, wird besonders in
England getrunken.
Kämpf.]
(SalisburiaSm., Gingkobaum),
Gattung aus der
Familie der
Taxineen, mit der einzigen, in
China
[* 8] und
Japan heimischen, aber dort noch
nicht wild gefundenen Art Gingko bilobaL. (S. adiantifoliaSm.), einem über 30 m hohen, diözischen
Baum mit zu 3-5 stehenden,
einjährigen, langgestielten, fächerförmigen,
oben sehr breiten, 2-4 lappigen oder unregelmäßig gekerbt
gelappten, etwas lederartigen, lichtgrünen, unterseits fast blaugrünen Blättern, in schlaffen
Ähren stehenden männlichen,
meist zu zweien stehenden weiblichen
Blüten und großen, durch die gelbe, fleischige Außenschicht der
Samenschale steinfruchtartigen,
eßbaren
Samen,
[* 9] erträgt unsre härtesten
Winter und wird als interessanteZierpflanze kultiviert. Er wächst
ungemein langsam, erreicht aber ein sehr hohes
Alter.
Bunge sah bei
Peking
[* 10]
Bäume von 13 m
Umfang, deren
Alter er auf 2000 Jahre schätzte. Bei den Japanern gilt der
Baum als heilig
und wird um die
Tempel
[* 11] herum gepflanzt. Außerdem kultiviert man ihn der
Früchte halber, die gelben Eierpflaumen
gleichen. Auch die
Samen werden als Magenmittel und
Dessert gegessen und zur Ölgewinnung benutzt. Der
Baum wurde 1712 durch
Kämpfer bekannt, kam aber erst 1754 nach
Europa.
[* 12] 1812 gelangte ein männliches
Exemplar bei
Montpellier
[* 13] zur
Blüte,
[* 14] trug aber
erst viel später
Früchte, als man ihm einen
Zweig eines weiblichen
Exemplars einfügte. In
China und
Japan
weiß man die aus dem mehrere Embryonen enthaltenden
Samen sich entwickelnden Stämmchen zu einem einzigen zu vereinigen.
Gleichzeitig gründete und redigierte er die »Décade philosophique«, die
später den
Titel
»Revue« annahm und 1807 mit dem »Mercure de
France« vereinigt wurde. 1798 war er auf sieben
Monate Gesandter
in
Turin,
[* 16] 1799 Mitglied des Tribunats, wurde aber 1802 wegen seiner
Opposition wieder ausgeschlossen. Er
starb Sein Hauptwerk: »Histoire littéraire de l'Italie« (Par. 1811-24, 9 Bde.),
ist hauptsächlich nach
Tiraboschi gearbeitet;
die beiden letzten
Bände sind zur Hälfte von F.
Salfi, der noch einen zehnten
Band
[* 17] hinzugefügt hat, um das Werk bis zum 17. Jahrh. zu führen.
Außer seinen Beiträgen zur »Encyclopédie
méthodique« zur
»Biographie universelle« etc. schrieb er die komische
Oper »Pomponin« (1777);
Privatinstitut, dann abermals bis zu seiner Rückkehr in das Vaterland (Herbst 1847) in Paris. Seine philosophischen Schriften:
»Teorica del sovrannaturale« (Capolago 1838, 2. Aufl.
1850),
»Introduzione allo studio della filosofia« (1839, 4 Bde.; 2. Aufl.,
Brüssel 1844; sein Hauptwerk),
»Del buono« (1842, beide zusammen gedruckt
Flor. 1853) und die Kritik der Philosophie seines Landsmanns Rosmini (s. d.): »Errori filosofici di Antonio Rosmini« (1842, 3 Bde.),
zeichneten sich durch Gedankenreichtum und wissenschaftliche Durchführung aus;
aber erst sein politisches Werk »Del primato
morale e civile degli Italiani« (Brüssel 1843, 2. Aufl. 1845),
wozu noch die gegen die Schäden der Kirche
und die Jesuiten gerichteten »Prolegomini« (das.
1845) kamen, machte seinen Namen durch ganz Italien berühmt.
Die Grundidee dieses Buches ist die Wiederherstellung der Größe
und Macht, der innern Freiheit und Unabhängigkeit Italiens
[* 29] durch das Papsttum, wobei Piemont die politische Führung haben sollte.
Mit seinem Werk »Il Gesuita moderno« (Par.
1846-47, 8 Bde.; deutsch von Cornet, Leipz. 1849, 3 Bde.),
einer Antwort auf die wegen der »Prolegomini« gegen ihn gerichteten Angriffe, war das Verbannungsurteil des Jesuitenordens
geschrieben. Im April 1848 trat in die Kammer, wurde das Haupt der Opposition gegen das MinisteriumPinelli-Revel und 16. MaiPräsident.
Im Dezember zum Ministerpräsidenten ernannt, geriet er durch Vermittelungsversuche in Konflikt mit seinen
Kollegen und wurde schon zum Rücktritt genötigt. Nach der Schlacht von Novara schickte ihn König Viktor Emanuel
für kurze Zeit als außerordentlichen Gesandten nach Paris, worauf Gioberti seine schriftstellerische Thätigkeit wieder aufnahm
und nach Veröffentlichung seines freimütigen Werks »Del rinnovamento civile d'Italia« (Par. 1851, 2 Bde.)
und seiner »Operette politiche« (Tur. 1851, 2 Bde.) starb.
Seine Leiche wurde nach Turin übergeführt. Als weder kirchlich noch politisch vorurteilsfreier Philosoph setzte Gioberti dem angeblich
»heidnischen« und »protestantischen«
Verfahren Rosminis, dessen dem Cartesianismus verwandter »Psychologismus«
zum Sensualismus und Nihilismus führe, das eigne angeblich einzig »katholische« und »rechtgläubige«
unter dem Namen des »Ontologismus« entgegen. Während jenes vom »Bewußtsein«, also einer bloßen Erscheinung, ausgehe und daher
niemals weder zum wahren Sein noch zum wahren Wissen gelange, stellt sich dieses von Anbeginn auf den Boden des wahren Seins,
d. h. Gottes als des absoluten Prinzips, um von diesem absteigend durch die Schöpfung zum Dasein, d. h. menschlichen Sein, und
von diesem in umgekehrter Richtung im aufsteigenden Prozeß wieder zu Gott zu gelangen.
Jenes ist zwar für die gegenwärtige durch die erste Sünde geschwächte Fassungskraft unerreichbar, wird aber durch die Offenbarung
und den Glauben an diese ersetzt, deren Reproduktion in einer durch Reflexion
[* 30] sich ergebenden Reihe einander übergeordneter
Erkenntnisstufen der Inhalt der Philosophie und deren Abschluß, die Wiedererlangung der ursprünglichen Einheit des göttlichen
und menschlichen Schauens, Seligkeit ist. Aus seinem Nachlaß erschienen: »Opere inedite« (Tur. 1856-63, 11 Bde.),
darunter:
»Della filosofia della rivelazione«, »Della riforma cattolica della chiesa«, »Della protologia« (2 Bde.)
und sein Briefwechsel.