1874) ist ein sehr brauchbares Handbuch der Litteraturgeschichte. Außerdem hat man von ihm noch ein Werk über das spanische
Unterrichtswesen:
»De la instruccion publica en España«
(Madr. 1855, 3 Bde.). Proben von seinen lyrischen und dramatischen
Werken finden sich in
Ochoas »Apuntes para una biblioteca de escritores espagnoles contemporaneos«
(Par. 1840). Eine Sammlung seiner
»Obras dramaticas« erschien in
Paris
[* 2] 1850.
(spr. schimonn),Fluß im südlichen
Frankreich, der zu den zahlreichen vom
Plateau von
Lannemezan, am Nordhang
der Zentralpyrenäen, herabkommenden und, sich fächerförmig ausbreitend, zum
Adour und zur
Garonne gehenden
Flüssen gehört.
Er mündet, 135 km lang, fast nebenflußlos in die
Garonne links oberhalb Castelsarrasin.
(Gorl, franz.
Guimpe, auch Guipure), mit farbiger
Seide
[* 10] auf der
Faden- und Gimpmühle übersponnene
Baumwollfäden, welche durch
Klöppeln,
Nähen und
Weben
[* 11] (Klöppelgorl, Nähgorl, Stuhlgorl) zu Garnierungen verarbeitet werden.
Breite
[* 12] geklöppelte Gimpe nennt man Gorlspitze.
(PyrrhulaCuv.), Vogelgattung aus der
Ordnung der
Sperlingsvögel,
[* 13] der
Familie der
Finken (Fringillidae) und der
Unterfamilie der
Gimpel (Pyrrhulinae), kräftig gebaute
Vögel
[* 14] mit großem, kurzem, dickkolbigem, seitlich
stark gewölbtem, gegen die
Spitze etwas zusammengedrücktem, vorn in einen kurzen
Haken auslaufendem
Schnabel, mittellangen,
etwas abgerundeten
Flügeln, unter deren
Schwingen die zweite bis vierte die
Spitze bilden, mäßig langem, leicht ausgerandetem
Schwanz und kurzen, mittellangzehigen
Füßen.
Der Rotgimpel
(Blut-,
Rotfink, Rotvogel,
Dompfaff,
Bollenbeißer,
Brommeis,
PyrrhularubicillaPall.), 15-18
cm lang, 26-29
cm breit, auf dem Oberkopf und an der
Kehle, auf
Flügeln und
Schwanz glänzend dunkelschwarz, auf dem
Rücken aschgrau,
auf dem
Bürzel und am Unterbauch weiß; an der ganzen übrigen Unterseite beim Männchen lebhaft hellrot, beim Weibchen aschgrau.
DerFlügel hat zwei grauweiße
Binden. Als
Spielarten kommen weiße, schwarze und bunte Gimpel vor.
Der Gimpel lebt in Wäldern des mittlern und nördlichen
Europa und
Mittelasiens, streift im
Winter weit umher, kommt dann auch
in Obstpflanzungen und
Gärten und gelangt selbst bis
Spanien
[* 15] und
Griechenland.
[* 16] Er ist arglos, aber bei weitem
nicht in so hohem
Grad wie der
Kreuzschnabel und zeigt gegen seine Genossen innige Anhänglichkeit. Seine
Nahrung besteht aus
Baum- und Grassämereien und
Kerbtieren, im Frühjahr benagt er auch
Knospen;
[* 17] er baut sein
Nest nicht sehr hoch auf
Bäumen und
legt im Mai 4-5 grünlichblaue, violett, schwarz und braun gefleckte
Eier,
[* 18] welche das Weibchen zwei
Wochen
bebrütet.
SeinGesang ist nicht sonderlich, aber er ahmt gern vorgepfiffene Stückchen nach und ist deshalb ein beliebter Stubenvogel.
In
Thüringen werden jährlich
Hunderte solcher
Vögel zum
Gesang abgerichtet und dann von Waltershauser Vogelhändlern nach
Berlin,
[* 19]
Petersburg,
[* 20]
Wien,
[* 21] auch nach
Amsterdam,
[* 22]
London
[* 23] etc. verkauft. Sie werden zu diesem Behuf aus dem
Nest
genommen, ehe sie flügge sind, und so gelehrt, daß man ihnen täglich, besonders früh und abends, vorpfeift.
Manche lernen
ohne Mühe 2-3 Stückchen, andre behalten nicht eins.
Alle werden sehr zahm und zutraulich und nisten auch leicht in geräumigen
Käfigen.
Anton,
Historiker, geb. zu
Prag,
[* 24] wo er seine Gymnasial- und Universitätsstudien machte, wurde 1853 als
Professor der deutschen
Sprache
[* 25] und Litteratur an der dortigen böhmischen
Oberrealschule angestellt. Einige
Monate später mit
dem Lehrauftrag für Geschichte nach
Olmütz
[* 26] berufen, aber nach
Auflösung der dortigen
Universität 1855 wieder
an seine frühere
Stelle nach
Prag zurückversetzt, nahm er 1857
Urlaub zum Behuf historischer Forschungen, bereiste
Deutschland,
[* 27] die
Niederlande,
[* 28]
Frankreich und
Spanien und wurde nach seiner Rückkehr 1862 zum außerordentlichen, 1867 zum ordentlichen
Professor
der Geschichte in
Prag ernannt. Er schrieb außer verschiedenen Lehrbüchern: »Geschichte der
BöhmischenBrüder«
(Prag 1856-57, 2 Bde.),
»Rudolf II. und seine Zeit« (das. 1862-65, 2 Bde.)
und gab
»Monumenta historiae bohemica« (das. 1864-67, 4 Bde.)
sowie »Die
Berichte über die
Schlacht auf dem
WeißenBerg«
(Wien 1878) heraus.
Sein Hauptwerk ist die etwas weitschweifige »Geschichte
des Dreißigjährigen
Kriegs«
(Prag 1869-80, Bd. 1-4); eine kürzere
Darstellung desselben Gegenstandes ist die »Illustrierte
Geschichte des Dreißigjährigen
Kriegs« (2. Aufl., Leipz. 1884, 3 Bde.).
Zuletzt veröffentlichte er:
»Waldstein während seines ersten
Generalats im
Lichte der gleichzeitigen
¶
mehr
Quellen, 1625-30« (Leipz. 1886, 2 Bde.).
Seine Werke sind die Frucht gründlicher Forschungen; ein Hauptverdienst derselben ist die Darlegung des Zusammenhangs der
europäischen Verhältnisse auf Grund reichhaltiger, in den verschiedensten ArchivenEuropas gesammelter Materialien.