73) *
AlleArten von
Wolfsmilch
(Euphorbia,
[* 5] Tafel I), sowohl alle unsre einheimischen (s.
Euphorbia) als auch die exotischen,
unter letztern besonders die gebräuchliche
Wolfsmilch(E. officinarumL.), im mittlern und nordwestlichen
Afrika,
[* 6] welche das
giftige Euphorbienharz liefert, und andre
Arten. Bei allen ist der in
Wurzel,
Stengel
[* 7] und Blättern enthaltene
Milchsaft der giftige
Bestandteil.
74) Manzinellenbaum
(HippomaneMancinellaL.), im tropischen
Amerika,
[* 8] der in allen Teilen enthaltene
Milchsaft, besonders die
Frucht.
(engl., spr. ghigg), zweiräderiger offener
Wagen mit
Gabeldeichsel für ein
Pferd
[* 18] zum Selbstfahren, daher meist
mit kleinem Bedientensitz hinter dem Hauptsitz.
in der griech.
Mythologie ein riesenhaftes, wildes, den
Göttern verhaßtes und von ihnen vertilgtes
Geschlecht.
Wie viele andre
Sagen des hellenischen Mythenkreises, hat sich auch die von den Giganten durch lokale
Sagen ausgebildet, so daß
man zwischen den Giganten des
Homer und Hesiod und den Himmelsstürmern der jenen
Sagen folgenden
Mythographen
wohl zu unterscheiden hat. Von dem vielbesungenen
Kampf der Giganten gegen die
Götter wissen die beiden Urväter der hellenischen
Dichtkunst und Götterlehre nichts, obschon ihre beiderseitige
Anschauung von den Giganten eine ganz verschiedene ist.
Homer bezeichnet sie ausdrücklich zwar als sterblicheWesen von übermenschlicher
Größe, jedoch den
Göttern
nahestehend, einst auf
Trinakria im
Verein mit den
Phäaken (beherrscht vom König
Eurymedon) wohnend, und als ein übermütiges
Geschlecht, das von
Zeus
[* 19] vertilgt wird. Hesiod läßt sie aus den Blutstropfen entstehen, welche aus den abgeschnittenen
Geschlechtsteilen
des
Uranos herabträufelten und von der
Gäa aufgefangen wurden, und schildert sie als bewehrt, mit leuchtenden
Waffen
[* 20] und mächtigen
Speeren in den
Händen.
Statt dieses Ursprungs leiten andre ihre Abstammung vom
Tartaros und von der
Gäa her und teilen ihnen eine ähnliche
Rolle
zu wie den
Titanen. Wie letztere den
Uranos bekämpften, so erdichtete man einen
Kampf der Giganten gegen die
Götterdynastie des
Zeus
(Gigantomachie). Als Schauplatz dieses
Kampfes wird ihr Geburtsland Phlegra genannt, worunter man brennende
Gefilde oder von vulkanischen
Ausbrüchen heimgesuchte Gegenden zu verstehen hat, die die Dichter bald im äußersten
Westen
der
Erde, am
Okeanos in der
Nähe von Tartessos, bald in den vulkanischen Gegenden
Italiens,
[* 21] bald in
Thrakien
oder auf der makedonischen
Halbinsel Pallene suchten.
Die Giganten selbst werden dabei geschildert als ungeheure
Riesen furchtbaren
Antlitzes, mit langem
Haupt- und Barthaar und (als Erdsöhne)
mit geschuppten
Drachenschwänzen statt
Füßen.
Um denOlymp zu ersteigen, türmen sie (nach Ovid, Metam. I, 151 ff.)
Berg auf
Berg und erheben den
Pelion auf den
Ossa. Allein
Zeus spaltet den
Olymp,
Pelion und
Ossa mit seinen
Blitzen und begräbt die Stürmenden
unter den Bergtrümmern.
Da aber nach einem
Orakel kein Gigant von den
Göttern getötet werden konnte, wenn nicht ein Halbgott
zu
Hilfe kam, so eilte
Herakles
[* 22] herbei, um den
Göttern beizustehen.
In dem Vernichtungskampf, der nun erfolgte,
zeichneten sich unter den Giganten vorzüglich
Porphyrion und Alkyoneus aus.
Letzterer war unsterblich, solange er in seinem Geburtsland
weilte, und die
Pfeile des
Herakles schadeten ihm nicht, bis ihn dieser endlich aus Pallene wegschleppte.
Porphyrion wollte
der
Hera
[* 23]
Gewalt anthun, wurde aber durch die
Blitze des
Zeus
und die Geschosse
[* 27] des Herakles erlegt. Auf den Enkelados warf Athene,
[* 28] als er floh, die InselSizilien,
[* 29] ebenso Poseidon
[* 30] die InselKos auf den Polybotes. Die Gesamtzahl der kämpfenden Giganten gibt Hygin auf 24 an. Viele vom obigen abweichende
Züge enthält die noch vorhandene »Gigantomachia« des römischen Dichters
Claudianus. In den bildlichen Darstellungen des Gigantenkampfes, die im Altertum häufig vorkamen (Phidias
z. B. stellte ihn auf der Innenseite des Schildes seiner berühmten Athenestatue dar), waren die in ihrer Bildung und Gestalt
von andern Göttern und Helden gewöhnlich nur durch wildere Züge und struppiges Haar
[* 31] unterschieden; erst die spätere Kunst
(seit Alexander d. Gr. etwa) gab ihnen schuppige Drachenfüße und ließ nur dem Oberkörper
menschliche Gestalt. So auf demFries des Tempels von Priene und auf dem großen Gigantenrelief des Altars zu Pergamon
[* 32] (jetzt
in Berlin,
[* 33] s. Tafel »Bildhauerkunst
[* 34] III«,
[* 35] Fig. 8 u. 9). Auf letzterm finden
sich auch rein menschliche Giganten und schlangenschwänzige mit verschiedenartigen Flügeln.