die massenhafte
Ablagerung von harnsauren
Salzen in den
Gelenken vor, welche manchmal selbst die
Haut
[* 2] als steinartige
Bildungen
(tophi) durchbohren. Das kranke
Gelenk geht bei der chronischen Gicht nach einem Anfall nicht ganz in den Normalzustand zurück;
es bleiben harte
Stellen, Gichtknoten,
Verkrümmungen etc. zurück. Die
Gelenke bleiben schließlich fast
anhaltend schmerzhaft, schwer beweglich und mißgestaltet. Die Kranken können nicht mehr gehen und sich ihrer
Glieder
[* 3] frei
bedienen.
Hierzu gesellt sich ein andauerndes allgemeines Siechtum. Die Kranken magern ab, die
Verdauung ist schwer gestört, es tritt
ein hoher
Grad von
Reizbarkeit und
Verstimmung auf. Der Verlauf der Gicht ist sehr langsam und heimtückisch.
Der
Ausgang in dauernde
Genesung ist im ganzen selten, wahrscheinlich deshalb, weil die Kranken sich nicht eher zu einer gründlichen
Änderung ihrer Lebensweise entschließen, als bis die
Krankheit fest eingewurzelt ist. Auch der
Tod ist ein seltener
Ausgang
der Gicht; die meisten Gichtkranken sterben an andernKrankheiten, von welchen sie zufällig betroffen werden.
Die Behandlung der Gicht muß die Regelung der Lebensweise vorzugsweise in das
Auge
[* 4] fassen. Der zur Gicht. Geneigte muß eine strenge,
ganz mäßige
Diät führen, sich bei seinen
Mahlzeiten vorzugsweise an vegetabilische
Substanzen,
Suppe,
Obst,
Gemüse u. dgl.
halten, während der
Fleischgenuß einzuschränken ist und nur einmal täglich gestattet werden darf.
Wein und
Bier wird der Kranke am besten gänzlich vermeiden, auch vom
Kaffee und
Thee soll er sich fern halten. Dagegen soll
der
Patient sich viel in der freien
Luft bewegen, angemessene körperliche Leistungen verrichten und fleißig
Wasser trinken.
Vorrichtung auf
Hüttenwerken zum Emporschaffen von Schmelzmaterialien von der
Hüttensohle bis
zur Ofenmündung
(Gicht). Man benutzt
Handaufzüge in Gestalt von
Haspeln oder
Dampf- und
Wasseraufzüge, bei welchen das mit
den Materialien gefüllte Fördergefäß auf einer geneigten Schienenbahn oder in Leitungen in vertikaler
Richtung von dem
Motor emporgezogen wird. Bei den
Wassertonnenaufzügen sind an den
Enden eines über eine
Scheibe gehenden Drahtseils
Blechkasten befestigt, auf welche die Fördergefäße gestellt werden.
Befindet sich der eine Blechkasten
oben an der
Gicht, und wird er aus einem
Reservoir mit
Wasser gefüllt, so sinkt er mit dem
darauf befindlichen leeren
Gefäß
[* 9] herab, während auf der andern Seite ein leerer Blechkasten nebst dem darauf stehenden
gefüllten Fördergefäß emporgezogen wird. Am
Boden angekommen, entleert sich durch
Aufschlagen eines
Ventils der Wasserkasten, während der obere leere
Kasten mit
Wasser gefüllt wird, worauf das angegebene
Spiel von neuem beginnt.
Seine
Lehre,
[* 14] daß man einzig auf den »Gott in uns« hören, dagegen um die
Bedürfnisse desLebens sich nicht bekümmern solle, rief Arbeitsscheu und Zerwürfnisse in den
Familien
hervor. Er starb in
Amsterdam. Seine »Theosophia practica« ward von seinem
Schüler Gottfr.
Arnold (1701-1708, 3 Bde.)
und von Überfeld (1722, 6 Bde.) mit seiner
Biographie herausgegeben. Die
Glieder der von ihm gestifteten kleinen
Gemeinde in
Holland hießen nach ihm Gichtelianer; sie selbst nannten sich
Engelsbrüder, weil sie bis zur Reinheit der
Engel sich zu erheben
hofften, indem die vollkommenen
Glieder (Melchisedeksche
Priester) sich des ehelichen
Umganges enthielten und nur von freiwilligen
Gaben lebten. An ihre
Spitze stellte sich ein
Kaufmann J. W.
^[JohannWilhelm] Überfeld aus
Frankfurt
[* 15] a. M.
Sie haben sich in Norddeutschland bis ins 19. Jahrh. herein erhalten.
die aus der Mündung
(Gicht) eines
Herd- oder
Schachtofens entweichenden noch brennbarenGase,
[* 17] welche beim Anzünden oberhalb der
Gicht die Gichtflamme geben und jetzt häufig zu Heizzwecken abgeleitet werden (s.
Feuerungsanlagen,
[* 18] S. 216 f.).
(Charta resinosa, antirheumatica, antarthritica), ein mit
Harzen etc. getränktes
Papier zum Einhüllen der
gichtkrankenGlieder, soll die Hautthätigkeit befördern und äußere schädliche Einflüsse abhalten.
der aufsteigende Zinkdampf sich in den obern Ofenteilen durch Kohlensäure und Wasserdampf oxydiert und das feuerbeständige,
nicht flüchtige Zinkoxyd sich an den oben kühlern Ofenwänden ansetzt.
Der Gichtschwamm wird, wenn er sich in größerer Menge erzeugt,
auf Zink verarbeitet.