(spr. dschanni),Francesco, ital. Improvisator, geb. 1760 zu
Rom,
[* 12] war ursprünglich seines Zeichens ein
Schneider, verriet aber frühzeitig ein bedeutendes
Talent zum Versemachen und trat, nachdem er dasselbe hinlänglich ausgebildet,
zuerst in
Genua
[* 13] und
Mailand
[* 14] öffentlich als Improvisator auf.
Bald verbreitete sich sein
Ruf über die ganze
Halbinsel, und
Napoleon
I., dessen
Siege in
Italien Gianni enthusiastisch feierte, ernannte ihn zum Mitglied desGesetzgebendenRats
der
Cisalpinischen Republik sowie später zu seinem Hofimprovisator mit einem
Gehalt von 6000
Frank. Gianni lebte seitdem in
Paris,
[* 15] wo er durch seine
Improvisationen ebenfalls großes Aufsehen erregte und starb. Sammlungen seiner
»Poesie« erschienen
zu
Mailand (1807, 5 Bde.) und
Florenz
[* 16] (1827, 3 Bde.).
1) Pietro, ital. Schriftsteller, geb. zu Ischitella
in der
ProvinzCapitanata, erhielt zu
Neapel
[* 17] im
Haus des Rechtsgelehrten
GaetanoArgento seine
Bildung und faßte hier den
Plan zu
seiner berühmten »Storia civile del regno di
Napoli« (Neap. 1723, 4 Bde.,
und 1770, 7 Bde.; neue Ausg.,
Mail. 1823 f., 14 Bde.),
an der er 20 Jahre arbeitete. Die
Schärfe, mit welcher er in diesem Werk das Strebendes römischen
Hofs und das Treibender
Geistlichkeit überhaupt beleuchtete, zogen ihm Verfolgungen von seiten des
Klerus zu. Vom
Erzbischof exkommuniziert, sah er
sich 1723 genötigt,
Neapel zu verlassen und in
Wien
[* 18] eine Zufluchtsstätte zu suchen, wo er von
KaiserKarl
VI. eine
Pension erhielt. 1734 verlor er seine
Pension und mußte auch
Wien verlassen. Er begab sich nach
Venedig;
[* 19] bald aber
faßte auch die dortige
RegierungVerdacht gegen seine politischen
Ansichten, den selbst seine zu gunsten der Seeherrschaft
Venedigs über das
Adriatische Meer herausgegebene
»Lettera intorno al dominio del mare adriatico etc.«
nicht zu zerstreuen vermochte.
In der
Nacht des wurde er von
Sbirren über die
Grenze gebracht, nahm nun den
NamenAntonioRinaldo an und begab sich
nach Genf,
[* 20] wo er ausgezeichnete
Aufnahme fand und seine
Schrift »Il triregno, ossia del regno del cielo, della
terra
e del papa« vollendete. Durch einen falschen
Freund nach einem savoyischen Dorf gelockt, ward er hier verhaftet und erst
auf das
Schloß Miolan, von da in das
Fort von
Ceva und endlich auf die
Citadelle von
Turin
[* 21] gebracht, wo er starb.
Nach seinem
Tod erschienen von ihm: »Opere postume«
(Laus. 1760; vermehrt, Vened. 1768, 2. Bde.),
aus denen die schärfsten
Stellen gegen die römische
Geistlichkeit schon vorher als »Anecdotes ecclésiastiques«
(Haag
[* 22] 1738)
erschienen waren, und neuerdings
»Opere inedite« (hrsg. von
Mancini,
Tur. 1859, 2 Bde.),
enthaltend: »Discorsi
storici e politici sopra gli Annali di Tito Livio« und »La chiesa sotto
il pontificato di Gregorio il grande«.
2) Pietro, ital. Dichter, geb. 1790 zu
Campo Santo bei
Modena, diente seit 1809 im
HeerNapoleons I., trat nach dessen
Sturz in
Rom mit Erfolg als Improvisator auf, zog sich aber durch seine politischen
Ansichten Verfolgungen und längere
Haft zu.
Später lebte er in
Paris, seit 1848 in
Florenz, wo er starb. Unter seinen durch glühenden
Patriotismus ausgezeichneten
Dichtungen verdienen »L'esule« (Par. 1829)
und »La visione« (das. 1833) besondere Erwähnung.
(spr. dschan-), kleiner, unbewohnter Inselfelsen im Tyrrhenischen
Meer, südlich vom
Monte Argentario, zum Toscanischen Archipel und zur italienischen
ProvinzGrosseto gehörig.
Causeway (spr. dschēī-ents káhs'wē,Riesendamm), bemerkenswerte Basaltbildung an der malerischen
Nordküste
der irischen
GrafschaftAntrim, bestehend aus etwa 40,000 Basaltsäulen, welche einen 90 m breiten, etwa 260 m weit sich ins
Meer erstreckendenDamm bilden. Die
Säulen
[* 23] haben 10-60
cm im
Durchmesser, sind meist fünf- und sechseckig
und zerfallen durch Querklüfte, deren
Flächen bald eben, bald kugelig gewölbt oder ausgehöhlt sind, in größere und kleinere
Abschnitte oder
Glieder
[* 24] (20-60
cm hoch), welche die Täuschung eines künstlichen
Baues noch vermehren.
Dance (engl., spr. dschēī-ents
dänns, Riesentanz, auch Riesenreise), Volksbezeichnung für eine Steinsäule in der
Ebene von
Kildare in der
Nähe des
SchlossesRaas auf
Irland, welche von
Riesen aus einer fernen Gegend
Afrikas nach
Irland gebracht und dort aufgetürmt sein sollte.
(spr. dscha-,Simeto), der größte
Fluß auf der
InselSizilien, entspringt im Madoniagebirge,
fließt in südöstlicher
Richtung, den
Ätna im W. und S, begrenzend, empfängt links die
Gabella, rechts den
Salso, Dittaino
und die Garalonga und mündet nach einem
Laufe von 148 km südlich von
Catania ins
Ionische Meer.