und einige neue
Steuern. Als diese
Vorschläge nicht angenommen wurden, gab das
MinisteriumBittó seine Entlassung,
und Ghyczy wurde 5. März wieder zum
Präsidenten des
Unterhauses gewählt. Im April 1879 legte er sein Abgeordnetenmandat nieder und
zog sich in das Privatleben zurück.
(spr. dscha-),Hector, franz.
Zeichner und Illustrator, geb. zu
Paris,
[* 2] war anfangs
Graveur und Ziseleur und wandte sich dann der
Illustration zu,
welche er mit einer an
Doré erinnernden
Fruchtbarkeit und mit ähnlicher
Glätte und Oberflächlichkeit kultiviert.
Sein bevorzugtes
Gebiet ist die
Darstellung von
Tieren, insbesondere von
Vögeln. Er illustrierte unter andern folgende Werke:
»Le
[* 3] livre de mes petits enfants« von Delapalme (1866);
»Birds and flowers« (1873, auch französisch; deutsch:
»Idylle aus der
Vogelwelt«);
während er sich in
Genua
[* 4] dem
Studium der
Rechte widmete, einen Bühnenerfolg mit seinem
Drama »Rosilda«. Durch die Verarmung
seiner Eltern genötigt, seine
Studien aufzugeben und sofort einenErwerb zu suchen, widmete er sich ganz
der litterarischen Beschäftigung und entwickelte fortan eine ununterbrochene, äußerst fruchtbare Thätigkeit für die
Bühne, die er mit mehr als 80
Stücken ernster wie heiterer
Gattung bereichert hat. Als besoldeter Dichter bald der einen,
bald der andern der wandernden Schauspielergesellschaften
Italiens
[* 5] folgend, mit der Verpflichtung, jährlich
eine bestimmte Anzahl von
Stücken zu schreiben, war er zu einem unsteten Wanderleben verurteilt.
Aber trotz des Ungemachs und trotz seiner körperlichen Zerrüttung, herbeigeführt durch aufregende
Katastrophen seines Familienlebens,
entsprach er immer seinen Verpflichtungen und schrieb oft auf dem Krankenlager im Zeitraum weniger
Wochen das dem drängenden
Impresario schuldige Bühnenstück. Auch für die berühmte
Ristori verfaßte er eine nicht geringe Anzahl
von
Stücken, welche dieselbe auf ihren Kunstreisen durch die
Alte und
Neue Welt aufs glänzendste zur Geltung brachte. Im J. 1861 gründete
er sich endlich einen bleibenden häuslichen
Herd zu Gazzuolo bei
Mantua
[* 6] und begann hier eine neue
Epoche
seiner dichterischen Thätigkeit.
Von den besten der nicht immer tadellosen, aber stets wirksamen
Stücke Giacomettis mögen genannt sein die
Tragödien: »Elisabetta,
regina d'Inghilterra« (1853),
»La morte civile« (1880) etc.,
lauter
Stücke, deren Hauptrollen mit Vorliebe von der
Ristori, von
SalviniundRossi dargestellt wurden. Unter den
Komödien
Giacomettis sind besonders »Il poeta e la ballerina«, »Quattro
donne in una casa«, »La donna« (1850),
»Il fisionomista« (1850) und »La
donna in seconde nozze« (1851) hervorzuheben. Giacometti starb im
August 1882 in
Rom.
[* 7] Eine Auswahl seiner
Dramen
erschien in 8
Bänden
(Mail. 1859-66).
(spr. dscha-),Giuseppe, ital. Bühnendichter,
geb. zu Colleretto-Parella in
Piemont, machte seine
Studien zu
Ivrea und
Turin
[* 12] und lebte eine Zeitlang als
Rechtsanwalt,
bis einige glückliche Erfolge auf der
Bühne (z. B. das Proverb »A
can che lecca cenere, non gli fidar
farina« und »Storia vecchia«, 1872) ihn veranlaßten, sich ganz
dem dramatisch-dichterischen
Beruf zu widmen. Im
Lauf weniger Jahre hat Giacosa durch seinen frischen und dabei graziösen
Witz sowie
durch die geschmackvolle Form seiner
Arbeiten sich eine große
Popularität auf der
Halbinsel errungen.
Den größten Erfolg hatten unter seinen
Stücken: »Una partita a scacchi« (1873),
namentlich aber das
Lustspiel »Il marito amante della moglie« (1877)
und das
Drama »Il fratello d'armi« (1878). Außerdem
sind zu nennen: »Affari di Banca« (1873),
»Il conte
Rosso« (1880 mit dem Staatspreis gekrönt; deutsch, Leipz. 1882)
und »Il filo. Scena filosofico-morale per marionette« (1883).
Eine Sammlung
»Scene e commedie« von ihm erschien
Turin 1873. Seine jüngste Veröffentlichung ist:
»Novelle e poesi Valdostani«
(1886).
(ital., spr. dschallo), gelb. Giallo antico,
der gelbe, dichte numidische
Marmor, der sich nur noch an
Denkmälern der römischen
Baukunst
[* 13] findet;
starb 1564. Er schrieb: »Descrizione del sito,
forma e misura dello Inferno da
Dante cantato«
(Flor. 1544);
»Il Gello, dell' origine della lingua fiorentina« (das. 1546 u.
öfter);
»Della lingua che si parla e scrive in
Firenze« (das. 1547 u. öfter);
»Lezioni sopra alcuni luoghi di
Dante« (das. 1551; neue Ausg.,
Mail. 1827) und »Storia d'Europa« (zuerst Vened.
1566; neue Ausg.,
Pisa
[* 16] 1822, 2 Bde., und
Flor. 1864), sein (unvollendetes) Hauptwerk.