Antonio, ital. Schriftsteller, geb. 1824 zu
Lecco, studierte
Medizin, gab aber sein
Studium auf, um Bühnensänger
zu werden, redigierte 1848 in
Mailand
[* 10] mehrere radikale
Zeitungen, mußte infolgedessen nach der Rückkehr der
Österreicher
entweichen, fiel darauf den
Rom belagernden
Franzosen in die
Hände und wurde nach
Corsica
[* 11] gebracht, von
wo er sich nach seiner
Freilassung nach
Paris begab, um 1851 am
Théâtre des
Italiens seine Bühnenthätigkeit wieder aufzunehmen.
Da er jedoch nach drei
Jahren seine
Stimme verlor, kehrte er nach
Italien zurück; wo er seitdem als Schriftsteller lebt. Er
war 1857 Mitbegründer der humoristischen
Zeitschrift »L'uomo di pietra«, redigierte auch lange Zeit die
»Rivista minima«, die er fast allein schrieb, und gab später in
Lecco das »Giornale capriccio« heraus. Von seinen zahlreichen
Schriften nennen wir: »Gli artisti da teatro«,
Roman
(Mail. 1865);
das Jordanthal vom
SeeGenezareth bis zum
TotenMeer, bildet die tiefste
Depression
[* 13] (am
TotenMeer 394 m
unter dem Meeresspiegel), die man auf der
Erde kennt. Es ist 7-15 km breit, wird nur stellenweise von
Beduinen und
Fellahs bebaut, ist infolge seiner tiefen
Lage sehr heiß und besitzt darum eine der indischen sehr ähnliche
Vegetation.
Vgl.
Jordan.
(Paropamisus bei den Alten, Ghur bei den mohammedan. Geographen, Gharschistan
im
Mittelalter), der gebirgige Landstrich im S. von
Herat, an den Südabhängen des Sija
Koh. In der Geschichte
der Afghanen nimmt dieses Gebiet eine hervorragende
Stellung ein. Auf Anregung von Schahab eddin
Mohammed (auch Muiz oder Mocz
eddin, 1193-1206) wanderten die in Ghor angesiedelten Afghanen nach
Ghasni aus, stürzten die
Ghasnawiden (s. d.) und wandten
sich nun gegen die indischen
Reiche.
In den sieben ersten
Treffen gegen Prithviradscha, König von
Dehli,
besiegt, überwanden sie ihn 1193 in der achten
Schlacht und herrschten geraume Zeit über
Afghanistan,
[* 14]
Lahor, Sind und
Chorasan.
Erst die Mogulkaiser machten am
Ausgang des 15. Jahrh. der Dynastie der Ghorsultane ein Ende. Seit 1845 gehört
Ghor zum Gebiet von
Herat.
(Ghôl), bei den alten
Iraniern ein böser
Geist, der in den Einöden haust und unter verschiedenen Gestalten
Menschen und
Tiere überfällt und verschlingt;
(spr. ghitzi),Koloman von, ungar.
Minister, geb. zu
Komorn, studierte die
Rechtswissenschaft,
wurde 1830 zum Herrschaftsadvokaten an der königlichen Besitzung
Ráczkeve (im
PesterKomitat), 1833 zum ersten Vizenotar des
KomornerKomitats mit dem
Titel eines Obernotars, 1839 zum Komitatsobernotar ernannt. 1843 zum Mitglied des
Reichstags gewählt,
zeigte er große Geschäftsgewandtheit. Zugleich wurde er zum ersten Vizegespan seines
Komitats gewählt, 1847 zum
Protonotar an der königlichen Tafel und darauf zum
Protonotar (ordentlichen
Richter) an der Septemviraltafel, dem obersten
Gerichtshof des
Landes, befördert. 1848 ward er
Unterstaatssekretär des Justizministers
Deák.
und einige neue Steuern. Als diese Vorschläge nicht angenommen wurden, gab das MinisteriumBittó seine Entlassung,
und Ghyczy wurde 5. März wieder zum Präsidenten des Unterhauses gewählt. Im April 1879 legte er sein Abgeordnetenmandat nieder und
zog sich in das Privatleben zurück.