Bald nach Beendigung der ersten Bronzethür (1424) erhielt
er den Auftrag zu einer zweiten, an welcher er und zuletzt sein
Sohn
Vittorio bis 1452 arbeiteten (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 4] V«,
[* 5] Fig. 11). Dies herrliche Werk, von dem
Michelangelo sagte, es
sei würdig, die
Pforte des
Paradieses zu schmücken, enthält in zehn
FeldernSzenen aus dem Alten
Testament
und in den Einrahmungen derselben zahlreiche
Figuren und
Köpfe, darunter die Ghibertis und seines
Sohns, nebst einer trefflichen,
den
Stil der italienischen Frührenaissance vorbereitenden Ornamentik.
Doch ging in seinem
Streben, das
Relief von der bloß andeutenden Darstellungsweise, die er noch in seiner ersten
Thür einhielt,
zu befreien, über die
Grenzen
[* 8] des plastischen
Stils zu vollkommen malerischer Behandlung und
Wirkung hinaus. Die
Reliefs seiner
zweiten
Thür sind daher mehr plastische Gemälde, welche auf die Folgezeit verführerisch eingewirkt
und zu manchen Ausschreitungen, namentlich in der Barockperiode, verleitet haben. Er war auch schriftstellerisch thätig;
Manuskripte von ihm befinden sich noch in der Biblioteca Magliabechiana zu
Florenz; interessant darunter sind namentlich seine
Mitteilungen über
FlorentinerKünstler und sich selbst.Hagens »Künstlergeschichten, oder die
Chronik
seiner Vaterstadt vom
FlorentinerLorenz Ghibérti« (Leipz. 1833, 2 Bde.)
sind nicht von Ghibérti selbst geschrieben, sondern ein
Roman, worin die bei
Vasari zerstreuten
Notizen zu einem ansprechenden Ganzen
verbunden sind. -
Sein Sohn, der erwähnte
Vittorio, geb. 1418, wurde 1447
»Konsul der niedern
Zünfte«, zeichnete 1454 das
Muster für einen
Teppich der Rednerbühne vor
dem
Palast der Signori, goß 1478 für den
Dom einen bronzenen Reliquienkasten
und starb 1496.
Nach der Besetzung der
Donaufürstentümer durch die österreichischen
Truppen übernahm er wieder die
Regierung, bildete in
Jassy ein freisinniges
Ministerium und schritt energisch zu neuen
Reformen.
Weil er jedoch auf die Vereinigung der beiden Fürstentümer
ausging, ward er nach
Ablauf
[* 11] seiner
Vollmachten durch
Theodor Balsch ersetzt. Am begab er sich
nach
Paris,
[* 12] um dort für die Vereinigung der Fürstentümer zu wirken, machte aber, als hier beschimpfende Beschuldigungen
gegen seine
Verwaltung erhoben wurden, seinem
Leben auf seinem Landsitz
Mée unweit
Melun durch einen Pistolenschuß
ein Ende. Er hinterließ drei
Söhne,
Konstantin,
Johann undAlexander.
3)
AlexanderX., geb. aus der andern
Linie, war zuerst
Statthalter der
KleinenWalachei, wurde 1828 Großspathar oder
Oberbefehlshaber der
Miliz, als die
Russen in das Land rückten, um daselbst bis 1834 zu bleiben. Auf
Empfehlung des
GrafenKisselew
wurde er im März 1834 von derPforte zum
Hospodar der
Walachei ernannt. Er begann seine
Verwaltung mit liberalen
Maßregeln und bestrebte sich, in den
Donaufürstentümern ein selbständiges Volksleben zu wecken, das von dem türkischen
Einfluß wie von der russischen
Vormundschaft sich emanzipieren sollte; so gründete er
Volksschulen und erleichterte die bäuerlichen
Lasten sowie die
Leibeigenschaft derZigeuner. Gleichwohl vermochte er die äußerste
Linke nicht zufriedenzustellen
und sah sich endlich 1837 genötigt, gegen dieselbe in
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