er zu einer
Wissenschaft und suchte sie durch seine eignen Forschungen und
Beobachtungen zu bereichern. Seine Leistungen in der
Zoologie müssen in jeder
Weise als grundlegend bezeichnet werden. Er schilderte zuerst die Tierformen von wirklich naturhistorischem
Standpunkt aus und gab eine oft kritische Zusammenstellung aller bekannten
Thatsachen. Der Artbegriff, strenge
Nomenklatur und
Terminologie fehlen aber, und so gelangte er auch nicht zu systematischer
Anordnung.
Sein Hauptwerk ist
»Novus linguae et eruditionis romanae thesaurus« (Leipz. 1749, 4 Bde.);
außerdem nennen wir die
Ausgaben der
»Scriptores rei rusticae« (das. 1735; 2. Aufl. von
Ernesti, 1773-74, 2 Bde.), des Quintilian
(Götting. 1738),
des
Orpheus
[* 9] (besorgt von
Hamberger, das. 1764). Für Unterrichtszwecke waren bestimmt: »Chrestomathia Ciceroniana«
(Weim. 1717, 7. Aufl. 1775);
»Chrestomathia Pliniana« (zuerst das. 1723);
»Chrestomathia graeca« (das. 1731);
»Primae lineae isagoges in eruditionem universalem« (zuerst 1756; Nachschrift hrsg.
von Niclas, Leipz. 1774; 2. Aufl. 1784, 2 Bde.)
u. a. Seine »Opuscula minora« erschienen
gesammelt in acht
Bänden (Bresl. 1743-45).
Vgl.
Ernesti,
Narratio de Gesnero (Leipz. 1762), und die Schulprogramme
von
Sauppe (Weim. 1856) u.
Eckstein (Leipz. 1869).
L. (Gesnerie),
Gattung
aus der
Familie der
Gesneraceen, perennierende, krautige, selten strauchartige
Pflanzen,
meist aus
Brasilien,
[* 10] mit knolliger
Wurzel,
[* 11] einfachen oder verästelten
Stengeln, gegen- oder quirlständigen, gezahnten Blättern
und meist sehr schönen, röhrenförmigen, am
Rand fünflappigen, oft zweilippigen, in endständigen
Traubenoder an ein- oder mehrblütigen, achselständigen
Blütenstielen stehenden
Blüten und einfächerigen, vielsamigen
Kapseln.
[* 12]
Viele
schön blühende
Arten werden bei uns in Warmhäusern, auch im
Zimmer kultiviert. S. Tafel
»Zimmerpflanzen
[* 13] II«.
dikotyle, etwa 500
Arten umfassende, vorzugsweise in den Tropenländern einheimische
Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der
Labiatifloren, von den zunächst verwandten Skrofulariaceen hauptsächlich durch die wandständigen
Placenten verschieden.
Die Gesneraceen haben große, lebhaft gefärbte
Blüten;
bei den Gesneraceen der
Gärten kommen anstatt zygomorpher
Blüten
sehr häufig regelmäßige, sogenannte pelorische
Blüten, zuweilen an ganzen
Stöcken, konstant zur
Ausbildung.
Viele Gesneraceen werden
in unsern Warmhäusern kultiviert.
(Spectra), ohne Körperlichkeit, als bloße
Schemen oder
Schattenbilder sichtbar werdende Spukgestalten des
Volksaberglaubens, insbesondere von
Seelen abgeschiedener
Menschen. Auf allgemeine psychische Vorgänge, wie die phantastischen
Erscheinungen des
Traums, dann auch subjektive
Gesichtstäuschungen, die von der
Furcht und
Angst vor dergleichen
Begegnissen begünstigt werden, endlich auf krankhafte Gehirnzustände
(Visionen und
Halluzinationen, s. d.), welche gewisse
Körperleiden regelmäßig begleiten, zurückführbar, ist der
Glaube an Gespenstererscheinungen bei allen
Nationen verbreitet
und zog seine
Nahrung jederzeit aus den herrschenden religiösen
Vorstellungen von dem Zustand der
Seelen nach dem
Tod.
Außer dem Unsterblichkeitsglauben im allgemeinen kamen ihm überall gewisse Dogmen entgegen, so der
im klassischen
Altertum wie bei den
Juden verbreitete
Glaube, daß die
Seele Ermordeter ruhelos umherschweifen müsse, bis der
Verbrecher bestraft sei, und bis der
Tote ein »ehrliches«
Begräbnis erhalten; in zahllosen der Wirklichkeit abgelauschten
Dichtungen des
Altertums und der neuern
Zeiten spielen diese scheinbar gegenständlich gewordenen
Schöpfungen
des bösen
Gewissens ihre selbst für den Zuschauer im
Theater
[* 17] wirksame
Rolle.
den Ort ihrer Missethaten gebannt, »spukt« daselbst oder »geht
um« und plagt die Bewohner. Diese Vorstellungen leiten dann zu den Erzählungen von Haus- und Poltergeistern (s. d.), von Burg- und
Klostergespenstern, von den Irrlichtern, die als Seelen ungetaufter Kinder betrachtet werden, und den Feuermännern, nach der
Volkssage ungetreue Feldmesser etc., über. Eine Menge andrer Nachtgestalten, wie der Alp und Vampir, die
ebenfalls in traumhaften Zuständen ihre Veranlassung finden, schließen sich an. In der neuern Anschauung ist den Wiederkehrenden
(franz. revenants) nur noch die Zeit von 12-1 Uhr
[* 20] Mitternacht als Sprechstunde angewiesen, obwohl die Sonntagskinder und Geisterseher
auch zu andern Nachtstunden Gespenster sehen.
In der Poesie und leider auch in der Volks- und Erziehungslitteratur einen letzten Rückhalt findend, ist der Gespensterglaube
in neuerer Zeit sehr in den Hintergrund getreten, obwohl eine neue Glaubensgenossenschaft ihr Lehrgebäude ganz auf den Mitteilungen
Verstorbener aufbaut (vgl. Spiritismus). Über den Gespensterglauben des Altertums vgl. Scharbe, De geniis,
manibus et laribus (Kasan
[* 21] u. Leipz. 1854); über die ethnologische Seite die ausführliche
Darstellung des Animismus in Tylor, Anfänge der Kultur (a. d. Engl., das. 1873); über die physiologische und psychologische
Seite Hibbert, Andeutungen zur Philosophie der Geistererscheinungen (Weim. 1825), und CarusSterne, Naturgeschichte der Gespenster (das.
1863). Vgl. Geisterseherei.