deren Hinneigung zum
Realismus mitgewirkt haben.
Weil er gegen die
Sophistik, mit welcher der
FranziskanerJeanPetit die Ermordung
des
Herzogs von
Orléans
[* 2] durch den
Herzog von
Burgund zu rechtfertigen gesucht, gesprochen hatte, mußte er nach dem
Schluß des
Konzils vor den Nachstellungen des
Herzogs von
Burgund nach
Rattenberg in
Tirol
[* 3] entweichen; 1419 begab er
sich nach
Lyon,
[* 4] wo er im Cölestinerkloster für den Jugendunterricht thätig war und starb. Seine »Considerationes
de mystica theologia speculativa et practica« erstreben eine höhere
Einheit der mystischen und scholastischen
Theologie.
Auch drang er in den
Briefen
»De reformatione theologiae« auf fleißiges Bibelstudium. Gerson ist zugleich
einer der ältesten musikalischen Schriftsteller; eine musikalische Abhandlung von ihm:
»De canticorum originali ratione«,
befindet sich im 3.
Band
[* 5] seiner sämtlichen Werke,
BaselerAusgabe von 1518 in 3
Bänden. Die beste Sammlung seiner
Schriften
gab
LudwigEllies du
Pin
(Antwerp. 1706, 5 Bde.) heraus.
Druckerfamilie in
Prag
[* 6] im Beginn des 16. Jahrh. Der Begründer derselben,
Gerson ben
SalomoKohen (Kaz, daher
später Kazische Buchdruckerei), gilt als der erste
Drucker, welcher sich inPrag hebräischer
Typen zum
Druck von Werken bedient hat.
»In
Mexiko«
(Jena 1871, 4 Bde.) etc. Seine
kleinern
Erzählungen und
Skizzen wurden unter den verschiedensten
Titeln gesammelt: »Aus zwei
Weltteilen« (Leipz. 1851, 2 Bde.; 4. Aufl.
1885);
unter seinen
Humoresken besonders
»Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer« (das. 1857, 7. Aufl.
1884) Auszeichnung.
Alsbald nach dem
Tode des
Autors erschienen seine »Gesammelten
Schriften«
(Jena 1872-79) in 44
Bänden. Gerstäckers
Reisen galten nicht wissenschaftlichen oder sonstigen allgemeinenZwecken, sondern der Befriedigung eines
persönlichen Dranges ins Weite; seine Schilderungen sind daher vorwiegend Unterhaltungslektüre, wenn schon um ihrer frischen
Beobachtung willen schätzbar. Ebenso verfolgte der fruchtbare
Autor bei seinen zahlreichen
Romanen und
Erzählungen nicht poetische,
sondern schlechthin Unterhaltungszwecke.
Seit 1860 fungierte er auch als
Dozent am landwirtschaftlichen Lehrinstitut in
Berlin, und 1876 folgte er einem
Ruf als
Professor
der
Zoologie nach
Greifswald.
[* 26] Er schrieb: »Rhipiphoridum, coleopterorum familiae dispositio systematica« (Berl.
1855);