In den kirchlichen
Fragen gehörte er zu den Häuptern des belgischen
Ultramontanismus, dessen
Interessen er inRede
und
Schrift verfocht. Nachdem er 1869 in den
Ruhestand getreten war, starb er in
Brüssel.
[* 6] Als Schriftsteller im
historischen und politischen
Fach hat er sich bekannt gemacht durch
»Souvenirs historiques du pays et de la principauté de
Liége« (Brüss. 1825, 2. Aufl. 1842);
»Intensiva und Iterativa und ihr
Verhältnis
zu einander« (Leipz. 1869).
Seine spätern
Schriften beziehen sich auf die
Anthropologie. Er bearbeitete
Band
[* 15] 5 und 6 von
Th.
Waitz'
»Anthropologie der Naturvölker« (»Die
Völker der
Südsee, Mikronesier und nordwestliche
Polynesier«, Leipz. 1870-71)
und die zweite
Auflage des ersten
Bandes (1876). Außerdem erschienenen ihm: »Über das Aussterben der Naturvölker« (Leipz.
1868);
Seit 1876 liefert er auch die
Berichte über ethnologische Forschung in dem von
Behm begründeten,
seit 1880 von
Wagner herausgegebenen
»Geographischen Jahrbuch«.
WolfgangAdolf, Schriftsteller, geb. zu
Prag,
[* 17] Buchhändler daselbst, 1815-20Redakteur
der
»PragerZeitung«, entfaltete eine vielseitige, aber flüchtige und äußerliche belletristische Thätigkeit und endete
durch
Selbstmord Die erzählenden und beschreibenden heitern
Bücher, die er (zum Teil als Gerle
Erle,
Konrad Spät,
Hilarius Kurzweil) verfaßte, würden eine lange
Liste füllen. Am bekanntesten wurden: »Korallen«
[* 18]
(Prag 1811);
Um sein engeres Vaterland machte er sich verdient durch eine Sammlung
»Volksmärchen der
Böhmen«
[* 19]
(Prag 1819) und den
»Historischen Bildersaal der Vorzeit
Böhmens« (das. 1829). Im Dramatischen war
er am glücklichsten; mit Uffo
Horn gemeinschaftlich gewann er 1837 einen in
Stuttgart
[* 20] ausgesetzten
Preis
durch das
Lustspiel »Die
Vormundschaft«; mit
Lederer schrieb er das vielgegebene
Stück »Die kranken
Doktoren«.
Ferner erhielten
sich: »Der Essighändler«, »Die
Abenteuer einer Neujahrsnacht« (nach
Zschokke),
Hochthal in
Tirol,
[* 21] in der Fortsetzung des obern
Pinzgaues, von dem gleichnamigen Flüßchen (das in die
Ziller
mündet) durchflossen, mit der Gerloswand (2200 m), dem Pfarrdorf Gerlos (377 Einw.)
und dem Gerlospaß (1457 m), Übergangspunkt vom
Zillerthal ins
Pinzgau.
(spr. schermäng),Sophie, Mathematikerin, geb. zu
Paris,
[* 24] widmete sich frühzeitig ernsten und gelehrten
Studien und errang 1816 durch ein
Memoire, worin sie die
Gesetze der
Schwingungen elastischer Blättchen bestimmte,
einen vom
Institut¶
mehr
ausgesetzten Preis. Dasselbe erschien in weiterer Ausführung 1820 als »Recherches sur la théorie des surfaces élastiques«,
denen über denselben Gegenstand noch ein zweites »Mémoire« (1826) und ein Artikel in den »Annales de physique et de chimie«
(1828),