Auch verdankt man ihm eine der ersten und besten
Übersetzungen von
Goethes
»Faust« (1828). Seine
»Œuvres complètes« erschienen in neuer
Ausgabe 1868 in 5
Bänden.
(spr. scherarmähr),Stadt im franz.
DepartementVogesen,
Arrondissement St.-Dié, an der
Jamagne, Endpunkt einer Zweiglinie der Vogesenbahn, inmitten von schönen Wäldern, wasserreichen
Thälern und kleinen
Seen
(darunter der
See von Gérardmer) reizend gelegen, hat (1876) 2331 Einw.,
welche Käserei, bedeutende Holzgewinnung und als
HausindustrieLeinen- und Hanfweberei betreiben.
Stadt in
Palästina,
[* 3] jenseit des
Jordans an einem nördlichen Zufluß des Jabok, wahrscheinlich
durch
VeteranenAlexanders d. Gr. gegründet, später Bischofsitz und auch in den
Kreuzzügen genannt. Der
Ort ist durch seine
prachtvollen
Ruinen aus dem 2. und 3. Jahrh.
n. Chr. bekannt. Die 3 km langen Ringmauern des heute Dscherâsch genannten, aber
unbewohnten
Ortes umschließen die Trümmer mehrerer
Tempel,
[* 4] zweier
Theater,
[* 5] großer
Bäder, einer langen,
die ganze Stadt von N. nach S. durchschneidenden Säulenstraße und vieler Privathäuser, während außerhalb ein fast vollständig
erhaltener
Triumphbogen, Reste eines
Stadiums und zahlreicher Landhäuser sowie viele
Sarkophage sich erhalten haben.
1)
Ernst Ludwig, Musikhistoriker, geb. zu
Sondershausen,
[* 13] studierte in
Leipzig
[* 14] anfänglich
Jura, später
hauptsächlich
Musik, kehrte 1775 nach
Sondershausen zurück und starb daselbst als Hoforganist. Er ist besonders
bekannt als Verfasser des »Historisch-biographischen
Lexikons der Tonkünstler« (Leipz. 1790-92; neue Bearbeitung, das.
1812-14, 4 Bde.), welches noch gegenwärtig
zu den wertvollsten lexikographischen Hilfsmitteln gehört.
Blasien 1772) und »Historia nigrae silvae« (Köln 1783-88, 3 Bde.),
hat er sehr verdienstvolle Beiträge zur Geschichte der
Musik geliefert in den Werken: »De cantu et musica sacra« (St. Blasien 1774, 2 Bde.);
»Vetus liturgia alemannica« (das. 1776, 2 Bde.);
»Monumenta veteris liturgiae alemannicae« (das. 1777, 2 Bde.)
und »Scriptores ecclesiastici de musica sacra potissimum« (das. 1784, 3 Bde.).
Das letztgenannte Werk, in welchem eine große Zahl wertvoller Arbeiten von Musikschriftstellern des Mittelalters zum erstenmal
veröffentlicht wurde, war und ist noch heute eine der wichtigsten Quellen zum Studium der Musikgeschichte. Allerdings geht
aus dem vielfach unrichtig wiedergegebenen lateinischen Text jener Schriftsteller (Hucbald, Guido von Arezzo,
Oddo von Clugny, Franco von Köln, Marchettus von Padua, Johannes de Muris etc.) hervor, daß Gerbert von Hornau den Inhalt keineswegs immer richtig
verstanden hat; doch gebührt ihm jedenfalls das Verdienst, in eine der dunkelsten Perioden der Musikgeschichte Licht
[* 25] gebracht
und die Arbeiten späterer Forscher wesentlich erleichtert zu haben.