im Knopfloch. Dem Orden affiliiert ist die »Auszeichnung des Militärordens«, ebenfalls
in vier Klassen, für Unteroffiziere und Gemeine. Im Krieg können Marschälle und Generale den vierten und fünften Grad des Ordens
verleihen. Das Ordensfest ist 25. Nov.(7. Dez.). -
3) Hannöverscher Orden, gestiftet von König Ernst August sowohl als Hoforden wie auch zur Belohnung
des Verdienstes, wurde 1866 aufgehoben. -
4) Sizilischer Militärverdienstorden des heil. Georg, der Wiedervereinigung, nach einigen gestiftet 1806 von Joseph Napoleon,
von Murat und Ferdinand IV. beibehalten, nach andern erst von diesem gestiftet und wegen der Wiedervereinigung Siziliens
und Neapels »della riunione« genannt, wurde 1861 aufgehoben.
5) Orden des heil. Georg in England, s. Hosenbandorden.
thalerförmige Silbermünzen mit dem Bilde des Ritters St. Georg im Kampf mit dem Lindwurm.
Man hat päpstliche,
mantuanische, Lütticher, Fuggersche, Friedberger, Leuchtenbergsche, schwedische, russische sowie mansfeldische und ungarische
Georgsthaler, von welchen die beiden letztern aus dem 16. und 17. Jahrh.
häufig als Amulette getragen wurden, um hieb-, schuß- und stoßfest zu machen.
Als Schmuck sind Nachahmungen der in neuerer
Zeit wieder in Aufnahme gekommen.
(Alt-Georgswalde), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Schluckenau, hart an der sächsischen Grenze, Endpunkt
der Böhmischen Nordbahn, hat ein Hauptzollamt, eine schöne Pfarrkirche, ein Spital, eine Mineralquelle mit
Badeeinrichtung und (1880) 5604 Einw., welche hauptsächlich Weberei (Rumburger Leinwand) betreiben.
Dabei das seit 1868 wegen
eines angeblich wunderthätigen Marienbildes vielbesuchte Philippsdorf.
Tiefenstufe, diejenige Tiefendifferenz, bei welcher unter Voraussetzung einer gleichmäßigen
Zunahme die Temperatur in der festen Erdrinde um 1° steigt.
(griech., von gē, Erde, und trópos, Wendung), die Eigenschaft vieler lebender Pflanzenteile, durch den
Einfluß der Schwerkraft bestimmte Richtungen, vertikal aufrechte oder vertikal abwärts gehende oder auch horizontale, anzunehmen
vermöge besonderer in Krümmungen bestehender Bewegungen.
Weiteres s. Pflanzenbewegungen und Heliotropismus.
(griech.), auf den Mittelpunkt der Erde bezüglich, von
diesem aus gerechnet, z. B.
geozentrischer Ort (vgl.
Ort), geozentrische Breite (vgl. Breite).
Der geozentrische Ort steht im Gegensatz einesteils zu dem von der Erdoberfläche aus
beobachteten, andernteils zum heliozentrischen, d. h. dem vom Sonnenzentrum aus beobachteten;
doch ist der erstere Unterschied nur beim Mond erheblich, und bei den Fixsternen ist auch der letztere
nur in wenig Fällen meßbar (vgl. Parallaxe).
im Militärwesen die Gegenstände, welche der Soldat unmittelbar bei sich hat, außer Kleidung und Waffen. Der
Fußsoldat trägt sein Gepäck, bestehend aus dem mit den unentbehrlichsten kleinen Sachen etc. gefüllten
Tornister, Kochgeschirr, Mantel, Brotbeutel, Feldflasche, Beil oder Spaten und dem eisernen Bestand an Lebensmitteln. Beim Reiter
treten die Packtaschen an Stelle des Tornisters und wird das Gepäck, zu dem auch Pferdefutter gehört, auf dem Pferd am Sattelzeug
befestigt; bei der Feldartillerie wird der Tornister jetzt am Geschütz, das Gepäck der Fahrer auf den Handpferden
fortgeschafft. Gegenwärtig tragt der Soldat im Feld einschließlich Gewehr und Munition (7½ kg) u. Ausrüstung in: Deutschland
28,25, Frankreich 27,75, England 28,305, Österreich 27,72, Italien 30,54, Rußland 31,268, Schweiz 34,405 kg. Das Gepäck der altrömischen
Infanterie wog dagegen an 50 kg.
(Jagdleopard, Jagdtiger, Cynailurus Wagl.), Untergattung der Raubtiergattung Katze (Felis L.), gewissermaßen den
Übergang zu den Hunden bildend, Tiere mit katzenartigem Kopf und Schwanz, hohen, hundeartigen Beinen, nicht ganz zurückziehbaren,
daher sich abnutzenden Krallen, rauhem, struppigem, buntem Pelz mit mähnenartig verlängertem Haar am Nacken und Vorderrücken
und bis auf die zusammengedrückten Eckzähne katzenartigem Gebiß. Der Tschitah (Cynailurus jubatus Schreb.),
mit sehr kleinem, fast hundeartig gestrecktem Kopf, licht gelblichgrauem, schwarz und braun gestecktem, namentlich auf dem
Rücken langem und struppigem Pelz, wird 1 m lang, mit 65 cm langem Schwanz, über 60 cm hoch.
Der afrikanische Gepard (Fahhad, C. guttatus Herrm.)
ist mähnenlos, orangegelb, am Bauch weiß und ungefleckt, etwas hochbeiniger als der vorige. Er findet
sich in Afrika, während der Tschitah das ganze südwestliche Asien bewohnt; er ist ein echtes Steppentier, zeigt in seinem
Wesen fast so viel Ähnlichkeit mit den Hunden wie mit den Katzen und nährt sich von mittelgroßen und kleinen
Wiederkäuern, welche er durch List erbeutet. Man hat ihn für die Jagd abgerichtet und benutzt ihn in Persien und Ostindien allgemein,
oft in zahlreichen Meuten.
Der deutsche Kaiser Leopold I. jagte mit zwei Geparden, die er vom türkischen Sultan erhalten hatte. Auch in Abessinien wurde
der Gepard früher als Jagdtier benutzt, und noch jetzt thun dies die Araber der nördlichen Sahara. Die Zähmung
macht so gut wie keine Mühe, das Tier ist gemütlich wie ein Hund und wird ungemein zahm. Man setzt dem Gepard zur Jagd eine Haube
auf und führt ihn auf einem zweiräderigen Karren, auch wohl auf dem Pferd, mit sich, bis man in die Nähe
eines Rudels Wild gekommen ist, auf welches dann der enthaubte Gepard losgelassen wird. In den zoologischen Gärten hält er sich
selten längere Zeit, er verkümmert selbst bei bester Pflege.
(Gephyrea Quatref., Sipunculacea Brandt) oder Sternwürmer, Klasse der Würmer,
mehr
Meeresbewohner mit cylindrischem, selten kugeligem, ungegliedertem Körper, meist derber, zuweilen mit Borsten besetzter Haut,
meist einstülpbarem Rüssel, end- oder bauchständiger Mundöffnung und end- oder rückenständigem After. Die Gephyreen sind zum
Teil den Holothurien äußerlich recht ähnlich; sie leben in ziemlicher Tiefe im Sand und Schlamm unter Steinen, sind getrennten
Geschlechts und entwickeln sich durch Metamorphose. Interessant ist das Verhalten der Gattung Bonellia Rol.,
bei welcher das einige Zentimeter große Weibchen (welches seinen Rüssel übrigens bis auf Meterlänge ausstrecken kann) eine
Anzahl (4-20) mikroskopisch kleiner Männchen als Schmarotzer in sich beherbergt, die lange Zeit hindurch fälschlich für
parasitische Plattwürmer gehalten wurden. Ferner gehört hierher Priapulus (s. Tafel »Würmer«),
mit cylindrischem
Körper, längsgeripptem Rüssel und einem mit Papillen besetzten Schwanz. Er bewohnt die Küsten der nördlichen Meere und lebt
im Sand- oder Thonboden in selbstgegrabenen Röhren, aus denen nur der Schwanz hervorragt.